
Neues Format, neue Stars, neue Kanäle – die Champions League der Frauen startet in einem reformierten Modus. Der FC Bayern ist bereit für Europas Elite. Am Dienstag (21 Uhr) gastieren die Münchnerinnen zum Auftakt bei Benfica Lissabon. Das Mitgliedermagazin „51“ hat sich vor dem Start mit den Neuerungen der Königinnenklasse befasst und mit den Protagonistinnen gesprochen:
Mit Beginn dieser Saison wurde der Modus geändert, der Wettbewerb beginnt nun mit einer Gruppenphase mit Hin- und Rückspielen. Zudem wurde eigens eine neue Hymne komponiert, die wie bei den Männern beim Einlaufen für Gänsehaut auf dem Rasen und auf den Tribünen sorgen soll.
„Mit diesem Modus macht es eindeutig mehr Spaß, die besseren Teams bleiben länger im Turnier. Bisher kam es oft vor, dass sich zwei wirklich gute Mannschaften schon früh gegenüberstanden und eine dann ausgeschieden ist“, sagt Sofia Jakobsson, die im Sommer von Real Madrid zum FC Bayern wechselte: „Es ist einfach professioneller.“
Europäische Spitze enger zusammengerückt
Zweimal stand der FC Bayern in den vergangenen drei Jahren im Halbfinale, jetzt soll endlich der nächste Schritt folgen, das Finale am 22. Mai 2022 in Turin ist das große Ziel. „Wir haben das Potenzial dafür“, ist sich Neuzugang Saki Kumagai sicher. Die Spitze im europäischen Frauenfußball ist enger denn je zusammengerückt. Dass 2021 erstmals seit sechs Jahren der FC Barcelona und nicht Lyon die Champions League gewonnen hat, wurde als Zeichen des Wandels gesehen.
Es scheint, als hätten die Frauen des FC Bayern ihren Kader gerade rechtzeitig international kontinuierlich immer salonfähiger gemacht, wie geschaffen für die großen Abende auf der Europapokalbühne. 24 Spielerinnen hat Trainer Jens Scheuer zur Verfügung, wichtig war den Verantwortlichen vor allem mehr Qualität in der Breite. „Unsere Nationalspielerinnen haben ab Oktober nahezu durchgehend Englische Wochen, das ist für uns eine neue Erfahrung. Wir haben hohe Ziele – und für diese Ziele wollten wir unseren Kader ausrichten“, sagt die Sportliche Leiterin Bianca Rech.
DAZN überträgt live
Doch nicht nur die FCB-Frauen passen sich an den europäischen Spitzenfußball an, auf der anderen Seite hat auch die UEFA endlich den überfälligen Umbruch vollzogen. Die Teilnehmer der Königinnenklasse können durch die Gruppenphase nun erstmals mit den garantierten Einnahmen aus drei attraktiven Heimspielen planen – und sich obendrein über globale Aufmerksamkeit freuen: Der Streamingdienst DAZN hat für die kommenden vier Jahre die weltweiten TV-Rechte erworben und wird den Wettbewerb in dieser und der kommenden Saison neben seiner Abo-Plattform auch auf seinem kostenlosen YouTube-Kanal live übertragen. Gerade diese neue Sichtbarkeit gilt als nie da gewesene Chance für die Spielerinnen, Klubs und ihre Sponsoren.
Hier gibt's die Infos, wie ihr den UWCL-Auftakt der Bayern-Frauen live verfolgen könnt:
„Die Entwicklung des Frauenfußballs hat sich schon länger angebahnt, sowohl sportlich als auch strukturell. Ich glaube nicht, dass es noch einmal eine Mannschaft geben wird, die die Champions League fünfmal in Folge gewinnt“, sagt Saki Kumagai. Für Sofia Jakobsson kommt nun endlich zusammen, was zusammengehört: „Spielerinnen wie wir, die sich auf Spitzenniveau durchgesetzt haben, haben dafür schon immer so hart gearbeitet wie die Männer. Es wurde Zeit, dass die Lücke ein wenig geschlossen wird – nun passt es besser zusammen.“
Fotos: Sima Dehgani
Die letzten Infos zum Spiel in Lissabon lest ihr im Vorbericht: