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Bayernfans Steffen (li.) und seine Schwägerin Johanna an der MHP Arena vor der Partie beim VfB Stuttgart.
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Familienbande in Rot & Weiß: Wie Schwager Steffen und Schwägerin Johanna den FC Bayern leben

FC Bayern-Fans reisen von überall an, um ihre Mannschaft bei Auswärtsspielen zu unterstützen - selbst wenn es sie Hunderte Kilometer durch die Kälte und die Luft führt. Um diejenigen kennenzulernen, die keinerlei Aufwand und Kosten scheuen, um ihren FC Bayern auch außerhalb der Allianz Arena zu erleben, wollen wir sie ein wenig besser kennenlernen: unsere Auswärtsfans mit ihren besonderen Geschichten, ihrer Liebe und ihrer Leidenschaft für den FC Bayern.

Es ist nicht immer so entspannt wie diesmal. Auswärtsspiele beim VfB Stuttgart sind für Bayernfans aus München mit 230 Kilometern eine der angenehmsten Reisen der Saison. Rund hundert Kilometer mehr waren es zwar für Steffen aus Heidelberg, aber das ist für ihn nicht die Rede wert. „Zuvor waren wir zur Champions League-Partie gegen Donezk auf Schalke“, erzählt der 37-Jährige. Gelsenkirchen liegt zwar in etwa so weit entfernt wie Stuttgart, aber es sei hart gewesen unter der Woche spätabends hin und zurück. Morgens um 5 Uhr waren er und seine Schwägerin Johanna erst wieder zuhause. „Aber dafür mit unglaublichen Erinnerungen – und schönen Begegnungen“, findet die 34-Jährige. „Man ist auf Auswärtsfahrten als Bayernfan nie alleine. Man kommt immer ins Gespräch mit coolen Leuten." Auf Schalke standen sie zwei Stunden auf dem Parkplatz und kamen ins Gespräch mit Bayern-Fans aus Köln: „Total witzig und schön, selbst mit Wildfremden hat man durch den FC Bayern sofort ein Thema." 

Diesmal, an einem Freitagabend in Stuttgart, geht es ohne Reisestrapazen wesentlich entspannter zu – noch dazu, weil Johanna in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg wohnt. Familiär verbindet beide Steffens Ehefrau, die Schwester von Johanna – doch auch die Liebe zum FC Bayern teilen sich die Schwägerin und ihr Schwager. „Damit kann meine Frau nichts anfangen“, erzählt Steffen: „Wenn Johanna und ich Fußballschauen, dann sagt sie meistens: Ich geh lieber ins Bett.“

„Ich bin zum Glück seine erste Ansprechpartnerin“

Daher hat er auch Johanna gefragt, als er durch Zufall zwei Tickets für das Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart über einen Arbeitskollegen bekam. „Ich bin zum Glück seine erste Ansprechpartnerin“, sagt Johanna. „Klar, da fackelt man nicht lange – und wenn man Tickets hat, ist eigentlich auch kein Weg zu weit“, findet Steffen. Als kleiner Bub ist sein Vater mit ihm schon regelmäßig nach München ins Olympiastadion gefahren. Bei Wind und Wetter haben sie dann zusammen dem FC Bayern die Daumen gedrückt. „Etwas anderes als die Bayern kam gar nicht in Frage“, sagt er, „auch wenn es zahlreiche Abwerbungsversuche gegeben hat“ – Steffens Opa war eingefleischter Fan des 1. FC Kaiserslautern. „Aber keine Chance“, sagt er, „die Liebe zum FC Bayern war schnell viel zu groß.“

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Auch Johanna ist der FC Bayern in die Wiege gelegt worden: „Ich habe es irgendwie schon immer gefühlt – der FCB, das ist etwas Besonderes“, sagt die 34-Jährige. Was sie genau fasziniert, kann sie schwer beschreiben: „Mein Papa ist FC Bayern-Fan und ich war von klein auf immer damit konfrontiert.“ Er habe nie aktiv versucht, seine Tochter vom Rekordmeister zu überzeugen. „Aber ich habe seine Leidenschaft immer mitgekriegt und ich fand das total cool.“ 1995/96 war es dann um sie vollends geschehen, als sie einen Autogrammkartenstapel mit Thomas Helmer, Lothar Matthäus, Oliver Kahn bekam: „Ich habe das geliebt. Ich habe die Spielerkarten gesammelt. Ich glaube, ich habe die sogar irgendwo noch“, erzählt Johanna: „Ich konnte alle Spieler auswendig auf meinem Poster runterbeten.“ Fortan hatte der FC Bayern einen Platz in ihrem Fußballherz. „Als der Lothar aufgehört hat, da habe ich Tränen vergossen. Und meine größere Schwester hat mich völlig verständnislos angesehen: ‚Was stellst du dich so an?‘ - Die hat das nicht verstanden, dass der FC Bayern für mich ein großer, ein wichtiger Teil ist.“

Steffen ist sich sicher, es ist genau dieses Emotionale, dieses Familiäre, was den FC Bayern auszeichnet: Dass es nie langweilig wird um den Klub, dass sie auch immer in den Medien sind. „Ich glaube, das hilft auch einfach, dass man nie den Ball verliert“, sagt er. Auch wenn Heidelberg eigentlich näher an der Pfalz liegt. „Aber die Bayern hat einfach schon immer dieses Besondere ausgezeichnet. Jede Saison gibt es diese ganz großen Spiele gegen ganz große Gegner, so wie 1999: „Damals gegen ManU, da war ich neun. Das hat mich schon echt tief getroffen. Da liefen Tränen.“

Bayern-Fans zeigten in Stuttgart eine beeindruckende Choreografie zum 125. Vereinsgeburtstag
Bayern-Fans zeigten in Stuttgart eine beeindruckende Choreografie zum 125. Vereinsgeburtstag | Getty

Bei Johanna liefen sie nach dem Finale Dahoam. „Das war das furchtbarste Erlebnis meines FC Bayern-Lebens“, sagt sie. Dass ganz große Enttäuschung und riesiges Glück so eng beieinander liegen, das mache den Reiz des FC Bayern aus, findet sie. Steffen weiß sofort, was sie meint: „Ich habe das Finale Dahoam in München geschaut, im Biergarten. Ich werde es nie vergessen. Das war der absolute Wahnsinn. Was da auch in der Stadt los war.“ Und jetzt kommt das Finale der Champions League wieder in die Landeshauptstadt. Es kribbelt schon, wenn Beide nur daran denken.

Hier geht es zur Analyse der Partie beim VfB:

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