Zwischendurch blitzte im Sportpark Unterhaching an einem grundsätzlich regnerischen Montag dann doch auch mal die Sonne durch. Und passend dazu setzte der FC Bayern im letzten Test vor dem Pflichtspielstart 2023/24 gegen die AS Monaco auf dem Rasen das eine oder andere Highlight. Das 4:2 (3:1) gegen die Franzosen aus der Ligue 1 gibt ein weiteres Stück Zuversicht vor dem DFL-Supercup gegen RB Leipzig am Samstag.
Die Mannschaft findet sich zusehends, das System von Trainer Thomas Tuchel sickert ein. „In der Summe war es ein guter Test mit einem guten Ergebnis, aber es gibt auch noch etwas zu tun. Wir müssen das Tempo hochhalten“, stellte Tuchel klar.
Wie beispielsweise das perfekte Offensiv-Spiel in der neuen Saison aussehen könnte, wurde schon gleich zu Beginn sichtbar. Erst sicher im Ballbesitz, dann die Lücke suchend und wenn sie da ist, schnelle Spieler wie Serge Gnabry oder Kingsley Coman in die Gefahrenzone des Gegners schicken.
Musiala schon in Frühform
Gnabry hatte nach solchen Tempogegenstößen zwei Mal die frühe Führung gegen das von Ex-Bundesliga-Coach Adi Hütter trainierte Team auf dem Fuß, verpasste aber knapp. Beachtlich war es trotzdem.
Auffällig war einmal mehr zudem, welch außergewöhnlichen Spieler wir mit Jamal Musiala in unseren Reihen haben. Er schürte die Vorfreude auf 2023/24 so richtig. Der 20-Jährige ist definitiv in Frühform. War er am Ball, wurde es dynamisch. Dribblings gelangen ihm geschmeidig, am Ausgleichstor von Konrad Laimer (31.) war er mit einem Doppelpass entscheidend beteiligt, das 2:1 besorgte Musiala nach schönem Solo gleich selbst. „Bei dem Tor hatte ich nicht viele andere Möglichkeiten und bin froh, dass er dann reingegangen ist“, resümierte Musiala.
Er beobachtete mit einem Blick auf die Vorbereitung: „Wir haben große Schritte gemacht. Generell sind wir auf einem guten Weg. Wir sind gut in Form und hatten gute Spiele, um in den Rhythmus zu kommen.“
Schöne Atmosphäre im schmucken Sportpark
Gut möglich, dass Musialas Kabinettstückchen auch die Initiative dafür waren, dass die Fans auf den mit 10.872 Zuschauern ausverkauften Tribünen in der 35. Minute die La-Ola-Welle durch das schmucke Stadion schwappen ließen. In Bayern sind aktuell Ferien, dementsprechend viele junge Fans genossen die Atmosphäre sichtlich.
„Es hat Spaß gemacht vor dem Publikum, mit unseren Fans im Rücken. Wir haben schon noch Potential, es wurde aber von Spiel zu Spiel besser“, betonte Keeper Sven Ulreich.
Laimer belohnt sich selbst
Neuzugang Konrad Laimer zeigte ebenfalls, warum er eine Verstärkung für den Kader ist. Sein Biss als Partner von Leon Goretzka im zentralen Mittelfeld tat gut. Das Wechselspiel mit Goretzka funktionierte. Ging der eine nach vorne, sicherte der andere ab und umgekehrt. Laimer bot sich oft an, war überall zu finden und von seinen Mitspielern durchaus gesucht. Bis zu seiner Auswechslung in der 72. Minute gehörte der Österreicher zu den auffälligsten Bayern-Akteuren. Sein Tor, bei dem er sich regelrecht durchtankte, stand symptomatisch für seinen Ehrgeiz.
„Es waren viele gute Sachen dabei, aber auch einige Dinge, die wir verbessern müssen“, fasste Laimer die Teamleistung zusammen und ergänzte: „Wir hatten hin und wieder Phasen, wo die Konzentration nicht so hoch war, wir den einen oder anderen leichten Fehler gemacht haben. Wir wissen, was wir gut machen, aber auch was wir nicht so gut machen.“
Einige gute Ansätze zeigte auch Minjae Kim, der in der Abwehrzentrale startete. Er brachte sich mit Kommandos ein und zog das Spiel ruhig auf. Bis auf einen Blackout, über den er sich wohl selbst am meisten ärgert und in dessen Folge das 1:0 für Monaco durch Takumi Minamino fiel, war seine Leistung souverän.
Neuzugänge finden sich gut ein
Die Neuen finden sich gut zurecht, das Umschaltspiel klappt und noch dazu kamen von der Bank zur zweiten Halbzeit frische Impulse.
Leroy Sané war eine Belebung für den Angriff, er strapazierte die Abwehr der Monegassen, sein Treffer war eine Frage der Zeit. Zu oft war er einfach in guter Position gewesen.
Letztlich war der Sieg gegen Monaco nicht in Gefahr, was das Gefühl der Sicherheit vor dem DFL-Supercup in der gesamten Bayern-Mannschaft erhöht haben dürfte. Es ist die wichtigste Erkenntnis des Montags in Unterhaching. „Das Schöne ist, dass wir viele Tore machen, es ist ein guter Schritt nach vorne. Wir sind optimistisch, hatten eine gute Vorbereitung“, sagte Matthijs de Ligt.
Am Samstag (20:45) empfangen wir in der Allianz Arena den DFB-Pokalsieger RB Leipzig, um die erste Trophäe der Saison auszuspielen.
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