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Sara Däbritz: „Ich freue mich total auf die Allianz Arena“

FC Bayern gegen Paris Saint-Germain - das Duell in der UEFA Women’s Champions League ist auch ein Wiedersehen mit Sara Däbritz. Vier Jahre trug sie das FCB-Trikot, ehe sie 2019 nach Paris wechselte. Heute fühlt sich die DFB-Kapitänin stark wie nie. Mit dem FCB-Clubmagazin „51“ sprach sie darüber, wie französisches Savoir-vivre und der Appetit auf Knödel zusammenpassen. Lest hier das Interview in Auszügen.

Sara, auf Instagram sieht man dich auf Streifzügen durch Paris. Wo ist die Stadt am schönsten?
„Oh, sich auf nur einen Ort festzulegen, ist unmöglich. Gerne bin ich in Montmartre unterwegs, einem Künstlerviertel. Da gibt es viele süße, malerische Gassen mit kleinen Cafés. Und oben von der Basilika Sacré-Cœur hat man einen wunderschönen Ausblick über die Dächer der Stadt. Hier vertreibe ich mir gern mal einen freien Nachmittag. Wenn ich Besuch habe, steht aber natürlich auch der Eiffelturm ganz weit oben auf der Besichtigungsliste.“

In der Sommervorbereitung musstest du mit PSG den Eiffelturm auch mal hochlaufen. Wie schlimm war’s?
„Das war keiner meiner liebsten Trainingstage (lacht). Aber es war schon ein besonderes Erlebnis. Früh um 6 Uhr ging es los, da war der Turm noch geschlossen für die Öffentlichkeit. Wir sind bis zur ersten Etage hoch­gelaufen, dann wieder runter und noch mal hoch bis zur zweiten Etage. Das waren viele, viele Stufen - extrem anstrengend. Dafür gab es dann oben eine schöne Überraschung: ein Frühstück für die ganze Mannschaft, herrlich!“

Paris gilt als Stadt der Liebe - warum eigentlich?
„Und ich habe gedacht, wir reden über Fußball (lacht)! Na ja, man muss schon sagen: Paris hat einfach Charme und eine gewisse Romantik. Das Leben spielt sich viel draußen ab, selbst im Winter sitzen die Leute im Freien, essen und trinken. Und abends, wenn alles feierlich beleuchtet ist, ist es wunderschön, durch die Straßen zu schlendern. Man nennt Paris ja auch Stadt des Lichts.“

Klingt beneidenswert ...
„Paris ist eine Stadt, in der man sich schnell sehr wohlfühlen kann. Anfangs war es aber schon nicht ohne, vor allem wegen der Sprache. Zum Glück hatte ich früher in der Schule Französisch, das hat mir sehr geholfen beim Einleben. Inzwischen fühle ich mich hier längst zu Hause.“

Und was, wenn die Lust auf Weißwurst zu groß wird?
„Großen Appetit habe ich vor allem auf Knödel! Immer wenn ich zu Hause bin, wünsche ich mir Knödel mit irgendeinem Braten. Das brauche ich einfach ab und zu.“

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Mit PSG traf Däbritz im Sommer 2021 bei einem Testspiel auf den FCB - und die Bayern setzten sich im Elfmeterschießen durch.

Jetzt sprechen wir über Fußball. Letzten Sommer wurdest du mit PSG zum ersten Mal französischer Meister. Zuvor hatte Lyon 14 Titel in Folge geholt. Wie feierte man so einen Erfolg in Paris?
„Es war absolut unvergesslich! Wir haben auf diesen Titel lange hingearbeitet. Die Lücke zu Lyon ist immer schmaler geworden - und dann haben wir endlich unser großes Ziel erreicht. Die Freude war riesig! Für PSG war es auch der erste Meistertitel der Frauen in der Clubgeschichte. Das haben wir ausgiebig gefeiert.“

Aber nicht auf dem Rathausbalkon, oder?
„Nein, aber wir haben im Prinzenpark mit den Fans gefeiert. Das war sehr schön.“

Welchen Fußball spielt PSG?
„Wir sind eine Mannschaft mit einem guten Mix aus technisch und physisch starken Spielerinnen. Auf dieser Grundlage spielen wir dominanten Ballbesitzfußball. Aber wir haben auch viel Speed, den wir mit schnellem Umschaltspiel zu nutzen versuchen.“

Wie sieht bei PSG der Kontakt zum Männerfußball aus? Was bekommst du mit von Messi, Neymar, Mbappé?
„Ab und zu gibt es Kontakt, bei gemeinsamen Fotoshootings zum Beispiel. Wir trainieren aber auf einem anderen Gelände als die Männer. Generell hat man das Gefühl, dass der Verein den Frauenfußball wertschätzt. Wenn wir Champions League spielen, sitzt auch mal der Trainer der Männer auf der Tribüne. Und Highlightspiele, wie zuletzt gegen Real Madrid oder Lyon, tragen wir oft im Prinzenpark aus. Da brennt’s dann richtig. Gegen Real waren 20.000 Fans da, die haben ordentlich Stimmung gemacht. Ich hoffe, dass gegen Bayern auch so viele kommen.“

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Die ehemalige Münchnerin übernimmt auch in der Nationalmannschaft als Kapitänin Verantwortung.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat vor ein paar Monaten gesagt: „Ich würde jetzt gerade nicht gegen Sara Däbritz spielen wollen.“ Hat dich PSG stärker gemacht?
„Ich empfinde die Auslandserfahrung als sehr wertvoll. Dadurch habe ich mich als Fußballerin und Mensch weiterentwickelt. Aber - es klingt paradox - auch mein Kreuzbandriss hat mir noch mal einen Schub gegeben. Während der Reha muss man sich jeden Tag aufraffen, muss jeden Tag seinen inneren Schweinehund überwinden. Das hat mich weitergebracht. Im Moment fühle ich mich richtig, richtig gut. Ich liebe es, auf dem Platz zu stehen und Fußball zu spielen.“

Am 22. März kommt es zum Wiedersehen mit Bayern. Mit welchen Gefühlen gehst du in dieses Champions League-Duell?
„Ich freue mich total darauf. Auch weil wir in der Allianz Arena und im Prinzenpark spielen werden. Generell finden fast alle Viertelfinalpartien in den großen Männerstadien statt, das ist einfach wunderbar für den Frauenfußball. Meine Familie und Freunde werden sicher ein paar Reihen in der Allianz Arena füllen. Gleich nach der Auslosung habe ich viele Nachrichten bekommen: Sara, ich brauche Tickets …“

Wie groß ist der Unterschied zwischen PSG und Bayern?
„Es wird richtig spannend, beide haben das Potenzial weiterzukommen. Ich verfolge in den sozialen Medien, was in München los ist. Und bei der Nationalmannschaft treffe ich regelmäßig viele Bayern-Mädels. Klar haben wir schon rumgewitzelt. Jede von uns freut sich riesig auf dieses Duell. Es wird darauf ankommen, dass man an dem Tag liefert, dass man es schafft, seinen Plan umzusetzen. Jede Kleinigkeit kann entscheidend sein.“

Bayern vs. PSG: Das dürfen Bayern-Fans auf keinen Fall verpassen!