Der Mann, der so gut wie kaum ein anderer in Europa weiß, wo das Tor steht, hat zum Glück auch immer noch den Blick für seine Nebenleute. Harry Kane trug sich beim 3:1 (2:1)-Sieg der Bayern in Mainz einmal mehr in dieser Saison in die Torschützenliste ein, sah die Verantwortung dafür aber eher bei seinen Teamkameraden: „Ich freue mich sehr, dass es für mich so gut läuft, aber der Dank gilt den Jungs, die mich sehr gut unterstützen. Es ist wirklich ein gutes Gefühl“, erklärte der Angreifer nach Spielende.
Neun Tore hat Kane nun in seinen ersten acht Bundesliga-Spielen erzielt. Nur drei Spieler erreichten diese Marke schneller in der Geschichte des Wettbewerbs: Gert Dörfel und Paco Alcácer brauchten dafür jeweils sieben Partien, Erling Haaland sogar nur sechs. Doch man möchte fast meinen, dass der Engländer erst richtig in Fahrt kommt – allein in seinen jüngsten fünf Bundesliga-Einsätzen war er an neun Treffern direkt beteiligt (sechs Tore, drei Assists).
Lob für die Mitspieler
Der 30-Jährige ist damit bester Torschütze der besten Offensive der Liga (26 Tore) – im Alleingang ist das nicht zu bewerkstelligen: „Leroy Sané hatte bislang einen guten Start in die Saison, es macht Spaß, mit ihm zusammenzuspielen, aber auch mit den anderen wie Thomas Müller und Kingsley Coman“, führte Kane weiter aus. Man braucht sich nur die Zahlen seiner Kollegen anschauen, um zu wissen, dass dieses Lob nicht nur so dahingesagt war.
Rekordmann Müller
Der formstarke Sané legte das 1:0 für sein Gegenüber auf dem rechten Flügel, Kingsley Coman, auf und war damit saisonübergreifend in jedem seiner jüngsten sechs Bundesliga-Gastspiele an mindestens einem Tor direkt beteiligt (fünf Treffer, zwei Assists). Coman selbst konnte seinen Doppelpack am vergangenen Spieltag gegen Freiburg mit einem weiteren Treffer bestätigen. Und auch der letztgenannte Müller konnte noch einen überragenden Wert in Mainz beisteuern, auch wenn er ausnahmsweise mal an keinem Treffer seines Teams beteiligt war: Mit seinem 323. Sieg im 449. Spiel ist der 34-Jährige jetzt Rekordhalter in der Bundesliga-Historie.
Und dann wäre da ja noch Leon Goretzka, der sich trotz einer schmerzhaften Verletzung am Sprunggelenk an diesem Samstagabend nicht nur durchgebissen, sondern neben einer Torvorlage auch noch den 3:1-Endstand beigesteuert hatte: „Leon hat sehr gut gegen Freiburg gespielt und heute wieder“, hob sein Trainer Thomas Tuchel hervor: „Er hat sehr gut trainiert und das heute auch im Spiel gezeigt.“
Nicht zuletzt wegen der guten Leistung in Mainz weisen die Bayern nun mit 20 Punkten nach acht Spielen die beste Zwischenbilanz seit sieben Jahren auf – ganz zur Freude von Coach Tuchel: „Die Mannschaft verdient sich ein großes Lob. Jetzt versuchen wir, am Dienstag nachzulegen.“ Dann gilt es für die Münchner, ihren offensiven Schwung aus der Bundesliga auch in das Champions League-Spiel bei Galatasaray Istanbul mitzunehmen.
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