Trotz Feldüberlegenheit und Chancenplus musste sich der FC Bayern am Samstagabend im Prestigeduell gegen Borussia Dortmund mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. „Wir waren nicht effektiv genug. Wir hätten treffen können in den entscheidenden Momenten“, sagte Thomas Müller: „Die Enttäuschung über unsere Leistung ist groß.“ Dies monierte auch Max Eberl: „Es war zu wenig Energie, zu wenig Wille“, so der Sportvorstand. Jetzt gilt es, die richtigen Schlüsse aus dem Spiel zu ziehen: „Wir müssen jetzt gegen Heidenheim ein anderes Gesicht zeigen“, forderte Sven Ulreich. fcbayern.com hat weitere Stimmen für Euch gesammelt.
Die Stimmen zum Heimspiel gegen Dortmund
Max Eberl (Sportvorstand): „Es war zu wenig Energie, zu wenig Wille - all das, was du sehen willst, war zu wenig bei uns heute. Dass die Jungs die Qualität haben, wissen wir, aber das müssen sie auch auf dem Platz zeigen. Gegen Dortmund muss es ein besonderes Spiel sein – und das haben wir nicht gezeigt. Wir haben heute ein bescheidenes Spiel gemacht. Unser Abstand nach oben ist deutlich größer als nach hinten. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und unsere Spiele gewinnen. Wir sollten Bayern München so vertreten, wie es sich gehört. Nächste Woche wartet in Heidenheim eine unangenehme Aufgabe. Das muss aber Bayern München sein, jeder muss wissen, mit welchem Trikot er dort aufläuft. Es muss dann auch die Vorbereitung auf Arsenal sein.“
Thomas Tuchel: „Wir sind sehr enttäuscht über die Art und Weise, weil wir das Gefühl haben, dass wir in keiner Phase den nötigen Spirit auf den Platz gebracht haben. Es war zu wenig von uns in den elementaren Basics, die es braucht, um gut zu sein. In den Schlüsselmomenten hatten wir zudem auch kein Glück. Es war insgesamt kein hohes Niveau von uns. Es war ein durchschnittliches Spiel und wir haben uns angepasst. Tempo, Biss, Leidenschaft haben wir vermissen lassen. Das war absolut zu wenig. Wir dachten, dass wir so ein Spiel nicht mehr erleben. Wir hatten etwas komplett anderes vor, aber wir haben es nicht auf den Platz gebracht.“
Sven Ulreich: „Wir haben heute keine Leistung gebracht. Uns hat von Anfang an die Energie gefehlt und wir haben den Esprit vermissen lassen. Es ist leider in der ganzen Saison schon so gewesen, dass wir Spiele drin hatten, wo uns die Ideen und die Energie fehlen. So gibt man Spiele leichtfertig her und das ist natürlich sehr enttäuschend. Wir müssen jetzt gegen Heidenheim ein anderes Gesicht zeigen, als Team auftreten und als Mannschaft zeigen, was wir können und was in uns steckt. Da brauchen wir mehr Energie, mehr Power, damit wir die Spiele in den nächsten Wochen auch erfolgreich gestalten können.“
Thomas Müller: „Die Enttäuschung über unsere Leistung ist groß. Die Länderspielpause hat uns nicht gutgetan. Dazu war es schon ein kleiner Dämpfer, dass Leverkusen wieder einen Last-Minute-Sieg einfährt. Aber das ist keine Entschuldigung. Im Spiel selbst gibt es immer wieder Knackpunkte. Es war eine leblose Leistung, wir waren nicht effektiv genug. Wir hätten treffen können in den entscheidenden Momenten. Auf 90 Minuten gesehen hat Dortmund ordentlich gespielt, aber nicht die Sterne vom Himmel geholt. Sie haben verdient gewonnen. Wir hatten gehofft, dass das heute der Kickstart wird für die kommenden Wochen. Wir hatten in der ersten Halbzeit eine zu wilde Leistung. Individuell war es zu wenig. Wir sind gefragt, dass wir wieder in die Strömung kommen. Es ist enttäuschend, was wir heute gezeigt haben.“
Joshua Kimmich: „Ich frage mich, wie wir so eine Einstellung an den Tag legen können. Es ist frustrierend und unerklärlich. Gegen Dortmund muss man brennen – und das schon einen Tag vorher. Das haben wir heute überhaupt nicht gezeigt. Wir haben uns präsentiert, als ob es um nichts geht. Das darf uns nicht passieren. Wir schaffen es nicht, unsere Hausaufgaben zu machen. Wir müssen jedes Spiel gewinnen, wenn wir noch eine Chance haben wollen. Da brauchen wir nicht auf Leverkusen zu schauen. Wir sollten als Spieler nach Hause fahren und uns Gedanken machen. Wenn wir so eine Einstellung zeigen, dann haben wir es gegen jeden Gegner schwer.“
Das sagt der Gegner Borussia Dortmund
Sebastian Kehl (Sportdirektor, Borussia Dortmund): „Wir konnten in den letzten beiden Wochen natürlich intensiver trainieren und viele Einheiten in einer größeren Gruppe absolvieren. Wir haben das gut genutzt. Das hat man heute gesehen. Mich freut es riesig für den Trainer. Wir wollen so weitermachen, denn wir haben noch einiges vor. Der Matchplan hat gepasst. Es hat alles geklappt.“
Edin Terzić (Trainer, Borussia Dortmund): „Wir freuen uns total und sind extrem zufrieden. Es war ein verdienter Sieg. Uns war klar, dass wir mutig sein müssen und auch effektiv. Dazu braucht man dann auch das Glück, was man sich erarbeiten muss. Wir hätten das 2:0 auch früher erzielen können. Die Null zu halten, ist die Basis, um hier etwas zu holen. Es ist der fünfte Sieg in Folge. Jetzt kommen die spannenden Wochen. Wenn wir so spielen, dann ist es schwer, gegen uns zu gewinnen. Wir haben unser Champions League-Gesicht gezeigt.“
Mats Hummels (Borussia Dortmund): „Es war von uns als Mannschaft ein sehr starker Auftritt. Wir haben uns nicht den Schneid abkaufen lassen. Mit dem Ball hätten wir es sogar besser machen können. Insgesamt waren wir viel besser als in den letzten Jahren hier. Wir haben im Verbund in der Defensive einen sehr guten Job gemacht. Es war wichtig, dass wir mal wieder so ein Spiel hier hingelegt haben. Für uns intern war es ein Statement, dass wir Fußball spielen und wir gegen Top-Teams bestehen können.“
Die wichtigsten Szenen zum Nachlesen im Spielbericht:
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