Jan-Christian Dreesen fasste die Stimmungslage rund um den FC Bayern nach dem spektakulären 2:2 beim FC Arsenal treffend zusammen: „Das war ein schwerer Monat, wir haben einige schwere Wochen in den Knochen. Aber was war das für ein Tag heute, die Mannschaft hat ein fantastisches Spiel gemacht.“ Der Vorstandsvorsitzende lobte die „Teamleistung und den super Teamspirit“ und schlussfolgerte: „Das ist das wahre Gesicht des FC Bayern.“ An diese Leistung gelte es nun anzuknüpfen, „dann muss sich jeder in Europa vor uns in Acht nehmen.“
Gnabry und Kane treffen in alter Heimat
Gegen den aktuellen Spitzenreiter der englischen Premier League trafen in Serge Gnabry und Harry Kane ausgerechnet zwei ehemalige Londoner und sorgten so für die vielversprechende Ausgangsposition des FC Bayern vor dem Rückspiel. Flügelstürmer Gnabry, der bei den Gunners ausgebildet wurde, zeichnete für den wichtigen 1:1-Treffer verantwortlich (18. Minute). Damit erzielte der 28-Jährige sieben seiner 16 Champions League-Treffer in Londoner Stadien – eine unfassbare Quote! Im zweiten Durchgang musste der Torschütze jedoch verletzt ausgewechselt werden.
Offensivkollege Kane blieb beim zwischenzeitlichen 2:1 per Foulelfmeter (32.) gewohnt souverän und legte gegen Lieblingsgegner Arsenal (15. Tor im 20. Duell) nach. Mit sieben Treffern führt der 30-Jährige die Torschützenliste der Königsklasse nun an.
Sané packt den Turbo aus
Nach Schlusspfiff hatte Joshua Kimmich jedoch für einen weiteren Spieler des Abends ein Sonderlob parat: „Großen Anteil hatte Leroy Sané, der vor allem in der ersten Halbzeit viele Aktionen hatte. Defensiv hat sich jeder reingehauen, aber in der Offensive war er derjenige, der das Spiel nach vorne getragen hat.“ Der Wirbelwind leitete Gnabrys 1:1 mit einem herrlichen Steilpass auf den auffälligen Leon Goretzka ein und holte den Elfmeter für Kane mit einem erstklassigen Sololauf heraus.
Mit Leidenschaft und Einsatz
Was Gnabry, Kane, Sané, Goretzka & Co. einte: In jeder Aktion war ihr Biss, Leidenschaft und Einsatz sichtbar, um sich gegen die spielstarken Gastgeber zu stemmen und alles für das Erreichen des Halbfinales in die Waagschale zu werfen. „Die Mannschaft hat die Energie gegen den Ball heute auf den Platz gebracht und war mit dem Ball mutig“, lobte Sportvorstand Max Eberl, während Cheftrainer Thomas Tuchel feststellte: „Wir wussten, dass wir leiden müssen.“
Diese Leidensfähigkeit ist nach diesem denkwürdigen Abend auf der Insel genauso hervorzuheben wie der Kampfgeist jedes einzelnen Spielers. Egal ob man sich auf Matthijs de Ligt, Konrad Laimer oder Harry Kane konzentrierte – alle stellten sich unisono in den Dienst der Mannschaft.
Alle Augen aufs Rückspiel
Beinahe hätte dieser Aufwand trotz der beiden Arsenal-Tore von Bukayo Saka (12.) und Leandro Trossard (76.) für den nicht unverdienten Auswärtssieg gesorgt, doch nach Jamal Musialas Hereingabe prallte Kingsley Comans Schuss in der 90. Minute an den Pfosten. Der in dieser Szene ausgebliebene Jubel soll nun im mit Spannung erwarteten Rückspiel am 17. April in der heimischen Allianz Arena nachgeholt werden – der Halbfinal-Einzug soll her! „Ich freue mich auf das Rückspiel mit unseren Zuschauern im Rücken, dann wollen wir zum Abschluss bringen, was wir heute begonnen haben“, blickt Eberl voraus. Auch für Tuchel ist die Ausgangslage klar: „Der Gewinner kommt weiter. Die Leidenschaft und den Einsatz von heute brauchen wir auch nächste Woche.“
Oder um es mit den Worten von CEO Dreesen zu sagen: „Mit Herz und Leidenschaft wollen wir nächste Woche zeigen, wer der FC Bayern ist. Gemeinsam packen wir das.“
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