Der tosende Applaus schallte aus dem Bayern-Block. Es war das stimmungsvolle Ende eines gelungenen Pokalabends im Preußenstadion. Das 4:0 gegen den Drittligisten Preußen Münster am Dienstag in der ersten Runde des DFB-Pokals war nicht nur verdient für den FC Bayern, sondern durchaus beachtenswert.
Über die personelle Ausgangslage mit vielen angeschlagenen FCB-Akteuren wurde bereits im Vorfeld viel geschrieben und diskutiert, unter anderem fehlten mit Minjae Kim, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt gleich drei Innenverteidiger. Harry Kane wurde ganz und Leroy Sané weitgehend geschont. Dann zog sich auch noch Serge Gnabry einen Unterarmbruch zu.
Einige neue Rollen
Doch das Team von Trainer Thomas Tuchel nahm die Aufgabe an - und meisterte sie mit Bravour. „Souverän war das Stichwort des Spiels“, betonte Leon Goretzka.
Der Mittelfeldspieler hatte als Innenverteidiger in eine ungewohnte Rolle schlüpfen müssen - neben ihm der gelernte Außenverteidiger Noussair Mazraoui, dahinter der Debütant im FCB-Tor, Daniel Peretz. Nach 90 Minuten und der Nachspielzeit stand die Null. „Ich denke, so ein Auftritt hilft uns, wir sind auf einem guten Weg, weil wir sehr fokussiert sind. Trotzdem haben wir noch reichlich Luft nach oben“, fügte Goretzka an.
Konzentriert agierten die Bayern vor allem vor dem Tor. Eric Maxim Choupo-Moting (9. Minute), Konrad Laimer (40.), Frans Krätzig (45.+5) mit seinem ersten Profi-Tor und Mathys Tel (86.) sorgten mit ihren Treffern für klare Verhältnisse und dafür, dass der Gegner nie den Hauch einer Chance witterte.
Clevere Bälle überfordern Münster
Seriös und engagiert dominierten die Bayern die Partie - mit hoher Passgeschwindigkeit und Schnelligkeit auf den Außen. Mit cleveren Bällen hinter die letzte Kette brachte der FCB den Gegner immer wieder in die Bredouille, sodass die Moral schon zum Seitenwechsel stark gesunken war.
Tuchel zeigte sich ob der „außergewöhnlichen Personal-Situation“ grundsätzlich angetan von der Performance seiner Mannschaft: „Wir waren zweikampfstark und haben keine Konter zugelassen. Vor allem Leon Goretzka und Noussair Mazraoui haben es auf der ungewohnten Position sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit war es dann etwas zerfahren, weil noch ein paar Wechsel dazukamen. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden - das war gut“, lobte er.
Die Mentalität und individuelle Qualität - diese zwei Eigenschaften zeichnen den FC Bayern in dieser Saison bislang aus und motivieren für die nahe Zukunft.
Wichtige Wochen stehen an
Ein kurzer Blick auf den Spielplan genügt, um zu sehen, dass nun wichtige Wochen anstehen. Schon am Samstag erwartet uns mit dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig ein echter Kracher.
Eines ist nach diesem Dienstag klar. Es ist egal, welche Hürden unserem FCB im Weg stehen. Trainer und Spieler sind absolut bereit, in jeder Situation das Beste zu geben.
Die mitgereisten Bayern-Fans in Münster - und garantiert auch viele vor dem TV - haben das sicher erkannt.
Die Stimmen zum Auswärtssieg gegen Münster:
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