Herbert Hainer schlüpfte kurz in die Rolle des Regisseurs – oder des Trainers. „Kommt, wir bauen mal schnell eine ordentliche Viererkette“, rief der Präsident des FC Bayern in die Runde, mit einem Lächeln reihten sich die Angesprochenen auf dem Stadionrasen des FC Bayern Campus zum gemeinsamen Foto auf, wobei alle zusätzlich zu ihrer Testung auf Masken und Abstand achteten. Hainer hatte spontan einen stimmigen Begriff gewählt: Der FC Bayern sowie die Initiativen „buntkicktgut“ und „Queerpass Bayern“ sprechen die gleiche Sprache. Man ist vereint: Im Fußball und auch darüber hinaus.
Geschenke als Dank für Workshops
Hainer überreichte mit Campus-Leiter Jochen Sauer spezielle Geschenke an die Vertreter von „buntkicktgut“ und „Queerpass Bayern“, als Dankeschön des FC Bayern für die Durchführung von insgesamt sechs Workshops zum Thema Diversität, an denen während der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ insgesamt 77 Jugendliche und das Trainerteam aus dem Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters im Rahmen der FCB-Initiative „Rot gegen Rassismus“ teilgenommen hatten. Die Präsente waren je ein Trikot mit allen Unterschriften der Jungs, die mitgemacht hatten. „Es ist uns ein elementares Anliegen, uns mit Themen wie Toleranz und Vielfalt inhaltlich und nachhaltig auseinanderzusetzen“, sagte Hainer, „mit Aktionen wie zum Beispiel diesen Workshops wollen wir das Bewusstsein für unsere Haltung gegen Rassismus, Homophobie und Ausgrenzung jeder Art weiter fördern.“
Die Workshops, die mit den Campus-Pädagogen Dr. Eva Zier und Patrick Pech entwickelt und durchgeführt wurden, seien einer von vielen Bausteinen in der Nachwuchsarbeit des FC Bayern, „denn wir verfolgen eine ganzheitliche Ausbildung“, erklärte Sauer. „Wie wichtig der Blick über den Fußballplatz hinaus ist, haben unsere Jungs einmal mehr in diesen Workshops erfahren dürfen.“ Die Kooperation mit „buntkicktgut“, das junge Menschen verschiedener Kulturen und nationaler Herkunft im Straßenfußball zusammenbringt, gibt es bereits seit gut vier Jahren, so der Campus-Leiter: „Einige Spieler von uns haben bei dieser Initiative schon Praktika absolviert und denken jetzt konkret über einen Bundesfreiwilligendienst nach. Das finden wir großartig.“
Einstieg für weitere gemeinsame Aktionen
Für Rüdiger Heid, Leiter von „buntkickgut“, waren die Workshops „ein weiteres tolles Beispiel für ein authentisches, funktionierendes Zusammenspiel zweier Vereine, die sich wichtigen sozialen Themen widmen“. Durch inhaltliche Auseinandersetzungen könne man die Hintergründe „in die Mannschaften hineintragen, die Jungs merken hier ja sehr schnell, dass das nicht nur Show ist, sondern eine bewusste Tiefe hat. Die Durchführung solcher Projekte zeichnet den Anspruch des FC Bayern aus, zum Beispiel mit einer Initiative wie ,Rot gegen Rassismus‘ glaubwürdig etwas bewegen zu wollen. Beim FC Bayern werden soziale Werte tatsächlich verkörpert. Für uns waren diese Workshops ein wunderbarer Erfahrungswert – gerne mal wieder in diesem Zusammenspiel!“
Tom Ponetsmüller und Alessandro Morbio hatten sich über die Einladung des FC Bayern gefreut, gemeinsame Workshops zum Thema Homosexualität abzuhalten. „Es ist wichtig, solche Themen gerade mit jungen Menschen offen zu besprechen, denn in jungen Jahren entwickelt sich das Bewusstsein und das Verständnis“, meinte Sandro Morbio. Tom Ponetsmüller: „Es hat Spaß gemacht, und es war aus unserer Sicht der Einstieg für weitere gemeinsame Aktionen. Der FC Bayern hat eine riesige Strahlkraft. Wenn er sich so einem Thema widmet, ist das ein Zeichen in die ganze Welt.“
Hier gibt es alle Infos zur Aktion „Rot gegen Rassismus“:
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