Am Mittwochabend tritt der FC Bayern im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Salzburg an. fcbayern.com stellt euch den Serienmeister aus unserem Nachbarland vor.
Historische Leistung in dieser Saison
Schon vor Anpfiff der Achtelfinals ist die Saison geschichtsträchtig für die Salzburger. Durch einen 1:0-Heimerfolg gegen den FC Sevilla am letzten Gruppenspieltag ließ das Team von Matthias Jaissle die Spanier hinter sich und löste als Zweiter hinter dem OSC Lille erstmals das Ticket für das Achtelfinale. Nie zuvor war es einem Verein aus Österreich gelungen, in die K.o.-Runde der Champions League einzuziehen. Den Grundstein für den historischen Erfolg legten die Salzburger zuhause, wo sie alle drei Partien in dieser Champions League-Spielzeit gewinnen konnten.
Österreichs Serienmeister schon wieder auf Kurs
2005 wurde der SV Austria Salzburg von der Red Bull GmbH übernommen und in FC Red Bull Salzburg umbenannt. Seitdem sind die Mozartstädter das absolute Topteam in Österreich und sicherten sich in den vergangenen acht Jahren immer den Titel in der heimischen Bundesliga. Insgesamt wurde Salzburg bereits 15 Mal Meister und steht nach dem Double-Gewinn im Vorjahr auch bereits bei sieben ÖFB-Pokal-Erfolgen. Auch in der laufenden Saison wird der Titel in Österreich wohl wieder nur über den Serienmeister gehen: Nach 19 Spieltagen führt Salzburg die Tabelle mit 14 Punkten Vorsprung an, die Generalprobe vor dem Hinspiel gegen die Bayern wurde am Freitagabend mit 2:1 bei Rapid Wien gewonnen.
Bei allem nationalen Glanz fehlen dem international als FC Salzburg geführten Klub aber auf europäischer Bühne noch die ganz großen Erfolge: 1994 schalteten die Österreicher auf dem Weg ins UEFA-Cup-Endspiel unter anderem im Halbfinale den Karlsruher SC um den heutigen FCB-Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn aus. Das Finale ging dann aber gegen Inter Mailand verloren und ist die bis heute einzige Endspiel-Teilnahme der Mozartstädter im Europapokal.
Kurze Entfernung und junge Historie
Seine Heimspiele trägt der amtierende österreichische Meister in der Red Bull Arena in Salzburg aus, die Platz für rund 30.000 Fans bietet. Diese liegt gerade einmal 111 Kilometer Luftlinie von der Münchner Allianz Arena entfernt - für Königsklassen-Verhältnisse also ein Katzensprung. Die kurze Strecke Richtung Süden nutzen auch schon einige bekannte Gesichter des FC Bayern für einen Wechsel - so heuerten unter anderem Franz „Bulle“ Roth, Thomas Linke und auch Alexander Zickler nach ihrer erfolgreichen Zeit in München noch beim österreichischen Nachbarn an.
Trotz der räumlichen Nähe gab es aber erst zwei Aufeinandertreffen zwischen den jetzigen Achtelfinal-Kontrahenten in Pflichtspielen: In der letztjährigen Champions League-Gruppenphase gewannen die Münchner zunächst spektakulär mit 6:2 in Salzburg, das Rückspiel entschied der FCB zuhause mit 3:1 für sich. Die Österreicher wurden später mit vier Zählern Gruppendritter und schieden dann in der Europa League im Sechzehntelfinale gegen Villarreal aus.
Talentschmiede dies- und jenseits der Seitenlinie
Der österreichische Vorzeige-Verein war in den vergangenen Jahren immer wieder Sprungbrett für eine große Karriere: Nach klangvollen Namen, wie unter anderem Sadio Mané (FC Liverpool) und Erling Haaland (Borussia Dortmund), schickt sich nun mit Karim Adeyemi das nächste Top-Talent an, die große Fußballbühne zu erobern. Der 20-jährige deutsche Nationalspieler, der in der Jugend auch beim FC Bayern ausgebildet wurde, führt die Torschützenliste in Österreich mit 14 Toren an. In der Champions League war Adeyemi bereits dreimal erfolgreich und ist damit gemeinsam mit dem Schweizer Noah Okafor bester Torjäger des FCS im Wettbewerb.
Nicht vergessen bei der Aufzählung herausragender Talente aus Salzburg darf man natürlich Dayot Upamecano - der Innenverteidiger, der mittlerweile in Diensten des FC Bayern steht, trug von Sommer 2015 bis Anfang 2017 das Trikot der Roten Bullen und holte dort 2016 das österreichische Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. Die herausragende Nachwuchsarbeit an der Salzach gipfelte im Gewinn der UEFA Youth League 2017 und bleibt jedoch Fluch und Segen zugleich: Die Fluktuation im Kader ist groß, da viele Spieler nach einer erfolgreichen Saison in Salzburg dem Ruf großer Ligen folgen: Im Sommer verließ Torschützenkönig Patson Daka (20 Treffer) die Mozartstadt in Richtung Leicester City, Mittelfeldmotor Enock Mwepu wechselte ebenfalls in die Premier League zu Brighton & Hove Albion.
Zum Glück aus Salzburger Sicht produziert die eigene Talentschmiede aber nicht nur hoffnungsvolle Nachwuchsspieler, sondern auch talentierte Trainer, die den Umbruch immer wieder moderieren können: Aktuell übernimmt diese Rolle der deutsche Coach Matthias Jaissle. Der 33 Jahre alte Fußballlehrer war als Profi in Hoffenheim aktiv und ist der jüngste Trainer in der aktuellen Champions League-Saison. Sein Pendant Julian Nagelsmann beim FCB ist lediglich 257 Tage älter. Beide haben übrigens eine gemeinsame Vergangenheit: Als Nagelsmann Anfang 2013 zum Co-Trainer in Hoffenheim befördert wurde, stand Jaissle noch als Spieler im Kader der TSG.
Die Generalprobe des FC Bayern vor der Champions League lief nicht wie geplant - hier sind die Stimmen zum Spiel in Bochum.
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