Ein Blitzstart wie er im Buche steht. Bereits nach 82 Sekunden zappelte das Leder zum ersten Mal im Stuttgarter Netz. Dafür verantwortlich waren insbesondere Thomas Müller mit einem cleveren Ballgewinn, Assistgeber Leroy Sané, der Mann mit dem blitzschnellen Antritt, und Torschütze Harry Kane, für dessen Beginn beim FC Bayern das Wort Blitzstart eher eine Untertreibung bedeuten würde. Beim souveränen 3:0-Sieg im letzten Heimspiel des Jahres gegen den formstarken VfB Stuttgart gelang Kane ein Doppelpack, wodurch der Engländer seine Ausbeute auf 20 Bundesliga-Treffer nach 14 Spielen ausbaute. Einzig der legendäre Gerd Müller stand 1969 nach 14 Bundesliga-Partien ebenfalls bei 20 Toren.
Torjäger Kane auf Rekordjagd
Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft stach aus einem überzeugenden FCB-Kollektiv erneut heraus und kann mit großem Stolz auf seine ersten Monate in Deutschland zurückblicken. Nach 21 Pflichtspieleinsätzen steht der 30-Jährige bei sensationellen 32 Torbeteiligungen (24 Treffer, acht Vorlagen). Kein Akteur aus Europas Top-Fünf-Ligen kann diese Zwischenbilanz überbieten. Kane nach Schlusspfiff: „Das war wahrscheinlich die beste Leistung der Saison.“
Sanés spektakuläre Form
Die Leistungen von Leroy Sané dürften den FCB-Anhängern schon seit längerer Zeit – und insbesondere seit dem Saisonbeginn – regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Wer die Nummer zehn in dieser Phase auf dem Rasen sieht, kommt aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Seine grazilen Bewegungen sind ein Augenschmaus, seine Schnelligkeit – gerade mit Ball – ist für die Gegner kaum zu verteidigen und machen Sané zu einem der spektakulärsten Spieler Europas. Er dringt durch die gegnerischen Linien wie ein Messer durch warme Butter. Unwiderstehlich.
Seine Top-Verfassung geht auch aus dem Zahlenwerk hervor: Acht Tore und acht Assists gelangen dem 27-Jährigen bisher in der Bundesliga. Damit hat er seinen Bestwert bereits jetzt eingestellt. Acht Torvorlagen überbietet übrigens kein anderer Spieler in der deutschen Beletage, fünf seiner acht Assists gab er für seinen kongenialen Partner Kane.
„Die Defensive war überragend“
„So müssen wir immer spielen: Mutig, selbstbewusst und unsere Aufgaben machen“, sagte Sané nach der Partie und fügte an: „Die Defensive war überragend.“ Die Abwehr um den aggressiven Konrad Laimer, den offensiv herausragenden Alphonso Davies und die beiden Stabilisatoren Dayot Upamecano und Minjae Kim hatte sich ein Extralob verdient. Upamecano nahm Stuttgarts Torjäger Serhou Guirassy beinahe komplett aus dem Spiel und Kim zeigte eines seiner stärksten Spiele im Bayern-Trikot.
Minjae, The Monster
Im Zweikampf kompromisslos, für seine Teamkollegen als Anführer eine Stütze – und offensiv brandgefährlich agierte der 27-Jährige. Nachdem sein Kopfballtor im ersten Durchgang noch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt wurde, köpfte „The Monster“ in Minute 63 zum 3:0-Endstand ein und traf im 21. Pflichtspiel zum ersten Mal für den deutschen Meister. „Minjae war schon in Old Trafford sehr gut zusammen mit Upa. Beide waren heute sehr stark, mit der Körperlichkeit und ihrem Konzentrationslevel“, lobte Trainer Thomas Tuchel. In sieben der 14 Bundesliga-Spiele hielten die Bayern den eigenen Kasten sauber – Topwert in Deutschland!
Pavlović zum Zweiten
Kims Kopfballtor wurde von Aleksandar Pavlović aufgelegt, über den Tuchel sagte: „Wir vertrauen ihm, er hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Ich freue mich sehr für ihn, er trainiert gut, ist ein Top-Junge und hat das Herz am richtigen Fleck.“ Der 19-Jährige stand zum zweiten Mal in der Startaufstellung und lieferte direkt seinen zweiten Assist. Auch das: ein Blitzstart des gebürtigen Münchners, der Hoffnung macht auf ein erfolgreiches 2024.
Alle Informationen zum Heimsieg findet Ihr hier:
Themen dieses Artikels