Intensive Trainingseinheiten, hervorragende Bedingungen, interkulturelle Begegnungen und eine ausgesprochen gute Stimmung im gesamten Team: Bereits zum zweiten Mal reisten die FC Bayern Frauen ins Trainingslager nach Doha, um in der Aspire Academy am Feinschliff für die zweite Saisonhälfte zu arbeiten.
Neun Trainingseinheiten – mal fordernd und anstrengend, mal spielerisch und locker – und ein internes Testspiel standen auf dem Programm von Cheftrainer Thomas Wörle. „Das Trainingslager war gut für uns. Wir hatten viel Zeit, um unter tollen Bedingungen konzentriert im taktischen Bereich zu arbeiten“, sagte Cheftrainer Thomas Wörle. „Gleichzeitig haben wir einfach viel Zeit miteinander verbracht, konnten viele Gespräche führen und gemeinsam schöne Momente erleben, was einer Mannschaft immer guttut“, so der Cheftrainer weiter.
Kunst und Kultur, Land und Leute
Während des Trainingslagers konnten die Bayern-Spielerinnen auch Land und Leute kennenlernen: Auf eigene Faust erkundeten sie den orientalischen Suk mit Kamelen, Wunderlampen und Tuchhändlern, außerdem besuchten sie ein Heimatkunde-Museum: „Wir konnten viel über eine Kultur lernen, die noch recht neu für uns ist. Etwa, wie die Leute hier früher gelebt haben, wie sich das Land entwickelt hat und wie modern heute vieles ist“, sagte Sydney Lohmann und zeigte sich beeindruckt. Der deutsche Botschafter Hans-Udo Muzel besuchte das Team in der Aspire Acaemy und klärte über die gesellschaftliche und politische Entwicklung Katars auf. Auch eine Vertreterin der ILO (International Labour Organization) kam zu Besuch und informierte die Spielerinnen über die Lage und Fortschritte auf den WM-Baustellen.
Bei einer gemeinsamen Trainingseinheit zu Beginn der Vorbereitungswoche kam die Mannschaft mit katarischen Nachwuchssportlerinnen in Kontakt: „Es ist toll, mit welcher Freude die Mädchen kicken. Es war wirklich lustig mit ihnen und ich hoffe, dass wie sie ermutigen konnten, auch weiter Fußball zu spielen“, sagte Jill Roord hinterher. Gina Lewandowski und Kristin Demann besuchten eine Mädchenschule und erzählten den 13- bis 17-jährigen Mädchen von ihrem Weg zur Profisportlerin und warum Sport ganz grundsätzlich hilft, ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Hauptaugenmerk Training
Das Hauptaugenmerk lag jedoch auf dem Training. Und daran fanden Trainerstab wie Spielerinnen bei den Top-Bedingungen sichtlich gefallen. „Wir sind gut vorangekommen. Alle haben sehr fokussiert und hart daran gearbeitet, sich zu verbessern“, zog Verena Schweers ein positives Fazit. „In Deutschland war es die Tage sehr kalt. In Doha konnten wir bei den guten Bedingungen deutlich besser und länger trainieren. Besonders im taktischen Bereich sind wir weitergekommen“, so die Nationalspielerin.
Für einzelne Spielerinnen war das Trainingslager in Doha eine doppelt interessante Erfahrung: Laura Benkarth wechselte im Sommer zu den FCB-Frauen und ist nach einem Kreuzbandriss endlich wieder einsatzbereit. „Ich bin glücklich, dass ich wieder spielen und im Training alles mitmachen kann“, so Benkarth, die zum ersten Mal in Doha war und beim internen Testspiel wieder durchspielen konnte.
Angriff in Meisterschaft, Pokal und Champions League
Am 17. Februar steht um 15 Uhr mit dem ersten Pflichtspiel gleich der schwerstmögliche Härtetest an: Zuhause am FC Bayern Campus empfangen die Münchnerinnen den VfL Wolfsburg, der mit drei Punkten Vorsprung die Meisterschaft anführt. „Wir haben eine gute Breite im Kader, was sich in unserem Testspiel in Doha gezeigt hat. Die letzten zwei Wochen werden zeigen, wer zum Einsatz kommt. Auf manchen Positionen ist der Wettstreit um die Startelf sehr eng“, äußerte sich Cheftrainer Wörle im Hinblick auf das anstehende Liga-Topspiel.
Doch der Trainer blickt bereits auf die gesamte zweite Saisonhälfte: „Im März kommt dann eine Phase auf uns zu, in der wir in drei Wettbewerben mehrere englische Wochen vor uns haben. Dort verschaffen uns unsere vielen Spielerinnen auf ihrem hohen Niveau vielleicht den entscheidenden Vorteil“, so Wörle. Am 20. und 27. März stehen die Champions-League-Viertelfinalspiele gegen Slavia Prag an, in der Woche vom 13. März spielen die FCB-Frauen im DFB-Pokal-Viertelfinale (der Gegner wird am 10. Februar ausgelost). In diesen Spielen zeigt sich, wie weit es für die Bayern in allen drei Wettbewerben geht. Die Grundlagen für spannende und erfolgreiche Monate wurden in Doha zumindest gelegt.
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