Seit dieser Saison ist Matteo Perez Vinlöf, der im Januar 2022 zum deutschen Rekordmeister wechselte, fester Bestandteil der FC Bayern Amateure. Im Winter-Trainingslager in Cádiz sprach fcbayern.com mit dem 18-jährigen Schweden über die bisherige Saison, das besondere Miteinander am Campus und sein Vorbild aus Kindheitstagen.
Das Interview mit Matteo Perez Vinlöf
Servus Matteo, schön dich zu sehen. Das Trainingslager in Spanien liegt nun hinter euch. Welches Fazit ziehst du?
Matteo Perez Vinlöf: „Wir sind durch das Trainingslager sowohl auf als auch neben dem Platz nochmal enger als Mannschaft zusammengewachsen. Es sind ein paar Spieler von der U19 dazugekommen, aber uns haben auch ein paar Spieler verlassen. Für mich selbst lief es nach meiner Verletzung gut. Ich möchte in den kommenden Wochen weiter an meiner Physis arbeiten, um topfit in die restliche Saison zu starten.“
Du bist bereits seit Januar 2022 hier in München. Wie hast du dich in deiner neuen Heimat eingelebt?
„Es lief wirklich sehr gut, seitdem ich hier bin. Die schwierigste Sache war die Sprache. Aber ich glaube, ich habe es seither gut hinbekommen. München als Stadt ist natürlich sehr schön und es gibt auch ein paar Ähnlichkeiten zu meiner Heimat Stockholm.“
„Das Miteinander ist sehr gut, es wird nie langweilig“
Wie ist das Zusammenleben mit den anderen Jungs am Campus?
„Alle fühlen sich sehr wohl. Das Miteinander ist sehr gut, es wird nie langweilig und wir haben immer viel Spaß. Der gesamte Campus ist für uns wie eine große Familie.“
Mit wem verbringst du am meisten Zeit?
„Javier Fernández, Jonathan Asp Jensen und Manuel Pisano sind sehr gute Freunde geworden. Auch zu Grayson Dettoni habe ich einen sehr guten Draht, wir besuchen gemeinsam eine internationale Schule. Auch mit Lovro Zvonarek, Ljubo Puljić und Anthony Pavlešić verbringe ich sehr viel Zeit. Aber eigentlich ist.“
Ihr kommt alle aus verschiedenen Ländern und sprecht unterschiedliche Sprachen. Wie verläuft die Kommunikation unter euch?
„Mit Lovro, Anthony und Ljubo spreche ich in der Regel Englisch. Wenn ich mit Johnny rede, ist es meistens Englisch, manchmal aber auch etwas Dänisch und Schwedisch. Mit Javi und Manu unterhalte ich mich auf Spanisch.“
Du bist für den Fußball bereits in jungen Jahren von zuhause ausgezogen. Wie oft siehst du deine Eltern?
„Meine Mutter ist sehr früh hier zu mir nach München gekommen. Das hat mir sehr geholfen. Ich wohne zwar am Campus, aber an den Wochenenden gehe ich in der Regel immer zu ihr. Mein Papa lebt in Stockholm. Er versucht, so oft wie möglich hier nach München zu kommen.“
Deine Mama kommt aus Schweden, dein Papa ist Peruaner. Wie würdest du deinen Charakter beschreiben?
„Ich denke, ich habe zwei Seiten. Abseits des Rasens bin ich eher der ruhigere und zurückhaltendere Typ. Das ist der schwedische Part an mir. Auf dem Rasen kommt dann mein peruanisches Temperament zum Vorschein.“
Was unterscheidet sich deiner Meinung nach zwischen dem deutschen und schwedischen Jugendfußball?
„Alles, absolut alles. Aber wenn ich eine Sache nennen müsste, wäre es die Mentalität. In jeder Minute, die du hier beim FC Bayern auf und neben dem Platz verbringst, gibst du alles. Du musst immer einhundert Prozent liefern und dich stets bestmöglich vorbereiten.“
Gibt es einen Campus-Moment innerhalb der vergangenen beiden Jahre, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
„Ich glaube, mein Startelf-Debüt für die Amateure. Es war das Auswärtsspiel am Anfang der Saison bei den Würzburger Kickers. Sehr viele Fans, ein großes Stadion, das war beeindruckend. Wir haben gegen das beste Team der Liga gespielt. Am Ende haben wir zwar leider verloren, aber das Spiel war für mich sehr besonders.“
Verspürst du vor den Spielen Nervosität?
„Ich würde nicht sagen, dass ich nervös bin, aber eine gewisse Anspannung ist immer da. Ich versuche, mich bestmöglich auf jedes Spiel vorzubereiten. Wenn ich vor einer Partie ausreichend geschlafen und genug gegessen habe, fühle ich mich bereit für jedes Spiel.“
Letztes Jahr hast du die komplette Saison für die U19 gespielt, seit einem halben Jahr bist du nun bei den Amateuren. Was ist die größte Herausforderung in der Regionalliga?
„Der Fußball ist stark von Zweikämpfen bestimmt, er ist sehr physisch. Man muss cleverer spielen, als es noch im Junioren-Bereich der Fall war. Ich habe schnell festgestellt, dass ich die Situationen noch besser einschätzen muss, als zuvor.“
Du spielst auf der Position des Linksverteidigers. Hast du konkrete Vorbilder oder Spieler, denen du gerne zuschaust?
„Marcelo hat mich immer beeindruckt. In seiner Zeit bei Real Madrid war er für mich ein außergewöhnlich guter Spieler. Ich selbst versuche, die Position des Außenverteidigers offensiv zu interpretieren. Ich möchte aber nicht einen speziellen Spielstil kopieren, sondern vielmehr mir selbst treu bleiben.“
Du hast in dieser Spielzeit bereits drei Assists auf dem Konto. Wie zufrieden bist du mit deiner bisherigen Saisonleistung?
„Ich denke, meine Leistungen waren in Ordnung. Es ist meine erste Spielzeit im Männerfußball und am Anfang musste ich mich zunächst an das Tempo gewöhnen. Dann habe ich mich leider am Oberschenkel verletzt. Ich hoffe, dass ich in den kommenden Spielen weiter auf meinen bisherigen Leistungen aufbauen und die nächsten Schritte machen kann.“
Die Amateure-Neulinge Jonathan Asp Jensen & Javier Fernández im Doppelinterview:
Themen dieses Artikels