Fünf Tore, zwei Spielunterbrechungen und eine Gelb-Rote Karte – nach einem ereignisreichen Spiel ging der FC Bayern beim 2:3 (1:2) in Bochum letztlich als Verlierer vom Platz. „Das Spiel wäre sicherlich noch zu drehen gewesen, aber letzten Endes hat heute die Mentalität über die Qualität gesiegt“, resümierte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen. Trainer Thomas Tuchel empfand die Niederlage „nicht gerecht. Es ist viel gegen uns gelaufen.“ Leon Goretzka konstatierte nach Schlusspfiff: „Erklärungen sind schwierig zu finden. Es läuft einfach alles gegen uns im Moment.“ fcbayern.com hat weitere Stimmen gesammelt.
Die Stimmen zum Spiel in Bochum
Jan-Christian Dreesen (Vorstandsvorsitzender): „Wir haben die ersten 20 Minuten gut begonnen. Nach dem 1:0 hatten wir mit der Riesenchance von Harry Kane die Möglichkeit zu erhöhen. Die Spielunterbrechung hat uns dann komplett aus dem Tritt gebracht – und dann nahm das Elend seinen Lauf. Wir haben aber mit zehn Mann noch einmal richtig gekämpft, hätten sicherlich das 3:3 machen können und hatten einige Großchancen. Das Spiel wäre sicherlich noch zu drehen gewesen, aber letzten Endes hat heute die Mentalität über die Qualität gesiegt und von daher hat Bochum verdient gewonnen.“
Thomas Tuchel: „Ich finde, die Niederlage war heute nicht gerecht. Es ist viel gegen uns gelaufen. Wir hatten fünf oder sechs hochkarätige Chancen, haben das Spiel dominiert. Wir sind aus dem Nichts in Rückstand geraten, haben aber nie aufgehört einen hohen Aufwand zu betreiben bis zum Schluss. Wir waren lange in Unterzahl. Ich empfinde die Niederlage anders als die letzten beiden, sie war nicht verdient. Was schief gehen konnte, ist heute schief gegangen. Wir haben vielleicht nach der Unterbrechung etwas die Spannung verloren und die Bochumer haben es genutzt, um sich zu schütteln. Insgesamt sind wir heute anders aufgetreten als in Leverkusen und in Rom. Wir haben nie den Glauben verloren.“
Manuel Neuer: „Wir hatten das Zepter in der Hand und haben sie anfangs mit Großchancen gestresst. Nach den Unterbrechungen war dann unser Rhythmus gebrochen, das darf aber keine Ausrede sein. Einen Elfmeter gegen dich kannst du immer bekommen, das sind immer enge Situationen in der Box. Wir haben es über weite Strecken gut gemacht und müssen uns dafür auch mal belohnen. Dass wir aber so zerfallen und drei Tore in Bochum kassieren, darf uns nicht passieren. Das ist nicht der FC Bayern.“
Leon Goretzka: „Es fühlt sich an wie ein Horrorfilm, der nicht aufhört. Es läuft einfach alles gegen uns im Moment. Es fühlt sich wahnsinnig strange an. Wir können uns wieder hinstellen und sagen, dass wir gut ins Spiel gekommen sind. Das sind wir auch. Aber da kommt man sich inzwischen auch bescheuert vor, wenn man sich auf die erste halbe Stunde beschränkt. Am Ende haben wir nochmal alles probiert. Da kann man uns keinen Vorwurf machen mit einem Mann weniger. Wir haben alles versucht und den Anschlusstreffer gemacht. Erklärungen sind schwierig zu finden. Es sind am Ende auch individuelle Fehler, die wir machen. Das sind einfach zu viele in den letzten Wochen.“
Das sagt der Gegner VfL Bochum
Thomas Letsch (Trainer, VfL Bochum): „Wir haben jetzt 25 Punkte. Gestern lief der Spieltag so, dass der ein oder andere Konkurrent gepunktet hat. Daher tut es gut, dass wir heute drei Punkte geholt haben. Und wenn es gegen die Bayern gelingt, eine Mannschaft mit großer Qualität, dann können wir nicht alles falsch gemacht haben. Es hätte durchaus sein können, dass wir am Ende noch das dritte Gegentor bekommen und dann würden wir wieder dastehen und sagen, dass wir ein Spiel aus der Hand gegeben haben. Leroy Sané und Mathys Tel haben bei Bayern nochmal ordentlich Wind reingebracht.“
Kevin Stöger (VfL Bochum): „Es ist eine enorme Erleichterung. Wir haben gewusst, dass wir hier zu Hause einen Punkt mitnehmen können. Jetzt haben wir drei geholt und ganz Bochum ist sicherlich ganz stolz auf diese Leistung. Nach dem 1:0 hatten die Bayern direkt die Chance zum 2:0. Da hatten wir etwas Glück. Nach der Unterbrechung haben wir gezeigt, wie wir hier Fußball spielen können. Ich hatte vor dem Spiel schon gesagt, dass kein Gegner gerne hierherkommt.“
Keven Schlotterbeck (VfL Bochum): „Es war eine interessante Partie: ein Ruhrgebiet-Wetter, ein Ruhrgebiet-Spiel von uns. Es hat unfassbar Spaß gemacht. Wir waren mutig und haben hinten Mann gegen Mann verteidigt. Es war ein geiles Spiel von uns.“
Die wichtigsten Szenen zum Nachlesen im Spielbericht:
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