An diesem Dienstag (21. Dezember 2021) jährt sich zum 60. Mal der Todestag von Kurt Landauer, langjähriger Präsident des FC Bayern und einer der großen Visionäre des deutschen Fußballs in den Jahren der Weimarer Republik. Bereits 1922 wurde Landauer für seine Verdienste um den Rekordmeister zum Ehrenpräsidenten ernannt, 2015 wurde ihm zu Ehren auf der Esplanade vor der Allianz Arena der Kurt-Landauer-Platz eingeweiht. Im Mai 2019 wurde auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße eine Bronzestatue des früheren Vereinspräsidenten enthüllt.
Ein Visionär
„Kurt Landauer war einer der größten, vielleicht der größte Präsident des FC Bayern“, würdigte Ehrenpräsident Uli Hoeneß die Leistung Landauers für den Verein. Landauer, am 28. Juli 1884 in Planegg als Sohn jüdischer Kaufmannsleute geboren, trat schon 1901 als aktiver Fußballer dem Verein bei. Später stand er in unterschiedlichen Etappen an der Spitze des FC Bayern München. Zwischen 1913 und 1951 war er vier Mal Vereinspräsident, insgesamt 19 Jahre lang. Er erwarb sich in dieser Zeit große Verdienste um den Klub. Unter dem Visionär Landauer feierte der FC Bayern im Juni 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft.
Nur neun Monate später sah er sich aufgrund der neuen politischen Verhältnisse in Deutschland am 22. März 1933, seiner jüdischen Herkunft wegen, zum Rücktritt genötigt. Im November 1938 wurde er im Konzentrationslager Dachau interniert, durfte dieses aber als Teilnehmer des Ersten Weltkrieges nach 33 Tagen wieder verlassen. Am 17. Mai 1939 emigrierte er in die Schweiz.
Rückkehr nach Deutschland und als Präsident des FC Bayern
Landauer kehrte nach dem 2. Weltkrieg im Juni 1947 nach München zurück. Das „Sport-Magazin“ meldete: „Kurt Landauer, süddeutscher Fußballpionier, ist zurück aus der Emigration.“ 1947 wählte der FC Bayern Kurt Landauer ein weiteres Mal zu seinem Präsidenten. 1951 endete die letzte Amtszeit Landauers als Vereinspräsident des FC Bayern. Zehn Jahre später, am 21. Dezember 1961, starb Landauer im Alter von 77 Jahren in München. Landauer hat „Pionierarbeit geleistet und das in einer Zeit, die schwierig für den FC Bayern gewesen ist“, so der ehemalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.