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Der FC Bayern nach dem Spiel gegen Bayer Leverkusen
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Schmerzhafter Abend, aber lange nicht das Ende

Die 0:3-Niederlage im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend war schmerzhaft. Aber es ist noch lange nicht das Ende der Saison. Fünf Punkte Rückstand gilt es in den verbleibenden 13 Bundesliga-Spielen aufzuholen. „Wir müssen uns dringend steigern und werden das auch tun“, versprach Thomas Müller, der nach eigener Aussage „angefressen“ war. Mit diesem Gefühl war er definitiv nicht allein.

Leverkusen sehr selbstbewusst

Natürlich gebührt dem Gegner jede Form Respekt für diese Leistung. Bayer ist nun seit 31 Pflichtspielen ungeschlagen, spielt selbstbewusst, sicher und mutig. Trainer Xabi Alonso hat eine außergewöhnliche Einheit geformt, die schwer zu durchbrechen ist. „Gegen Bayern muss man defensiv stark sein, das haben wir geschafft. Die Leistung war super“, lobte der Spanier, der von 2014 bis 2017 selbst das FCB-Trikot trug, seine Mannschaft. Josip Stanišić (18.), Álex Grimaldo (50.) und Jeremie Frimpong (90.+6) trafen für Leverkusen.

Das Momentum kippte

Was FCB-Trainer Thomas Tuchel allerdings wurmte, dass die gute Anfangsphase mit dem ersten Gegentor abrupt beendet wurde. „Wir haben früh das Spiel dominiert, ohne gefährlich zu werden. Durch eigene Fehler haben wir das Momentum, die Energie kippen lassen. Das 1:0 kannst du eigentlich in einer Fünferkette so nicht kassieren“, monierte er.

Sportdirektor Christoph Freund ergänzte ein weiteres Manko: „Wir haben uns keine großen Torchancen herausgespielt, das war zu wenig. Wir hatten eine große Vorfreude, aber im Endeffekt ist es uns nicht gelungen, das auf den Platz zu bringen. Es ist untypisch für diese Mannschaft, die sonst immer da war in großen Spielen. Aber das ist uns nicht gelungen.“ Der FC Bayern hatte mehr Ballbesitz (61 Prozent), gewann mehr Zweikämpfe, spielte deutlich mehr Pässe und Flanken - nur der Punch fehlte eben.

„Wir wollten aggressiv nach vorne verteidigen. Jeder Einzelne muss sich an die eigene Nase fassen und sich über seine Leistung Gedanken machen“, nahm Kapitän Manuel Neuer sich und seine Kollegen in die Pflicht.

Eric Dier im Duell mit Florian Wirtz
Eric Dier (r.) im Duell mit Florian Wirtz

Dabei ist das spielerische Potenzial, sich mehr Möglichkeiten herauszuarbeiten, selbstverständlich vorhanden. Doch das, was im Training oft wie selbstverständlich funktioniert, wurde kaum abgerufen. Der Ball war zu schnell wieder weg, Verlagerungen oft zu unpräzise, so dass Leverkusen überlegen blieb.

Klare Worte von Müller

Es kommt nun darauf an, die Fehler zu analysieren und schnell abzustellen. Die Saison geht in die entscheidende Phase. Müller mahnte: „Ich erwarte, dass wir Spieler auf dem Platz zwar den Druck spüren, aber das muss Energie geben. Wenn es mal zäh ist, muss man den Ball öfter in die gegnerische Hälfte bringen. Keiner bei uns hat die Freiheit, dass er zu ‚zocken‘ beginnt.“

Thomas Müller
Thomas Müller wurde im zweiten Abschnitt eingewechselt

Das Gute an englischen Wochen ist, dass sich schnell die Möglichkeit ergibt, Wiedergutmachung zu betreiben. Die Aufgabe gegen Lazio wartet bereits, am Mittwoch trifft unsere Mannschaft im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League auswärts auf Lazio Rom (Spielplan).

Der Blick geht nach vorne

So bitter der Rückschlag in der Meisterschaft war, umso mehr wurde womöglich der Trotz geweckt. „Wir werden den Teufel tun und jetzt die Flinte ins Korn werfen. Wir müssen weitermachen und besser werden“, betonte Tuchel und richtete damit den Blick bereits wieder nach vorne, genauso wie Vorstandschef Jan-Christian Dreesen: „Auch wenn es schwierig ist, wir geben natürlich nicht auf. Wir müssen uns sammeln. Gegen Lazio haben wir die nächste Gelegenheit, das Spiel vergessen zu machen.“

Es mag eine Phrase sein, aber sie bleibt auch ehrlich: Die Wahrheit liegt jetzt auf dem Platz.

Die Stimmen zum Auswärtsspiel in Leverkusen: