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FC Bayern weitet Erinnerungskultur aus

Der FC Bayern München wird zur Stärkung seiner Erinnerungskultur die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) annehmen. Diese Definition über Antisemitismus wurde 2016 von der IHRA beschlossen und seither von 34 Staaten sowie dem Europäischen Parlament angenommen -  2017 auch vom Deutschen Bundestag und anschließend von der Bayerischen Staatsregierung. In Bayern gilt die Definition als Arbeitsgrundlage für die bayerische Justiz.

Außerdem wird der FC Bayern 100.000 Euro für den Wiederaufbau der Synagoge in der Reichenbachstraße in München spenden.

„Ich danke dem FC Bayern von ganzem Herzen für seine großzügige Spende zum Erhalt der historischen Synagoge in der Reichenbachstraße“, sagt Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelischen Kultus Gemeinde München und Oberbayern. „Der Verein, der sich seit vielen Jahren so beispielhaft im sozialen Bereich engagiert und die schwächsten Mitglieder unserer Stadtgesellschaft an so vielen Stellen unterstützt, leistet mit dieser Spende einen außergewöhnlichen Beitrag zum Erhalt und zur Fortführung des jüdischen Erbes in unserer Stadt. Dafür möchte ich dem Klub von Kurt Landauer sel. A. im Namen der gesamten jüdischen Gemeinschaft unserer Stadt danken.“

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„Der FC Bayern München setzt mit der Annahme der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance wieder ein wichtiges Signal für Toleranz und Menschenwürde“, erklärt Ludwig Spaenle, der heute als „Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe“ tätig ist. Spaenle, lange Jahre bayerischer Minister für Unterricht und Kultus, setzt sich für eine gesamtgesellschaftliche, europaweite Bekämpfung von Antisemitismus ein.

2018 hatte die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte die weltweit bisher größte Studie zu Diskriminierung und Hass-Verbrechen gegen Juden in der EU vorgelegt. Das Ergebnis für zwölf europäische Länder, darunter Deutschland: ein zunehmend aggressiver Antisemitismus.

Die IHRA-Definition von Antisemitismus lautet:

„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“

Mit ihrer Verbreitung soll das Wissen über den Antisemitismus geschärft und in den gesellschaftlichen Diskurs über Rassismus und Diskriminierung eingebracht werden.

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Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern: „Der FC Bayern hat zu Rassismus und Diskriminierung eine klare Haltung. Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft nichts verloren. Die Übernahme der IHRA-Definition ist ein gutes Beispiel, wie man als Zivilgesellschaft Diskriminierung und Hass entgegentritt. Wir freuen uns deshalb auch, das Synagogen-Projekt in München fördern zu können.“

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Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern: „Der FC Bayern betreibt seit vielen Jahren auf unterschiedliche Weise Erinnerungskultur mit dem Ziel, Rassismus und Diskriminierungen jeder Art zu bekämpfen. Es geht um die Notwendigkeit, dazu eine gesellschaftliche Auseinandersetzung zu führen und jeder Form von Ausgrenzung und Hass eine Absage zu erteilen. Unser gesamter Klub hat erst unlängst seine Haltung in der Kampagne „Rot gegen Rassismus“ ausgedrückt, und wir werden uns bei diesem für unser Zusammenleben wichtigen Thema weiter engagieren, wie jetzt mit der Initiative, die IHRA-Definition von Antisemitismus zu übernehmen und damit bewusst zu machen.“

Im März 2020 startete der FC Bayen die Aktion „Rot gegen Rassismus“: