Vor 50 Jahren wählten die Zuschauer der ARD-Sportschau zum ersten Mal ein „Tor des Jahres“. Fallrückzieher, Seitfallzieher, Volleykracher, Kunstschüsse von der Eckfahne oder von der Mittellinie und viele andere Tor-Kunstwerke wurden seitdem ausgezeichnet, am häufigsten (sieben Mal) Treffer des FC Bayern. Das Mitgliedermagazin „51“ schwelgt mit unseren „Torschützen des Jahres“ in Erinnerungen - in der Hoffnung, dass die Auszeichnung nach 22 Jahren endlich bald wieder an einen Münchner geht... Teil 3 mit Lothar Matthäus.
Tor des Jahres 1992: Lothar Matthäus vs. Leverkusen
„Ich habe die große Ehre, gleich zweimal in meiner Karriere für das ,Tor des Jahres‘ ausgezeichnet worden zu sein. Auf dem Weg zum WM-Titel 1990 wurde mein Treffer zum 3:1 gegen Jugoslawien bei unserem 4:1 zum Vorrunden-Auftakt gekürt und zwei Jahre später dann mein Volleyschuss zum 1:2 gegen Leverkusen. Beides sind bis heute besondere Tore. Bei der WM in Italien hat uns dieser Startsieg beflügelt, und das Tor im Trikot des FC Bayern bedeutete für mich selbst eine riesige Befreiung.
Ich war im Sommer von Inter Mailand nach München zurückgekehrt und hatte nach meinem Kreuzbandriss hart gearbeitet, um bereits nach fünf Monaten wieder auf dem Platz zu stehen. In dieser Phase konnten die Automatismen noch nicht so da sein, wie man es gewohnt war, daher stand ich in der Kritik. Und dann kam der 21. November in Leverkusen: Ich nahm eine Ecke von links 20 Meter vor dem Tor volley, der Ball landete unhaltbar im Kreuzeck, wir gewannen am Ende 4:2.
Matthäus: „Eine echte Erlösung“
Es war mein erstes Pflichtspieltor nach eineinhalb Jahren - und eine echte Erlösung. Wunderschön anzuschauen, dazu hatte es eine ganz besondere persönliche Bedeutung. An dieses Tor denke ich immer wieder sehr gerne zurück, und es blieb auch vielen Fans offenbar in ganz besonderer Erinnerung: Noch heute ist es eines der Tore, auf das ich am häufigsten angesprochen werde.“
Im zweiten Teil der Serie spricht Jean-Pierre Papin über sein „Tor des Jahres“ 1995:
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