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DFB-Elf bejubelt den Halbfinaleinzug bei der Europameisterschaft
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Stanway, Bühl, Caruso und Co.: Acht Münchnerinnen im Halbfinale

Während in München bereits die ersten Vorbereitungen auf die neue Saison laufen, kämpfen insgesamt acht Spielerinnen der FC Bayern Frauen aktuell noch um einen großen internationalen Titel: die Europameisterschaft in der Schweiz. Die amtierenden Double-Siegerinnen stellen gemeinsam mit Juventus Turin die zweitgrößte Delegation im Halbfinale – lediglich der FC Barcelona (11) ist noch stärker vertreten. fcbayern.com blickt auf die bisherigen Leistungen der Münchnerinnen bei der 14. EM-Endrunde zurück.

FCB-Duell im Semifinale: Stanway & Caruso kämpfen um das erste Finalticket

Georgia Stanway reckt ihre rechte Faust zum Jubel nach oben.
Georgia Stanway blickt auf eine bis dato starke Europameisterschaft zurück. In den bisherigen vier Partien kommt die zentrale Mittelfeldakteurin auf zwei Tore für die Lionesses. | © Imago

Im ersten Halbfinale der Europameisterschaft kommt es am Dienstagabend in Genf zu einem Münchner Duell auf internationaler Bühne: Georgia Stanway und Arianna Caruso, beide im Mittelfeld der Double-Siegerinnen zu Hause, treffen mit ihren Nationalteams aufeinander – zwei Taktgeberinnen, die bislang nicht nur durch Präsenz, sondern auch durch Zahlen überzeugten, wie ein Blick in die Statistik beweist. Stanway stand in allen vier Spielen in der Startelf der Lionesses und bestritt die letzten beiden Gruppenspiele über die komplette Spielzeit. Im Duell mit den Niederlanden erhöhte sie mit einem mächtigen Distanzschuss zur 2:0-Pausenführung für die amtierenden Europameisterinnen. Beim 6:1-Kantersieg im letzten Gruppenspiel gegen Wales ebnete Stanway mit einem verwandelten Elfmeter nach 13 Minuten den Weg ins Viertelfinale.

Arianna Caruso im Duell gegen Norwegen bei der Europameisterschaft 2025.
Das Ticket für das Semifinale buchten die Italienerinnen um Arianna Caruso im Viertelfinale gegen Norwegen und Tuva Hansen. | © Imago

Auch Arianna Caruso unterstrich im Zuge der Europameisterschaft bereits ihre Klasse. Im Auftaktspiel der italienischen Nationalmannschaft gegen Belgien avancierte die 25-jährige Mittelfeldakteurin mit ihrem Siegtreffer zur Matchwinnerin und wurde folgerichtig mit dem „Player of the Match-Award“ ausgezeichnet. Auch bei den drei folgenden Partien zählte Italiens Nationaltrainer Andrea Soncin auf die gebürtige Römerin: Caruso stand in allen Partien über die gesamte Spielzeit auf dem Platz und fungierte dabei als wichtige Säule im italienischen Mittelfeld. Dabei kam sie auf insgesamt fünf Torabschlüsse, zudem fanden 78 Prozent ihrer Pässe die Mitspielerinnen. 

DFB-Elf um Bühl, Kett & Co. trifft auf die amtierenden Weltmeisterinnen

Klara Bühl und Sarai Linder bejubeln einen Treffer bei der Europameisterschaft
Gut in Form: Klara Bühl überzeugt bei der Europameisterschaft in der Schweiz bislang mit starken Leistungen. Nach dem Gruppenspiel gegen Dänemark wurde sie als Spielerin des Spiels ausgezeichnet. | © Imago

Auch das zweite Semifinale verspricht Hochspannung: Am Mittwochabend trifft die deutsche Nationalmannschaft, gespickt mit sechs Münchnerinnen, auf die amtierenden Weltmeisterinnen aus Spanien – eine Partie, die nicht nur fußballerisch, sondern auch dramaturgisch das Versprechen eines großen Abends in sich trägt. 

Die bislang meisten Einsatzminuten aus Münchner Sicht hat Flügelspielerin Klara Bühl gesammelt – und dabei eindrucksvoll unter Beweis gestellt, warum sie zu den tragenden Säulen im deutschen Team zählt. In allen vier Partien stand die 24-Jährige in der Startelf der DFB-Frauen und wurde bis dato nur einmal ausgewechselt. Im Viertelfinale gegen Frankreich agierte sie sogar über die vollen 120 Minuten für die achtmaligen Europameisterinnen. Dort war es wiederum auch ihre präzise Ecke, die den so wichtigen Ausgleich zum 1:1 durch Sjoeke Nüsken einleitete und das Elfmeterschießen überhaupt erst möglich machte. Auch offensiv setzte Bühl im bisherigen Turnieverlauf immer wieder Akzente und ist einer der Aktivposten im deutschen Spiel. Im Zuge des Gruppenspiels gegen Dänemark wurde sie zur Spielerin des Spiels gekürt – eine Auszeichnung, die ihre Leistungen treffend zusammenfasste. 

Lea Schüller bejubelt ihren Treffer bei der Europameisterschaft in der Schweiz.
Lea Schüller traf in der Vorrunde doppelt für die DFB-Auswahl. | © Imago

Lea Schüller begann in allen Gruppenspielen in der Sturmspitze der deutschen Auswahl. Gegen Polen und Dänemark sorgte sie jeweils für das zweite deutsche Tor, beide Treffer fielen kurz vor ihrer Auswechslung jeweils in der 66. Minute. Im Viertelfinale gegen Frankreich kam sie in der Verlängerung für Giovanna Hoffmann ins Spiel und trug mit klugem Stellungsspiel und hohem läuferischem Einsatz dazu bei, die Partie trotz Unterzahl ins Elfmeterschießen zu bringen. Insgesamt kommt die Münchnerin auf 225 Einsatzminuten, neun Abschlüsse und eine Passquote von 71,5 Prozent – Werte, die ihre Bedeutung im Offensivgefüge der DFB-Auswahl unterstreichen, auch wenn sie zuletzt von der Bank kam.

Franziska Kett feierte ihr EM-Debüt ausgerechnet im Viertelfinale gegen Frankreich – und stand dabei ohne jede Eingewöhnungszeit direkt in der Startelf. Auf der linken Abwehrseite bekam es die 20-jährige Münchnerin, die aus der Jugend des FC Bayern stammt und erst vor wenigen Wochen ihr Abitur abgelegt hat, mit Kadidiatou Diani zu tun – einer der gefährlichsten Offensivspielerinnen der Welt. Doch Kett ließ sich davon nicht beeindrucken, verteidigte mit Biss, Laufstärke und taktischer Disziplin, blieb ihrer Gegenspielerin auf den Fersen und gab keinen Zweikampf verloren.

Franziska Kett immZweikampf mit Frankreichs Diani.
Franziska Kett überzeugte bei ihrem EM-Debüt gegen Frankreich und hatte maßgeblichen Anteil am Halbfinaleinzug der Wück-Elf. | © Imago

Selbst in Unterzahl nach dem Platzverweis für Kathy Hendrich, blieb sie ein fester Bestandteil der Fünferkette – immer wieder rückte sie entschlossen heraus, unterband französische Angriffe frühzeitig und wurde so zu einer verlässlichen Säule im Defensivverbund. 67 Prozent Passquote, 114 Minuten auf dem Platz, keine Spur von Nervosität: Kett warf sich in jeden Ball, in jeden Zweikampf – sichtbar gezeichnet verließ sie später mit Kratzern am Hals und einem Lächeln im Gesicht die Mixed Zone. „Ich glaube, das war die Gegenspielerin – aber ich habe einfach versucht, alles zu geben“, sagte sie nach dem Halbfinaleinzug. Und fügte mit einem Grinsen hinzu: „Ich denke, die Französinnen waren schon genervt von mir.“

Linda Dallmann und Klara Bühl rennen zum Publikum.
Jubelschrei in den Basler Nachthimmel: Linda Dallmann & Klara Bühl feiern den Halbfinaleinzug über Frankreich nach dem gewonnen Elfmeterschießen gegen Frankreich. | © Imago

Linda Dallmann gehörte in den ersten beiden Gruppenspielen zur Startelf der DFB-Frauen und übernahm im zentralen Mittelfeld eine wichtige Rolle als verbindendes Element zwischen Defensive und Offensive. Die 30-Jährige zog durch ihr variantenreiches Spiel immer wieder Gegenspielerinnen auf sich, öffnete so Räume – und war es schließlich auch, die im Duell gegen Dänemark den Elfmeter zum Ausgleich herausholte, den Sjoeke Nüsken verwandelte. Insgesamt kommt die erfahrene Münchnerin bislang auf 141 Einsatzminuten. Mit einer Passquote von 57 Prozent mag statistisch noch Luft nach oben sein – doch als laufstarker Motor im Mittelfeld bleibt Dallmann für das deutsche Spiel ein wichtiger Impulsgeber.

Giulia Gwinn führte die deutsche Nationalmannschaft im ersten Gruppenspiel gegen Polen als Kapitänin aufs Feld – doch ihr Turnier endete noch vor der Halbzeit. In der 40. Minute musste die Münchnerin aufgrund einer Innenband-Verletzung am linken Knie verletzt ausgewechselt werden. Aufgeben war seither aber keine Option: Die Außenverteidigerin begleitet das Team hinter der Seitenlinie, zeigt Präsenz, feuert an und lebt den Teamgedanken mit beeindruckender Selbstverständlichkeit – als Stimme, Rückhalt und mentale Stütze abseits des Rasens.

Ersatztorhüterin Ena Mahmutovic, die erstmals an einer EM-Endrunde teilnimmt, ist bisher ohne Einsatz, bleibt als verlässliche Option im Hintergrund Teil des kollektiven Rückgrats der Mannschaft.

So verliefen die Viertelfinalpartien der FC Bayern-Spielerinnen bei der Europameisterschaft in der Schweiz:

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