Niemand zweifelt am Wert eines Thomas Müller für den FC Bayern - neben und vor allem auf dem Rasen. Und trotzdem spielte der 34-Jährige am Mittwochabend so auf, als wolle er es nochmal allen beweisen.
Zwei Assists beim 2:1 gegen den VfL Wolfsburg nach der Vertragsverlängerung unserer Nummer 25 bis 2025 - ho, ho, ho - es müllerte gewaltig so kurz vor Weihnachten. Seine Geistesblitze vor den Toren von Jamal Musiala (33.) und dem Hammer von Harry Kane (43.) waren echte Highlights beim gelungenen Jahresabschluss des FCB.
Müller baut Assist-Rekord aus
„Thomas hat ein super Spiel gemacht, er war mitentscheidend dafür, dass wir gewonnen haben“, lobte Sportdirektor Christoph Freund. Müller hat nun 166 Vorlagen in der Bundesliga auf dem Konto - Rekord ausgebaut.
Noch liegt Bayer 04 Leverkusen mit vier Punkten und einem Spiel mehr vor uns (Tabelle). Doch 38 Punkte nach 15 Partien sind eine sehr gute Leistung, auf die es sich im kommenden Jahr exzellent aufbauen lässt.
Vor allem natürlich, weil wir jemanden wie Harry Kane in den Reihen haben. Seine Trefferquote bleibt beeindruckend. Das Distanztor in den Winkel gegen die Wölfe war schon sein 21. Bundesliga-Treffer in dieser Saison. Der Engländer ist und bleibt die feste Größe im Angriff, der noch dazu andere mitzieht und motiviert - wie beispielsweise Musiala.
Es sind Bilder, die die Herzen der Fans begeistern. Die Kollegen jubeln mit Kane, Kane jubelt mit den Kollegen. Der FC Bayern und Kane - ein perfektes Match. „Er ist ein absoluter Leader und ein Top-Spieler für uns. Wir sind froh, dass er so im Rampenlicht steht, weil er es sich verdient hat“, lobte Trainer Thomas Tuchel.
Apropos Musiala, unser Youngster schrieb gegen Wolfsburg Vereinsgeschichte, er durchbrach als erster U21-Spieler des FC Bayern die Marke von 100 Bundesliga-Einsätzen und löste damit Uli Hoeneß und „Katsche“ Schwarzenbeck ab. Sein Tor per Kopf passte perfekt ins Bild.
Teamleistung besonders wertvoll
Gegen Wolfsburg war neben den tollen Treffern aber vor allem die Teamleistung entscheidend. „Es geht nur über den Willen“, hatte Tuchel vor dem Spiel gefordert - und wurde nicht enttäuscht.
Erneut hatten Joshua Kimmich und Leon Goretzka aufgrund eines grippalen Infektes gefehlt. Raphaël Guerreiro und Aleksandar Pavlović rückten in die Zentrale und fügten sich nahtlos ein. Wolfsburg kam kaum zum Atmen, zwischenzeitlich wies der FCB 70 Prozent Ballbesitz auf. Nur durch den überraschenden Anschlusstreffer von Maximilian Arnold (45.+1) lebte die Hoffnung auf einen Punktgewinn für die Gastgeber überhaupt noch im zweiten Abschnitt.
Tuchel lobt Kraftakt
„Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und uns in der zweiten durchgebissen. Mich freut es für Aleks Pavlović, der die zwei Spiele genutzt hat, um zu zeigen, dass er bereit ist, auf diesem Niveau zu spielen“, sah Freund schließlich. Tuchel sprach über die zweite Halbzeit von einem „Kraftakt“, den sein Team mit Bravour meisterte. Er analysierte: „Einige Spieler waren im roten Bereich. Nach dem Gegentor haben wir etwas die Kontrolle verloren und waren nicht mehr so sauber beim Herausspielen. Deshalb mussten wir es sauber bis zum Ende verteidigen, das haben wir geschafft.“
Freude herrscht zum Jahresabschluss über die richtige Reaktion nach dem Dämpfer gegen Eintracht Frankfurt. Gegen Manchester United, den VfB Stuttgart und jetzt gegen Wolfsburg folgten drei Siege. Ein Beweis dafür, dass die Moral stimmt und sich jeder in der Mannschaft für die Ziele zerreißt.
Vertrauen auf Qualität und Mannschaftsgeist
„Die Reaktion auf die Niederlage in Frankfurt war top. Der Mannschaft gebührt das größte Kompliment. Das sind Dinge, auf die wir aufbauen. Es wird die Herausforderung bleiben, konstant zu bleiben. Wir vertrauen der Qualität und auch dem Geist, der in der Mannschaft besteht“, merkte Tuchel an. Am 6. Januar steht für sein Team im neuen Jahr das erste Testspiel beim FC Basel an, ehe am 12. Januar die Saison mit dem Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim fortgesetzt wird (alle Spiele).
Die Redaktion bedankt sich bei allen Bayern-Fans für den Support, wünscht ein frohes Fest und einen guten Rutsch - auf ein Neues in 2024!
Themen dieses Artikels