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Mallorca

FCB U17-Mädels im internationalen Vergleich

Ereignisreiche Wochen liegen hinter dem jüngsten Nachwuchsteam der FC Bayern Frauen, der U17 II. Neben dem normalen Ligaalltag in der B-Juniorinnen-Bayernliga ging es für die Münchnerinnen auf zwei einzigartige Auslandsreisen. Auf Mallorca und in Paris trat das Team von Trainerin Ivi Karras in mehrtägigen Turnieren auf internationalem Top-Niveau an. Dabei sammelten die Campus-Talente nicht nur unvergessliche Erfahrungen auf ihrem möglichen Weg ins Profigeschäft, sondern wuchsen noch enger zu einer verschworenen Einheit zusammen.

East Mallorca Girls Cup

Vom 8. bis zum 13.10. ging es für Karras und ihre Schützlinge auf das international besetzte Nachwuchsturnier in Mallorca. In Cala Millor kämpften zwölf Mannschaften aus Spanien, Skandinavien und Osteuropa in drei Gruppen um die Krone des East Mallorca Girls Cups 2021. „Im Ausland ist der Nachwuchsfußball im Juniorinnenbereich etwas anderes strukturiert“, erklärt die Münchner Trainerin. „Früher war der deutsche Frauenfußball speziell im Nachwuchsbereich ein echter Vorreiter, heute verlieren wir sukzessive an Boden, weil die anderen Länder ein größeres und breiteres Augenmerk auf die Talentförderung legen.“ Dies ist auch der Grund, warum die Zweitvertretung der FCB-U17 dem Ruf auf die Insel folgte. „Meine Mannschaft besteht zum Großteil aus Spielerinnen des U16- und U15-Alters. Im Schnitt sind wir also in der deutschen U17-Bayernliga ein bis zwei Jahre jünger als alle Gegnerinnen. Im Turnier konnten wir uns mit Gleichaltrigen auf Top-Niveau messen und einmalige Erfahrungen sammeln, die uns der Ligaalltag nicht bieten kann.“

Ball_hochhalten
Ball hochhalten am Strand von Calla Millor.

Erste Einblicke in das Leben einer Profifußballerin

„Mal abgesehen davon, dass es ziemlich cool ist, in einem Ferienort auf Mallorca Fußball spielen zu dürfen, ist die Organisation des Turniers sehr professionell. Von Hotels am Strand, über Flug und Transfer zu den Stadien und einer Rundum-Verpflegung ist alles dabei“, lobt Karras die Veranstalter. Rahmenbedingungen, die die Mädchen so nicht gewohnt sind. „Für unsere Spielerinnen sind dies natürlich großartige Einblicke, mit denen sie auch erstmal lernen müssen, umzugehen. Vor drei Monaten haben sie teilweise noch bei ihren Heimatvereinen auf dem Dorf gekickt und plötzlich wirst du von wildfremden Menschen nach Autogrammen und Fotos gefragt“, schildert sie nur einen der vielen Nebeneffekte einer solchen Reise.

Ein respektabler fünfter Platz

Platzierung_Mallorca

In der Gruppenphase bekamen es die rot-weißen Nachwuchstalente mit den beiden dänischen Kontrahenten Greve Fodbol und B93 Kopenhagen sowie den Katalaninnen von Espanyol Barcelona zu tun. Nach einem 1:1-Unentschieden im Auftaktmatch gegen Kopenhagen kam es zum Highlight-Spiel der Gruppenphase gegen Espanyol. „Nach einer Viertelstunde habe wir deutlich mit 3:0 geführt und wussten selbst gar nicht so richtig, wie wir das hinbekommen haben“, lacht Karras. Am Ende gingen die Münchnerinnen nach einer hochklassigen Partie mit einem 3:2-Erolg vom Feld. „Da hast du gleich gemerkt, dass es ein ganz anderes Level ist, sowohl körperlich als auch von der Geschwindigkeit und der Technik“, war die Nachwuchstrainerin begeistert. Durch einen weiteren 3:2-Sieg über Greve Fodbol gewann die Bayern mit sieben Punkten ihre Gruppe.

Somit kam es im Viertelfinale zur Wiederauflage des Finals von vor zwei Jahren gegen die Baskinnen von Athletic Bilbao. „Eine Art Angstgegner, wenn man das so nennen kann“, meinte Karras. „Im Finale vor zwei Jahren verloren wir das Spiel sang und klanglos, dieses Mal haben wir es deutlich besser gemacht und gut dagegengehalten, auch wenn wir uns am Ende mit 0:1 geschlagen geben mussten.“ Der darauffolgende Sieg über den FC Nordsjælland im Spiel um Platz fünf sorgte dennoch für einen runden Abschluss des Turniers. „Insgesamt haben wir uns sehr gut präsentiert, betrachtet man speziell die Tatsache, dass sich unsere Mädels zu diesem Zeitpunkt erst knapp drei Monate kannten und die anderen Teams schon jahrelang zusammenspielen.“ Neben der sportlichen Weiterentwicklung brachte die Turnierreise mit dem Teambuildingcharakter einen weiteren sehr schönen Effekt mit sich. „Man hat deutlich gemerkt, wie die Mädels von Tag zu Tag enger zusammengewachsen sind. Wir sind als eingeschworene Truppe zurückgekehrt.“

McDonald’s Football Challenge in Paris

Zitat_Ivon_Karras

Ähnliche Erfahrungen durfte das Nachwuchsteam der amtierenden deutschen Meisterinnen auch im internationalen Miniturnier in Frankreich machen. Vom 29. bis 31. Oktober kämpften sie hier als eine von vier Mannschaften um den Turniersieg der McDonald’s Football Challenge. Neben der hochklassigen Konkurrenz bestehend aus der U16 der Gastgeberinnen aus Paris und dem RSC Anderlecht, komplettierte das Teilnehmerfeld ein McDonald`s-Auswahlteam, das über Monate in ganz Frankreich gecastet wurde.

Unentschieden gegen Anderlecht

Im ersten Spiel des ebenfalls sehr professionell organisierten Turniers, welches in einem Livestream mit Kommentatoren und Interviews übertragen wurde, standen die Münchnerinnen mit den Belgierinnenaus Anderlecht einem der weltweit besten Nachwuchsteams gegenüber. Nach einem 0:2-Rückstand und einer fulminanten Aufholjagt endete die Begegnung mit einem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden. „Eines unserer besten Spiele, die wir bisher mit diesem Team gespielt haben - wirklich eine sensationelle Leistung“, schwärmte Karras. Das zweite Spiel gegen die gecastete Auswahl gewann der FCB mit 1:0.

Positives Fazit trotz Niederlage zum Abschluss

Das entscheidende Finale gegen PSG ging nur äußerst knapp mit 1:2 verloren. Dennoch fiel das Fazit der Münchner Trainerin mehr als positiv aus: „Das Turnier hat uns sowohl vom Teamspirit als auch fußballerisch einen weiteren Schritt nach vorne gebracht. Uns wurde eindrucksvoll vor Augen geführt, was die Mädels leisten können und wie viel Potenzial sie haben, wenn sie dazu angespornt werden. Wir haben viele Rohdiamanten in unseren Reihen, die genau durch solche Vergleiche ihren Schliff bekommen.“

Auch auf deutschem Parkett schlagen sich die Nachwuchsteams der amtierenden deutschen Meisterinnen gut:

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