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Spieler des FC Bayern applaudieren nach dem 5:0 in Bochum

FC Bayern/Fiona Noever

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FC Bayern mit „Spaß am Toreschießen“ zum „Statement“-Sieg

Dass der letztlich gelungene Nachmittag der Bayern in Bochum an diesem Sonntag auch in eine andere Richtung hätte gehen können, bewies eine Szene in der Anfangsphase der Partie. Nach einem langen Ball von Bochums Erhan Mašović hatte Moritz Broschinski den herauseilenden Manuel Neuer bereits überwunden und schoss den Ball in Richtung des leeren Münchner Tores. Doch Minjae Kim machte seinem Spitznamen alle Ehre, sprintete an dem VfL-Stürmer vorbei und kratze die Kugel mit einer „Monster“-Grätsche gerade noch von der Linie. Dank des Südkoreaners hatte der FCB die erste Schrecksekunde überwunden und fortan konnte die Begegnung den Verlauf nehmen, den die meisten aufgrund der Tabellenkonstellation vermutet hatten.

Minjae Kim rettet im letzten Moment gegen Bochums Moritz Broschinski

Durch eine beherzte Grätsche verhinderte Minjae Kim einen Münchner Rückstand in Bochum. | Imago

„Bochum war sehr aggressiv, hat hoch gepresst und hatte die eine Chance zu Beginn“, sagte Chefcoach Vincent Kompany nach dem am Ende souveränen 5:0 (2:0)-Auswärtserfolg seines Teams – und ergänzte: „Es war wichtig, dass wir ruhig bleiben in diesen Momenten, danach haben wir die Tore geschossen.“ Statt eines frühen Rückstands wie unter der Woche in Barcelona, als die Münchner ihr frühestes Gegentor in der Champions League hinnehmen mussten, konnte der Bundesliga-Spitzenreiter so sein Spiel aufziehen und den Tabellenletzten in der Folge mit spielerischer Dominanz in dessen Hälfte einschnüren. 

Zwei Standardtore bringen die Bayern auf Kurs

Eine Viertelstunde war gespielt, da war Harry Kane nur durch ein Foul der Heim-Defensive zu stoppen. Den fälligen Freistoß verwandelte Michael Olise (16.) mit einem Kunstschuss ins rechte obere Eck. Kurz darauf führte ein weiterer Regelverstoß der Hausherren wieder zu einem ruhenden Ball – dieses Mal fand Joshua Kimmich mit einem Chipball Jamal Musiala (26.), der die Kugel mit einem seiner eher seltenen Kopfballtore ins Netz beförderte (es war das dritte bei insgesamt 37 Toren in der Bundesliga). Das sorgte für gute Laune – sowohl beim Bayern-Anhang als auch beim Torschützen selbst: „Kopfballtore finde ich immer cool, mit dem Kopf bin ich nicht so stark“, verriet Musiala mit einem Lächeln – und schob hinterher: „Ich muss noch mehr ans Kopfballpendel.“

Jamal Musiala deutet mit dem Finger auf seinen Kopf

Von wegen fehlende Kopfballstärke! Jamal Musiala erzielte in Bochum bereits ein 3. Kopfballtor in der Bundesliga. | Imago

Waren es im ersten Durchgang also vor allem die Standards, die den Erfolg brachten, waren die Bayern nach dem Seitenwechsel in allen Bereichen des Spielfelds traumhaft unterwegs. In der 57. Minute bereitete Musiala das 3:0 von Harry Kane mit einem unnachahmlichen Solo durchs Zentrum vor. Kurz darauf traf Leroy Sané (65.) sehenswert mit einem Schlenzer vom rechten Flügel, ehe es ihm Kingsley Coman (71.) auf der Gegenseite gleich tat und die Kugel vom linken Strafraumeck unter die Latte nagelte. „Toreschießen macht uns Spaß, wir wollen in jedem Spiel so viele Tore wie möglich erzielen“, fasste Musiala die bayerische Offensivlust in Bochum zusammen.

Bayern stellt zwei Rekorde ein

Was der 21-Jährige damit meinte, zeigt ein Blick auf die Zahlen. Mit nun 29 Saisontreffern hat der FCB seinen eigenen Rekord eingestellt – so viele Tore nach acht Bundesliga-Partien hatten einzig die Bayern selbst in den Spielzeiten 2021/22 und 1976/77 auf dem Konto. Hinzu kommt: In allen fünf Auswärtsspielen der laufenden Saison trafen die Münchner mindestens drei Mal. Einen solchen Lauf in fremden Stadien hatte in diesem Wettbewerb ebenfalls nur der deutsche Rekordmeister. Das war 2019/20, damals unter Trainer Hansi Flick.

Vier Tage nach der 1:4-Niederlage in der Königsklasse gaben die Bayern damit eine passende Antwort – und schossen sich auch ein bisschen den Frust von der Seele. „Wir wollten wieder ein Statement setzen. Es war eine sehr konzentrierte und souverän Leistung. Am Ende haben wir in der Höhe verdient gewonnen und hätten auch noch das eine oder andere Tor mehr machen können. Wir wissen, dass es immer ein schwieriges Auswärtsspiel hier ist“, sagte Konrad Laimer. Das unterstrich auch Kompany: „Letztes Jahr haben wir hier verloren, heute fünf Tore geschossen. Aus meiner Sicht war es eine sehr gute Leistung. Wir sind zufrieden.“

Mainz und Union vor der Brust

Durch den Sieg haben die Münchner im Fernduell mit RB Leipzig (3:1 gegen Freiburg am Samstag) nachgezogen und Platz ein verteidigt – das Rennen um die Spitzenposition bleibt jedoch weiter eng und der FCB rangiert weiterhin nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor den Sachsen. Der starke Auftritt beim Ruhr-Club soll daher nur ein Etappenziel für seine Mannschaft sein, forderte Kompany: „Wir wollen in der Bundesliga genauso weitermachen.“ In sechs Tagen sind die Bayern hier bereits wieder zu Hause gegen Union Berlin gefordert – zuvor geht es aber noch am Mittwoch in der 2. Runde des DFB-Pokals zum 1. FSV Mainz 05.

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