Es war ein Satz, den wohl jeder Fan des FC Bayern fühlen konnte. Thomas Müller blickte am Samstag auf den 2:1-Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart zurück und stellte zufrieden fest: „Wenn ich am Sonntagabend auf die Tabelle schaue und der FC Bayern steht oben, dann kommt bei mir immer ein gutes Gefühl auf.“
Nach dem 23. Bundesliga-Spieltag wird das definitiv der Fall sein - und das gute Gefühl dazu liefert die passende Basis für das bisherige Saisonhighlight, das Duell gegen Paris Saint-Germain im Achtelfinale der Champions League am Mittwoch (21 Uhr) in der Allianz Arena. Die Brust unserer Bayern ist breit. Auch weil der „Formcheck“ gegen den VfB bestanden wurde.
Davies und Musiala glänzen
Zwar hätte sich Trainer Julian Nagelsmann gewünscht, dass das Spiel etwas „seriöser“ zu Ende gespielt worden wäre, aber insgesamt war seine Mannschaft beim Gastspiel in Schwaben hochkonzentriert und dynamisch. Die wichtigste Erkenntnis: Rechtzeitig zum Hit gegen PSG sind die FCB-Akteure in sehr guter Verfassung.
Alphonso Davies glänzte mit unheimlich viel Tempo und Ideenreichtum auf der linken Seite, während Matthijs de Ligt nicht nur ein Tor erzielte, sondern auch in der Defensive Woche für Woche präsenter und wichtiger wird. „Er hat eine außergewöhnlich gute Entwicklung hinter sich“, sagte Nagelsmann über den Innenverteidiger.
Über Jamal Musiala wurden schon viele lobende Worte geschrieben, aber gegen den VfB wurde bei seinen Dribblings und der hervorragenden Vorarbeit zum 2:0 durch Eric Maxim Choupo-Moting einmal mehr deutlich, wie wertvoll der 20-Jährige mit seiner Kreativität in der Offensive ist. Im Power-Zentrum des Mittelfelds sind Joshua Kimmich und Leon Goretzka optimal aufeinander abgestimmt.
Kader in der Breite stark
Choupo ist in der Sturmspitze sowieso zur Stelle und auf Müller mit seiner Erfahrung jederzeit Verlass. Und die Tatsache, dass gegen Stuttgart Stars wie Serge Gnabry, Leroy Sané und Sadio Mané eingewechselt werden konnten, sagt ebenfalls viel über die Stärke des Kaders aus.
Beste Voraussetzungen also für das Weiterkommen gegen Paris nach dem 1:0 im Hinspiel?
Die Sinne wurden jedenfalls durch eine turbulente Schlussphase, in der der VfB zum Anschluss und beinahe noch zum Ausgleich kam, weiter geschärft. Müller erkannte mit Blick auf die Königsklasse, dies sei „vielleicht noch mal eine gute Prüfung“ gewesen, denn: „Am Mittwoch ist es vielleicht gleich von Beginn an enger.“
Sieg gegen VfB am Ende verdient
Das dritte Tor war dem FCB trotz guter Möglichkeiten nicht gelungen, der VfB steckte nicht auf und kam noch einmal heran. Nagelsmann dazu: „Wir haben nach dem 2:0 die drei, vier Kontersituationen nicht gut zu Ende gespielt. Wenn du dann so spät noch ein Tor kriegst, wirft der Gegner nochmal alles nach vorne. Am Ende ist es schon verdient, weil wir die bessere Mannschaft waren.“
Umso mehr ist ihm bewusst geworden, worauf es gegen Paris ankommt: „Wir haben am Mittwoch ein extrem wichtiges Spiel. Wenn wir unsere Intensität mit unserer Qualität paaren, dann sind wir ein Top-Team in Europa und nur sehr schwer zu schlagen. Generell haben wir die bessere Ausgangslage, aber auch keine, die uns zurücklehnen lässt.“
Bei den Spielern scheint die Message angekommen zu sein. „Unsere Chancen stehen gut, aber wir haben nur ein Tor Vorsprung. Wenn wir als Mannschaft alles geben, dann bin ich aber positiver Dinge“, merkte Choupo-Moting an.
Ab jetzt wird noch mal regeneriert, trainiert und analysiert. Die Anspannung und zugleich Vorfreude vor dem Kracher in der Champions League ist bereits jetzt greifbar.
Alle Infos im Spielbericht:
Themen dieses Artikels