Es ist all die Jahre ein besonderer Tag, und an diesem 6. Februar jährte er sich zum 65. Mal: Über 2.000 Menschen, Fans von Manchester United und des FC Bayern, hatten sich am „Manchester Platz“ in Trudering versammelt, um der 23 Opfer zu gedenken, die bei einem Flugzeugabsturz in München ums Leben gekommen waren. Es war eine der größten Katastrophen der Fußballgeschichte: Damals starben acht Spieler von Manchester United, Mitglieder des Teams der legendären „Busby Babes“, benannt nach dem Trainer Matt Busby. „Es ist für uns als FC Bayern eine Selbstverständlichkeit, aber vor allem auch eine große Ehre, heute, an diesem speziellen, traurigen Tag an der Seite von Manchester United zu stehen“, sagte Herbert Hainer, der neben dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, Manchesters Botschafter Bryan Robson, Manchesters Bürgermeister Andy Burnham sowie Fanvertretern beider Clubs eine Rede hielt und einen Kranz in den Farben des deutschen Rekordmeisters niederlegte. Es sei ergreifend, wie viele Menschen hier versammelt sind, um der Opfer zu gedenken, führte der FCB-Präsident weiter aus. „Und es ist auch eine schöne Botschaft, die uns in der gemeinsamen Trauer vereint: Der Fußball baut gerade in seinen schwärzesten Stunden Brücken.“
„Der Fußball baut gerade in seinen schwärzesten Stunden Brücken.”
Herbert Hainer
Wenn man sich hier am Manchester Platz umschaue und in die Gesichter blicke, sehe man „eine starke Gemeinschaft, einen starken Zusammenhalt und eine Verbindung zwischen Menschen aus Manchester und München“, sagte Hainer: „Das Unglück vor 65 Jahren hat diesen großartigen Club Manchester United um einige erfolgreiche Kapitel der Vereinsgeschichte beraubt. Da ist es tröstlich, zu sehen, dass wir auch beschenkt wurden: 65 Jahre Seite an Seite – das ist eine Botschaft, die von diesem Ort ausgesendet wird. Dafür sollten wir alle dankbar sein.“

Hainer sprach Bryan Robson stellvertretend für Manchester United und seine Fans im Namen des FC Bayern „unser tiefes Mitgefühl“ aus und erinnerte daran, dass der damalige Präsident Alfred Reitlinger die Verletzten umgehend im Krankenhaus besucht hatte: „Das Leben endet nicht an den Kreidelinien des Spielfelds und der sportlichen Rivalität - der gegenseitige Respekt zwischen unseren Clubs wird ewig bestehen.“ Hainer dankte dem verstorbenen ehemaligen FCB-Verwaltungsbeirat Hermann Memmel, der sich sehr für diese Gedenkstätte engagiert hatte, ebenso der Stadt München und dem Fanclub „Red Docs Munich“ um Dr. Mark Salzmann für das Engagement an diesem Ort. Des Weiteren dankte Hainer dem damaligen Personal des Klinikums Rechts der Isar, „das beim Kampf um Leben und Tod alles Menschenmögliche getan hat: Ihr Einsatz war ein starkes Zeichen, 13 Jahre nach Ende des Kriegs, dass die Zeit gekommen war, gemeinsam nach vorne zu schauen, sich zu helfen und Grenzen zu überwinden.“

Zum Abschluss seiner Rede wandte sich Hainer direkt an die Fans von Manchester United: „Ihr seid die Seele Eures Clubs, Ihr seid die Seele des Fußballs! Durch Eure Trauer werden die ‚Busby Babes‘ ewig leben, und weil Euer Herz für Manchester United schlägt, wird der ganze Club auf ewig lebendig bleiben. Ihr alle seid die Blumen von Manchester. Und Ihr könnt stolz sein, wie einzigartig Euer Verein seit 65 Jahren blüht. Danke, dass wir Euch als FC Bayern auf Eurem Weg begleiten dürfen – auch und gerade auf den Wegen, die weit über den Sport hinaus führen.“
Im Rahmen des Jahrestags des Flugzeugabsturzes berichtete Manchester United auf seinen Vereinskanälen auch über das Engagement des FC Bayern zum Gedenken an die Tragödie. Zum Artikel.
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