Am Schluss spielte sich die Partie eigentlich nur noch rund um den Strafraum der Gäste ab: Im letzten Champions League-Heimspiel des Jahres am Mittwochabend gegen den FC Kopenhagen drängten die Bayern bis zum Ende auf den Sieg, rannten bis Abpfiff an, doch am Ende stand nur ein torloses Remis.
„Wir müssen es so hinnehmen, wie es war“, fasste Kapitän Manuel Neuer das nach dem Spielverlauf etwas enttäuschende Ergebnis zusammen: „Der Trainer hatte uns vorher schon eingeimpft, dass wir wenig Räume bekommen werden. Kopenhagen stand sehr gut gestaffelt hinten und hat gut verteidigt.“ Die Taktik der Dänen ging auf: Am Ende von 90 insgesamt chancenarmen Minuten standen zwar 62 Prozent Ballbesitz, aber auch nur 9:8 Torschüsse zugunsten der Münchner zu Buche.
Müller: „Zu wenig riskiert“
„Wir sind nicht zufrieden mit dem Spiel, vor allem ich als Offensiver, dass wir heute ohne Tor rausgehen. Wir haben zu wenig riskiert“, sagte Thomas Müller, der nach einer halben Stunde mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Gäste-Keeper Kamil Grabara scheiterte und damit die vielleicht beste FCB-Chance vergab. Auch Mathys Tel (14. Minute), Harry Kane (68.) und Leroy Sané (73.) hatten aussichtsreiche Versuche, blieben aber jeweils ohne Fortune. Dazu verweigerte der Eingriff des VAR den Münchnern einen bereits sicher geglaubten Elfmeter in der Nachspielzeit – und so mussten sich die Bayern sogar noch bei Manuel Neuer bedanken, der eine Doppelchance von Kopenhagen in der Schlussphase (87.) mit zwei starken Paraden vereitelte.
Auch wenn eine Niederlage sicher noch ärgerlicher gewesen, hätten die Bayern diese aus sportlicher Sicht jedoch auch locker wegstecken können. Bereits vor Anpfiff der Partie war dem deutschen Rekordmeister Platz eins in seiner Vorrundengruppe nicht mehr zu nehmen. Dank des Remis konnte zudem auch die eigene Königsklassen-Rekordserie auf bereits 39 Partien in der Gruppenphase ohne Niederlage ausgebaut werden.
Tuchel: „Wissen, woran wir arbeiten müssen“
„Ich hätte gedacht, dass wir aufgrund der Ausgangslage etwas freier spielen, aber es war eher umgekehrt. Wir haben zu früh angefangen, das Spiel zu verwalten und ein bisschen zu wenig Aufwand betrieben“, erklärte Coach Thomas Tuchel und setzte einen Haken an die Partie „Wir nehmen den Punkt mit und wissen, an was wir arbeiten müssen.“ Lange Zeit, über die Partie nachzudenken, bleibt den Bayern ohnehin nicht. Bereits am Samstag sind sie im Bundesliga-Duell gegen den 1. FC Union Berlin an gleicher Stelle gegen den nächsten Champions League-Teilnehmer gefordert – ein torloses Unentschieden kommt dann nicht mehr in Frage, versprach Kapitän Neuer: „Uns ärgert es, dass wir nicht die drei Punkte geholt haben. Ein Spieler, der das rot-weiße Trikot anhat, ist mit einem 0:0 nie zufrieden.“
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