
Flutlicht, Freitagabend, Fußball-Klassiker: Wenn der FC Bayern zum Wochenend-Auftakt (20:30 Uhr) im eigenen Stadion auf den SV Werder Bremen trifft, ist wieder einmal Bundesliga-Geschichte in Bewegung. Es ist bereits das 117. Bundesliga-Duell beider Traditionsvereine – kein anderes Aufeinandertreffen gab es in der langen Historie der Liga so oft. fcbayern.com hat weitere Zahlen und Fakten vor dem Heimspiel für Euch gesammelt.
Bayern mit breiter Brust
Die Ausgangslage spricht klar für den Rekordmeister und aktuellen Tabellenführer: Zwar kassierte der FCB in seiner Bundesliga-Geschichte nur gegen Borussia Mönchengladbach mehr Niederlagen (28) als gegen Bremen (27), doch die jüngere Bilanz spricht eine andere Sprache. Nur eine der letzten 31 Begegnungen im deutschen Oberhaus mit den Werderanern ging verloren – mit 0:1 im Januar 2024 in der Allianz Arena.
Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany befindet sich außerdem in einer starken Frühform: Der FC Bayern gewann erstmals seit sieben Jahren die ersten sieben Pflichtspiele einer Spielzeit. Mehr als sieben Erfolge in Serie gelangen unter Kompany noch nie. Gelingt gegen Bremen der nächste Dreier, wäre es die längste Startserie seit 2016/17 unter Carlo Ancelotti.

Das unterscheidet die beiden Teams
Besonders beeindruckend: Die Münchner erzielten 18 Tore an den ersten vier Spieltagen – ein Bundesliga-Bestwert, den zuvor noch keine Mannschaft erreicht hatte. Während Bayern stürmt und trifft, wackelt die Werder-Abwehr: Die zehn Gegentreffer der Grün-Weißen übertrifft aktuell nur Union Berlin (11).
Ein weiterer Kontrast: Mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren und 335 Tagen stellte Bayern bislang die älteste Startelf der Saison, während Bremen die zweitjüngste Mannschaft (25J, 46 T) nach Eintracht Frankfurt ins Rennen schickte.

Kane kann Cristiano Ronaldos und Haalands Rekord brechen
Aus dem starken Kollektiv des Deutschen Meisters ragen derzeit natürlich verschiedene Spieler hervor. Zum einen ist da Goalgetter Harry Kane. Der Engländer sammelte an den ersten vier Bundesliga-Spieltagen bereits elf direkte Torbeteiligungen (acht Tore, drei Assists) – Bestmarke seit Beginn der detaillierten Datenerfassung 2004/05. Acht Tore nach vier Partien hatten vor ihm nur Serhou Guirassy (2023/24, ebenfalls acht) und Peter Meyer (1967/68, neun) geschafft.
Dazu winkt ein Meilenstein: Mit aktuell 98 Treffern in 103 Pflichtspielen für den Rekordmeister könnte Kane schon gegen Bremen in seinem 104. Spiel die Marke von 100 Toren knacken. Gelingt ihm dies, wäre er im 21. Jahrhundert der schnellste Spieler in Europas Top-Ligen, der diese Marke für einen Club erreicht – schneller als Cristiano Ronaldo (in 105 Spielen für Real Madrid) und Erling Haaland (in 105 Spielen für Manchester City).
Auf seiner Rekordjagd hilft Kane auch seine Nervenstärke vom Punkt: Als erster Spieler der Bundesliga-Historie verwandelte er seine ersten 17 Elfmeter allesamt – überhaupt sind 17 verwandelte Elfmeter in Folge eingestellter Rekord und waren zuvor nur den beiden ehemaligen Bayern-Spielern Jörg Butt (1999 bis 2001) und Robert Lewandowski (2013 bis 2018) gelungen.

Gnabry on fire, Kimmichs Meilenstein
Serge Gnabry geht mit Rückenwind ins Heimspiel gegen die Norddeutschen: In den vergangenen fünf Bundesliga-Partien war er jeweils an mindestens einem Treffer beteiligt (vier Tore, zwei Assists) – eine Serie, die ihm im Bayern-Trikot zuletzt im Frühjahr 2023 gelang. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Werder sammelte er bereits zehn direkte Torbeteiligungen, nur gegen Aufsteiger 1. FC Köln waren es noch mehr (12).
Auch die Mittelfeldzentrale des FC Bayern schreibt Geschichte: Sowohl Leon Goretzka (116 Spiele für Schalke) als auch Joshua Kimmich stehen gegen Bremen vor ihrem 300. Bundesliga-Einsatz. Kimmich wird dabei sogar einen Rekord brechen – mit aktuell 217 Siegen wäre er bei seinem Jubiläum der erfolgreichste Spieler der Liga-Historie nach 300 Spielen. Der bisherige Bestwert wurde von Club-Legende Thomas Müller mit 216 Siegen aufgestellt.
Bremer Berg- und Talfahrt
Doch auch der Gegner reist nicht ohne Selbstvertrauen nach München. Beim 4:0 in Mönchengladbach feierte Werder seinen höchsten Bundesliga-Auswärtssieg seit fünf Jahren. Überhaupt verloren die Grün-Weißen nur eines ihrer letzten sieben Gastspiele (5 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage). Seit Beginn der vergangenen Saison sammelte nur der FC Bayern mehr Bundesliga-Auswärtssiege (13) als Bremen (10). Zuletzt musste das Team von Trainer Horst Steffen jedoch einen Rückschlag hinnehmen: Zu Hause setzte es eine 0:3-Niederlage gegen den SC Freiburg.
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