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Mala Grohs, FC Bayern Frauen, Jubel, VfL Wolfsburg
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Grohs im Interview: „Das Double wäre ein Traum“

Es könnten die bis dato titelreichsten Tage in der noch jungen Karriere von Mala Grohs werden. Nach der gewonnenen Meisterschaft am vergangenen Wochenende wartet mit dem DFB-Pokal-Finale am Donnerstag (ab 16 Uhr im Liveticker und kostenfreien Webradio auf fcbayern.com und in der FC Bayern App) bereits die nächste Chance auf eine Trophäe. Vor dem Endspiel sprach fcbayern.com mit der Nummer eins der FC Bayern Frauen über das Duell gegen Wolfsburg, ihren Spickzettel im Pokal-Halbfinale und den möglichen Double-Gewinn.

Das Interview mit Mala Grohs 

Servus Mala. Am vergangenen Wochenende habt ihr die Meisterschaft in Leverkusen perfekt gemacht, am Donnerstag wartet jetzt bereits das DFB-Pokal-Finale. Wie groß ist die Vorfreude auf das Endspiel?
Mala Grohs: „Riesig. Wir freuen uns unheimlich auf das Spiel. Für den Verein ist es das erste Finale seit 2018. Viele von uns haben noch nie ein DFB-Pokal-Endspiel gespielt. Die Kulisse in Köln wird einmalig, es wird ein ganz besonderes Duell für uns alle werden.“

Mala Grohs während des Spiels gegen den VfL Wolfsburg.
Mala Grohs bestreitet in Köln ihr erstes DFB-Pokal-Finale. Für die 22-Jährige wäre es nach den drei Meisterschaften 2021, 2023 und 2024 der vierte große Titel.

Was macht den DFB-Pokal deiner Meinung nach so besonders?
„Das ist gar nicht so leicht zu sagen. Zu Beginn der Saison spricht man immer davon, dass der DFB-Pokal der leichteste Weg zu einem Titel ist. Verglichen zu einer langen Bundesliga-Saison sind es natürlich deutlich weniger Spiele bis zum Titel. Trotzdem ist der Pokal total tricky, wir haben es in den letzten Jahren ja nie ins Endspiel geschafft. Der Schein trügt daher ein wenig. Umso schöner ist es, dass wir in diesem Jahr mit dabei sind.“

Bevor wir aufs Endspiel schauen, müssen wir nochmals einen Blick auf das Halbfinale gegen Frankfurt werfen. Du hast im Elfmeterschießen unfassbare drei Strafstöße gehalten. Ist dir das eigentlich zuvor schonmal gelungen?
„Nein, etwas Vergleichbares habe ich bislang nicht erlebt. Mein letztes Elfmeterschießen war bei einem Jugend-Hallenturnier, als ich noch beim VfL Bochum gespielt habe. Das ist also schon ein wenig her (lacht). Wenn überhaupt war die Situation mit einem Elfmeter, den man kurz vor Spielende gegen sich bekommt, vergleichbar. Ich wusste, dass ich da sein muss und jetzt gefragt bin. Es war ein spezielles Gefühl, dass ich so zuvor eigentlich noch nie erlebt habe.“

Die Paraden von Mala Grohs nochmal zum Genießen:🧤💪: 

Nach den Elfmetern der Frankfurterinnen hast du immer wieder einen Blick auf deine Trinkflasche geworfen. Was hatte es damit auf sich?
„Ich hatte einen kleinen Spickzettel auf der Flasche stehen. Während dem Elfmeterschießen habe ich dann immer mal wieder geschaut, ob die passende Schützin mit dabei ist. Teilweise hat es mir geholfen, manchmal war es aber auch ein bisschen verwirrend (lacht). Am Ende hat es dann aber ja zum Glück gut geklappt.“

Sydney Lohmann meinte nach der Partie, dass du tags zuvor im Training keinen Elfmeter gehalten hast. Was hat es mit der Geschichte auf sich?
„Das stimmt tatsächlich (lacht). Das hat mich persönlich aber gar nicht gestresst, manchmal ist es gegen die eigenen Teamkolleginnen deutlich schwieriger als im Spiel. Ich war nur froh, dass ich meinen eigenen Elfmeter im Abschlusstraining auch verwandelt habe. Man weiß ja nie, ob man dann selbst auch noch antreten muss.“

Am Donnerstag steht das große Endspiel bevor. Nach 2012 könntet ihr den zweiten DFB-Pokal der Vereinsgeschichte gewinnen. Ist der Druck vor so einer Partie größer?
„Ja, definitiv. Es wird mit Sicherheit eine andere Situation als bei einem normalen Bundesligaspiel sein, allein schon weil es ein Endspiel ist. Auf uns wartet eine einzigartige Möglichkeit, wir könnten den zweiten DFB-Pokal der Vereinsgeschichte gewinnen. Dadurch bekommt die Partie natürlich einen ganz besonderen Charakter.“

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Im Endspiel bekommt ihr es mit den Seriensiegerinnen aus Wolfsburg zu tun. Was macht den VfL gerade in diesem Wettbewerb so stark?
„Wolfsburg besitzt die Qualität, auf den Punkt da zu sein. Sie verfügen über herausragende Einzelspielerinnen, die gerade in solchen Partien unheimlich viel Erfahrung mitbringen. Sie haben den Pokal nicht ohne Grund in den vergangenen neun Jahren gewonnen. Wir tun gut daran, das Spiel am Donnerstag wie ein normales Spiel gegen sie anzugehen und die Pokal-Historie ein wenig auszublenden.“

Was stimmt euch positiv, das Finale am Donnerstag für euch zu entscheiden?
„Vor allem die letzten Duelle. Wir haben es in dieser Saison zweimal geschafft, sie zu bezwingen, sowohl zuhause als auch in Wolfsburg. Nach der gewonnenen Meisterschaft fahren wir mit einer großen Portion Selbstvertrauen nach Köln. Wir haben es selbst in der Hand und wollen unser Spiel aufziehen. Im Halbfinale gegen Frankfurt haben wir bewiesen, dass wir auch über 120 Minuten fokussiert sein können.“

Mala Grohs während des Duells gegen den VfL Wolfsburg.
Den bislang letzten Vergleich mit den Niedersächsinnen gewannen die Münchnerinnen auch dank der Paraden von Grohs deutlich mit 4:0.

Wolfsburg hat mit Vivien Endemann und Ewa Pajor sowohl die Toptorjägerin des DFB-Pokals als auch der Bundesliga in ihren Reihen. Wie stimmst du dich als Torhüterin auf eine solch torgefährliche Offensive ein?
„Wir bereiten uns natürlich auf unterschiedliche Szenarien vor, die häufig in ihrem Offensivspiel auftreten. Im Falle von Wolfsburg sind das vor allem Flanken und das Spiel über die Außenbahn. Im Training spielen wir die Situationen mehrfach durch, zusätzlich schauen wir uns gemeinsam auch einzelne Standardsituationen an. Durch die vielen Duelle in den letzten Jahren kennen wir die Mannschaft aber auch sehr gut, wir wissen genau, was auf uns zukommen wird.“

Von deiner Heimat Münster sind es nur knapp zwei Stunden nach Köln. Wird dich deine Familie vor Ort unterstützen?
„Ja, auf alle Fälle. Meine Familie und viele Freunde werden in Köln mit dabei sein. Ich freue mich auf alle, die kommen. Es ist immer ein cooles Gefühl, wenn sie dabei sind.“

Mit einem Sieg am Donnerstag könntet ihr nach der gewonnenen Meisterschaft erstmals in der Vereinshistorie das Double holen. Was würde dieser zweite Titel für euch als Mannschaft bedeuten?
„Das Double wäre natürlich ein Traum. Dass wir die Meisterschaft verteidigt haben, ist ein unheimlich wichtiger Schritt für uns. Letztlich ist es die Belohnung für den Einsatz und die Professionalität, die wir über das vergangene Jahr an den Tag gelegt haben. Unser Ziel ist es, jetzt nochmal etwas draufzupacken. Die Motivation ist auf alle Fälle riesig. Am Ende der Saison zwei Titel in der Hand zu halten, wäre historisch.“

Am vergangenen Wochenende feierten die FCB-Frauen die sechste Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Ein Blick hinter die Kulissen: 👀