Logo FC Bayern München

Frauen

Logo Telekom
Real Madrid Logo auf weißer Flagge
© Imago

Rasanter Aufstieg & große Ziele: Testspielgegner Real Madrid im Portrait

Eines der aktuell wohl klangvollsten Duelle im europäischen Fußball - so ließe sich das bevorstehende Aufeinandertreffen zwischen den FC Bayern Frauen und Real Madrid wohl treffend beschreiben. Am Donnerstag (16 Uhr, live bei FC Bayern TV PLUS) empfangen die amtierenden Double-Siegerinnen am FC Bayern Campus den spanischen Spitzenklub, der sich durch seinen rasanten Aufstieg und hohe Ambitionen längst einen festen Platz im europäischen Spitzenfußball erobert hat. Ein willkommener Anlass, um den Gegner einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Junger Klub mit großen Ambitionen

Athenea del Castillo feiert ihr Tor mit Signe Bruun
In den vergangenen fünf Jahren sicherten sich Real Madrid um Athenea del Castillo vier Vizemeisterschaften in der spanischen Beletage. | © Imago

Es gibt Vereinsnamen, die stehen nicht nur für Sport, sondern für Erzählungen von Glanz, Macht und Mythos. Real Madrid gehört dazu – im Männerfußball seit Jahrzehnten Inbegriff des Erfolgs, des Selbstverständnisses auf der ganz großen Bühne. Im Frauenfußball hingegen blieb der Name lange Zeit unbesetzt. Erst im Sommer 2020 betrat Real auch hier das Spielfeld, durch die Übernahme des kleineren Lokalvereins CD Tacón. Spät, aber keineswegs zögerlich. Wer glaubte, der Klub würde beim Aufbau seiner Frauenabteilung leise vorgehen, unterschätzte die DNA dieses Vereins. Real Madrid denkt nicht in Aufbaujahren, sondern in Titelfenstern. Heute, nur fünf Jahre später, ist aus dem Spätstarter ein fester Bestandteil der europäischen Spitze geworden – mit vier Vizemeisterschaften, zwei Viertelfinal-Teilnahmen in der Champions League und einem Kader, der internationale Namen anzieht.

Titelträume und ein historischer Clásico

Maria Mendez im Zweikampf mit Alessia Russo
Defensivspezialistin María Méndez drang mit ihrer Mannschaft in der vergangenen Saison bis ins Viertelfinale der Königsklasse vor, musste sich in diesem letztlich aber dem späteren Sieger Arsenal London geschlagen geben. | © Imago

Der sportliche Aufstieg verlief dabei ebenso konsequent wie bemerkenswert. Schon in der Premierensaison 2020/21 in der höchsten spanischen Spielklasse, der Liga F, wurde Real auf Anhieb Vizemeister. Es folgten drei weitere zweite Plätze – stets hinter dem dominanten FC Barcelona. Im Pokalwettbewerb Copa de la Reina erreichte man 2023 das Finale, unterlag dort allerdings dem Stadtrivalen Atlético Madrid. Auch auf internationaler Ebene setzt Real Akzente: In der abgelaufenen Saison 2024/25 gelang erneut der Einzug ins Champions-League-Viertelfinale, wo das Team dem späteren Titelträger FC Arsenal unterlag.

Wie im Männerfußball ist auch im Frauenbereich der FC Barcelona der große Rivale, der zwischen 2020 und 2025 ausnahmslos jede Meisterschaft für sich entschied. Die Dominanz der Katalaninnen schien unantastbar – bis März 2025. In einem der seltenen Momente, in denen sich die Kräfteverhältnisse verschoben, gelang Real im Clásico ein historischer 3:1-Sieg. Es war der erste Erfolg überhaupt gegen den Serienmeister – und zugleich erst die zweite Ligapleite für Barcelona in der gesamten Saison. Ein Prestigeerfolg, gewiss. Aber auch ein Fingerzeig: Die Lücke scheint kleiner zu werden.

Stark, erfahren, vielseitig: Real Madrids Kader im Fokus

Misa Rodríguez bejubelt einen gehaltenen Ball im Duell mit dem FC Barcelona.
Torhüterin und Kapitänin Misa Rodríguez fungiert als sicherer Rückhalt in der Defensive Reals. | © Imago

Real Madrid setzt auf ein erfahrenes und ausgewogenes Kollektiv, das sowohl national als auch international für Aufsehen sorgt. In der Abwehr ist María Méndez eine verlässliche Konstante, während Weltmeisterin und Kapitänin Misa Rodríguez mit über 130 Einsätzen für Sicherheit zwischen den Pfosten sorgt. Offensiv stechen Alba Redondo und Signe Bruun hervor: Redondo erzielte in der vergangenen Saison 15 Tore, Bruun sammelte 19 Scorerpunkte. Auf den Flügeln bringt Athenea del Castillo mit Tempo und Dribbelstärke Schwung ins Spiel. Komplettiert wird das Ensemble durch Spielerinnen wie Caroline Weir, Teresa Abelleira und Linda Caicedo, die das Team mit ihrer individuellen Klasse bereichern. An der Seitenlinie steht seit Sommer 2025 Chefcoach Pau Quesada, der mit seiner Erfahrung aus Jugend- und Profibereich neue Impulse setzt.

Bekanntes Gesicht mit Bayern-Vergangenheit

Sarah Däbritz im Trikot der FC Bayern Frauen
Alte Bekannte: Sarah Däbritz trug für rund vier Jahre das Bayern-Trikot. | © Imago

Mit der gebürtigen Ambergerin Sara Däbritz kehrt am Donnerstag ein vertrautes Gesicht an den FC Bayern Campus zurück - diesmal jedoch im Trikot von Real Madrid. Zwischen 2015 und 2019 prägte die deutsche Nationalspielerin das Mittelfeld der Münchnerinnen und feierte 2016 den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Nach erfolgreichen Stationen bei Paris Saint-Germain und Olympique Lyon, wo sie weitere Titel und internationale Erfahrung sammelte, hat die 30-Jährige in diesem Sommer die Herausforderung angenommen, ihre Karriere bei den Königlichen in Madrid fortzusetzen. Doch die Mittelfeldakteurin ist nicht die einzige Deutsche im Kader der Madrileninnen. Mit Merle Frohms verfügt Real über eine erfahrene Torhüterin, die nach ihrer erfolgreichen Zeit beim VfL Wolfsburg nun ihre Karriere in der spanischen Hauptstadt fortsetzt. Neben Däbritz und Frohms haben Las Blancas mit Sara Holmgaard, Hanna Bennison und Bella Andersson drei weitere vielversprechende Akteurinnen für die kommende Spielzeit verpflichtet. Holmgaard verstärkt die Abwehr, Bennison bringt Kreativität ins Mittelfeld, Andersson gilt als eines der größten europäischen Verteidigertalente. Mit diesen Neuzugängen unterstreicht Real Madrid seine Ambitionen, national und international weiter zu wachsen.

Die FC Bayern Frauen treffen in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Borussia Dortmund: 

Diesen Artikel teilen

Weitere news