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Laudehr verlässt Fußballbühne mit kompletter Titelsammlung

Den 6. Juni 2021 wird Simone Laudehr ihr Leben lang nicht vergessen. Es war der Tag, an dem sie ihre herausragende Karriere beendete – und das mit einem absoluten Highlight. Denn obwohl sich fast alles um ihr letztes Spiel drehte, feierte sie doch eine ganz besondere Premiere. Nach dem Sieg gegen Eintracht Frankfurt war Laudehr erstmals in ihrer Laufbahn deutsche Meisterin. „Darauf habe ich jahrelang hingefiebert und jetzt habe ich die Meisterschaft endlich gewonnen. Das ist das perfekte Ende“, meinte die 34-Jährige hinterher überglücklich in ihrem Meisterinnen-Shirt.

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Beim Blick auf ihre Vita ist es eigentlich unglaublich, dass ihr dieser Titel bislang fehlte. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde sie 2007 Weltmeisterin, als sie im Finale den 2:0-Siegtreffer erzielte und bereits mit 21 Jahren weltberühmt wurde. Dazu wurde sie 2009 und 2013 Europameisterin und gewann 2016 Olympia-Gold sowie 2008 Olympia-Bronze. 2004 wurde sie bereits U19-Weltmeisterin. Auf Klubebene feierte sie Triumphe in der Champions League (2015) und im UEFA Cup (2009) und wurde drei Mal Pokalsiegerin (2009, 2010, 2014). Nur mit der Meisterschaft sollte es lange nicht klappen, obwohl sie bereits 2003 ihr Bundesliga-Debüt gab - beim FC Bayern München.

Meistertitel mit hohem Stellenwert

14 Jahre später schließt sich ein Kreis: „Mit der Meisterschale vom Platz zu gehen, das ist unglaublich. Ich bin jetzt wirklich ewig Zweite geworden und man kämpft immer wieder von Neuem auf den Titel hin“, blickte Laudehr am Sonntag fast sprachlos zurück. „Der Meistertitel kommt für mich direkt hinter dem Weltmeistertitel 2007“, verdeutlichte die 103-malige frühere Nationalspielerin den Stellenwert dieses Erfolges. Somit verlässt Laudehr die Fußballbühne mit der kompletten Titelsammlung.

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„Eine größere Karriere kann man nicht haben. Ich müsste mein Wohnzimmer ausbauen, wenn ich all ihre Pokale reinstellen wollen würde“, schwärmte auch Trainer Jens Scheuer von der „großartigen Sportlerin“ und erklärte, was Laudehr so besonders macht: „Sie hat ihr Ego immer hinten angestellt und sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Ich bin glücklich und dankbar, dass ich sie trainieren durfte. Ihre Erfahrung, Expertise und ihr Teamgeist sind außergewöhnlich. Sie hinterlässt eine große Lücke.“

Standing Ovations und Torvorlage zum Abschied

Welch bedeutende Persönlichkeit da ihre Schuhe an den Nagel hängt, merkte man nicht zuletzt in der 76. Minute im Spiel gegen Frankfurt. Als Laudehr eingewechselt wurde erhoben sich alle Zuschauer im Stadion am FC Bayern Campus und spendeten großen Applaus. Ein absoluter Gänsehaut-Moment! Sydney Lohmann übergab der Nummer 21 prompt die Kapitänsbinde und auf dem Feld wurde Laudehr sofort von ihren Mitspielerinnen gesucht und angespielt. Kurz vor dem Schlusspfiff verlängerte sie einen langen Ball per Kopf genau in den Lauf von Lea Schüller, die zum 4:0-Endstand traf.

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Schon vor dem Spiel wurde Laudehr – von allem Simon genannt – verabschiedet und bekam von Karin Danner, Abteilungsleiterin Frauenfußball, und Bianca Rech, Sportliche Leiterin, eine Foto-Collage als Erinnerung an ihre Karriere.

„Es war einfach noch einmal schön, dass ich noch ein paar Minuten bekommen habe und einen Assist gegeben habe. Aber ich muss erst noch realisieren, dass es die letzten Minuten und mein letztes Spiel waren“, so die frischgebackene deutsche Meisterin. „Ich werde den Zusammenhalt in der Mannschaft vermissen“, sagte Laudehr etwas wehmütig und verabschiedete sich nach einem unvergesslichen Tag in einen neuen Lebensabschnitt.

Hier bekommt ihr noch mehr Stimmen und Impressionen zur Meisterschaft: