Auf ein 5:0 in der Bundesliga beim VfL Bochum am Wochenende ließ der FC Bayern am Mittwochabend in der 2. Runde des DFB-Pokals ein ähnlich souveränes und zeitweise begeisterndes 4:0 beim 1. FSV Mainz 05 folgen. Einerseits spielten Harry Kane & Co. gewohnt dominant und offensiv brandgefährlich - wie es sich für einen FC Bayern gehört -, andererseits waren die Bayern im Vorfeld auch gewarnt: In den vergangenen vier Spielzeiten schieden sie dreimal in der 2. Runde im DFB-Pokal aus. Doch diesmal blieb die Halloween-Überraschung glücklicherweise aus. Für Bayern-Fans gab es viel Süßes zu sehen, für die Mainz-Anhänger gab es Saures. Wir liefern Euch die Fakten zum Spiel.
Der Mann des Abends, der folgerichtig auch zum Man of the Match bestimmt wurde, war zweifelsohne Jamal Musiala. In seinem 174. Pflichtspiel für Bayern - mit 21 Jahren! - gelang dem Edeltechniker erstmals ein Dreierpack. In Mainz bejubelte Musiala bereits sein 50. Pflichtspieltor für die Münchner. „Wir dürfen Jamal nicht nur an Toren messen. Er ist ein unglaublicher Spieler, selbst wenn er keine Tore macht“, lobte sein Coach Vincent Kompany.
Jubiläum für Neuer
Neben der brillanten Offensive (bereits 47 Saison-Tore!) um Musiala und Leroy Sané, der zum ersten Mal seit September 2023 wieder in zwei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen für den FC Bayern traf, freuten sich Keeper Manuel Neuer & Co. auch über eine weiße Weste. Der fünfmalige Welttorhüter erreichte gar einen neuen Meilenstein: In Mainz blieb Neuer zum 250. Mal im Bayern-Trikot ohne Gegentreffer. „Gerade im Pokal ist es wichtig, zu null zu spielen. Manu hat sich das erarbeitet und verdient - herzlichen Glückwunsch“, gratulierte Joshua Kimmich.
Apropos 250: Über diese Zahl kann auch Serge Gnabry jubeln, der am Mittwoch erneut in der Startelf stand und seine starke Form erneut auf den Platz brachte. Der 29-jährige deutsche Nationalspieler stand zum 250. Mal für den deutschen Rekordpokalsieger auf dem Platz.
Dauerbrenner Kimmich und Müller
Das Wort „Dauerbrenner“ gilt in dieser Saison einmal mehr für Antreiber Joshua Kimmich, der in Mainz eine starke Serie fortführte: 1.170 Minuten spielte der FC Bayern bisher unter Coach Kompany und 1.170 Minuten stand dabei die Nummer sechs der Münchner auf dem Feld: Kimmich. Der verlängerte Arm des Trainers zeigte seine Präsenz bei den Nullfünfern auch mit 105 gespielten Pässen. Co-Kapitän Kimmich - nicht nur ein Vielspieler, sondern auch ein Pass- und Taktgeber. „Joshua spielt jede Minute, weil er es verdient. Er arbeitet nicht nur in den Spielen, auch im Training. Es geht nicht nur um Talent, sondern auch um mehr, um Herz und Arbeit. Das gehört auch zum Topniveau. Joshua ist jemand, der das ausstrahlt“, sagte Kompany über seinen Mittelfeldmotor.
Müller zieht mit Manfred Kaltz gleich
Ein Evergreen des FC Bayern ist zweifellos auch der Mann mit der Nummer 25: Thomas Müller. Der kam im Pokalspiel in der Halbzeit aufs Feld und half mit, den souveränen Sieg nach Hause zu bringen. Müller ist quasi der Manfred Kaltz oder der Charly Körbel des FC Bayern - kein Spieler bestritt mehr DFB-Pokalspiele für die Münchner als Urgestein Müller. Mit seinem 67. Pokal-Einsatz zog der FCB-Rekordspieler mit HSV-Legende Kaltz gleich, lediglich Körbel stand für einen Verein noch häufiger im Pokal auf dem Feld: nämlich 70-mal für Eintracht Frankfurt.
Am kommenden Sonntag findet die Auslosung des Achtelfinales statt. Mal sehen, wen die Münchner aus dem Topf mit Süßem und Saurem erwischen werden.
Jamal Musiala glänzte gegen Mainz mit drei Toren:
Themen dieses Artikels