
Brücken bauen und Freundschaften schließen - so setzen die FC Bayern Frauen und die Offene Behindertenarbeit (OBA) München diese Woche gemeinsam ein Zeichen für mehr Inklusion. Unter dem Motto „Sport verbindet“ hat eine Sportgruppe der OBA ein Training am FC Bayern Campus besucht. Im Gegenzug halfen Bayern-Spielerinnen den OBA-Sportlern an ihrem Arbeitsplatz in einer Gärtnerei. Beim kommenden Heimspiel gegen die SGS Essen (Sonntag, 1. Dezember, 14 Uhr am FC Bayern Campus) laufen vor Anstoß alle gemeinsam ein, die Erlöse des Bundesligaspiels gehen an die OBA.
Inklusion als Herzensangelegenheit
„Inklusion ist ein wichtiges Thema. Egal in welchem Bereich, im Sport, in der Schule, im Arbeitsleben. Viele Unternehmen und Vereine leisten hier einen tollen Beitrag und wir als FC Bayern Frauenmannschaft freuen uns, wenn wir helfen können, das Thema in den Vordergrund zu rücken“, sagte Torhüterin Laura Benkarth zu Beginn der Aktionswoche.
Die Inklusionswoche startete am Montagabend mit einem gemeinsamen Fußballtraining, geleitet von den Trainern und unterstützt von Spielerinnen der FCB-Frauen. „Wir wollten uns als Mannschaft schon seit Langem im sozialen Bereich engagieren. Der FC Bayern hat hier eine Vorbildfunktion und wir Mädels beteiligen uns nur zu gerne daran“, so Carina Wenninger nach dem Training. „Unser Trainerteam hat sich für das heutige Training mit den OBA-Sportlern einiges einfallen lassen und es hat allen extrem viel Spaß gemacht“, freute sich die Co-Kapitänin.
OBA-Gärtnerin Nadja: „Ich bin sehr stolz“
Die Mitglieder der OBA-Sportlergruppe, die selbst einmal pro Woche Fußball spielen, stimmten freudestrahlend zu: „Das Training war super, die Mädels und Trainer waren sehr nett und offen“, sagte Pascal Reichert. Nadja Abdallah, eine von zwei Frauen bei den OBA-Fußballern, war ebenfalls begeistert: „Wir haben ein Testspiel gemacht und nach Elfmeterschießen ging es 5:5 aus. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft.“
Gwinn, Rolser und Škorvánková besuchen OBA-Gärtnerei
Am Mittwoch folgte der Gegenbesuch der Bayern-Spielerinnen. Giulia Gwinn, Nicole Rolser und Dominika Škorvánková fuhren zur Gärtnerei Hollern des Heilpädagogischen Centrums Augustinum in Unterschleißheim und halfen Nadja und ihren Kollegen beim Gemüseputzen. „Nadja und die anderen haben uns erklärt, wie wir ihnen heute helfen können und ganz nebenbei kommen wir in nette Gespräche“, freute sich Giulia Gwinn über den zwanglosen Umgang. „Das Gemüse wird hier angebaut, geerntet, geputzt und auf die Wochenmärkte in Schwabing, Laim, Neubiberg oder in andere Stadtteile gebracht. Es ist interessant, den Arbeitsalltag hier kennenzulernen und einfach nett, sich über Fußball, die Arbeit oder Hobbies zu unterhalten“, so Gwinn.
Insgesamt 90 Menschen mit Behinderung sind in der Gärtnerei, im Garten- und Landschaftsbau, in einer Servicegruppe für Pflanzenpflege oder in anderen Bereichen beschäftigt, wie Kristina Bürg vom Heilpädagogischen Centrum Augustinum den Bayern-Spielerinnen erklärte. So werden etwa sämtliche Hydro-Kultur-Pflanzen am FC Bayern Campus von Augustinum-Mitarbeitern gepflegt. „Für die Menschen mit Behinderung sind die Arbeiten hier eine sinnstiftende Tagesbeschäftigung. Nebenbei können sie, wenn nötig, Krankengymnastik oder arbeitsbegleitende Maßnahmen machen und sich letztendlich einfach frei entfalten“, so Bürg.
Gemeinsames Einlaufen beim Heimspiel gegen Essen
Am Ende waren alle um viele positive Erfahrungen reicher und freuen sich nun auf das nächste Wiedersehen beim Heimspiel gegen Essen (Sonntag, 1. Dezember, 14 Uhr am FC Bayern Campus). „Die Leute sind alle sehr offen, haben überhaupt keine Berührungsängste und machen es uns sehr einfach, auf sie einzugehen. Ich freue mich sehr, dass die Gruppe am Sonntag zu unserem Spiel kommt, mit uns einläuft und uns anfeuert“, sagte Dominika Škorvánková zum Abschluss. Nach dem diesjährigen Weihnachtsmotto des FC Bayern „Schenken was bleibt“ wollen die FCB-Frauen nicht nur in dieser Woche Aufmerksamkeit und Freude schenken, sondern sich auch künftig vermehrt für soziale Zwecke engagieren.