
Von der Landesliga in die Bundesliga: RB Leipzig steht vor der dritten Saison in der deutschen Beletage. Und das mit einem der jüngsten Kader der Liga, viel Perspektive und einem klaren Fokus auf die Entwicklung junger Talente. Ein genauer Blick auf den kommenden Gegner der FC Bayern Frauen zeigt: Leipzig ist ein Team voller Perspektive und Leidenschaft, das in der Bundesliga längst seinen Platz gefunden hat. Grund genug, den kommenden Gegner der amtierenden deutschen Meisterinnen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ein Kader mit Perspektive & Struktur
Im Sommer veränderte sich der Kader von Leipzigs Cheftrainer Jonas Stephan deutlich. Zehn Spielerinnen verließen den Klub, darunter Stammkräfte wie Vanessa Fudalla (Bayer Leverkusen), Jenny Hipp (Union Berlin) und Frederike Kempe (Borussia Dortmund). Insgesamt elf Neuzugänge kamen hinzu, viele davon im Nachwuchsbereich verortet. Das Durchschnittsalter der „Neuen“ liegt bei 20 Jahren.

Hierzu zählen unter anderem Akteurinnen wie Lisa Baum (Hamburger SV) und Delice Boboy (Bayer Leverkusen), welche langfristig für offensive Impulse sorgen sollen. Für die Defensive kamen unter anderem Annabel Schasching (SC Freiburg) und Diána Németh (VfL Wolfsburg), wobei Letztere verletzungsbedingt aktuell ausfällt.
Die Leipziger Transferstrategie folgt dabei keinem kurzfristigen Erfolgsrezept, sondern ist konsequent auf einen nachhaltigen und strukturellen Aufbau ausgerichtet. Der Kader ist in der Breite gewachsen, mit einem klaren Schwerpunkt auf Entwicklungsperspektiven. Auch personell auf der Trainerbank gab es Veränderungen: Co-Trainerin Anja Mittag, Weltmeisterin von 2007 und Olympiasiegerin von 2016, hat den Verein verlassen und schloß sich in den USA San Diego Wave an.
Rasanter Aufstieg in die Bundesliga

2013 startete RB Leipzig mit ersten Mädchenmannschaften, 2016 folgte der Einstieg in den Frauenfußball. Der direkte Aufstieg in die Regionalliga gelang im ersten Jahr, es folgten Platz drei und vier. 2018/19 gewann das Team den Sachsenpokal und zog erstmals in den DFB-Pokal ein. 2020 stiegen die Sächsinnen nach der abgebrochenen Saison in die 2. Bundesliga auf. In der dritten Zweitliga-Spielzeit folgte der Durchmarsch: Vier Spieltage vor Schluss stand der Bundesliga-Aufstieg fest.
Die Vereinsgeschichte spiegelt sich auch in den Spielstätten wider: Vom bescheidenen Nebenplatz in Leipzig-Nordost führte der Weg über das Stadion in Markranstädt bis hin zur heutigen Heimstätte am Cottaweg. In der Bundesliga beendete das Team beide bisherigen Spielzeiten auf Rang acht. Auffällig: Während RB zu Hause oft stabil auftrat, gab es auswärts gegen Teams aus der oberen Tabellenregion deutliche Niederlagen, etwa in München, Wolfsburg oder auch Freiburg.
Testspiele als Wegweiser & ein starker Auftakt gegen Köln

RB Leipzig hat die Vorbereitung auf die neue Saison genutzt, um selbstbewusst die Marschrichtung für die dritte Spielzeit in der Bundesliga vorzugeben. Sieben Testspiele gegen ein breitgefächertes Gegnerfeld dienten nicht nur der Formüberprüfung, sondern auch der Standortbestimmung. Der 3:2-Sieg gegen den VfL Wolfsburg setzte ein erstes Ausrufezeichen, ebenso wie das stabile Auftreten gegen Sparta Prag (3:1) und das Unentschieden gegen PEC Zwolle (2:2). Einzig beim 1:3 gegen Slavia Prag musste das Team einen Rückschlag hinnehmen.
Die gute Vorbereitung machte sich für die Leipzigerinnen auch im Zuge des ersten Spieltags bemerkbar: Mit einem souveränen 2:0-Erfolg beim 1. FC Köln startete RB mit einer kontrollierten und abgeklärten Leistung in die neue Spielzeit. Für die Mannschaft von Cheftrainer Jonas Stephan war dies zugleich der erste Erfolg seit dem 4:1 in Potsdam im Februar. Trainer Jonas
Großer Rahmen für ein besonderes Duell

Für das Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern verlassen die Frauen von RB Leipzig ihr gewohntes Terrain am Cottaweg und ziehen in die Red Bull Arena um. Mit knapp 48.000 Plätzen ist das Stadion nicht nur die größte Fußballbühne Sachsens, sondern auch ein geschichtsträchtiger Ort: Spielstätte der Weltmeisterschaft 2006, modernisiert für die Europameisterschaft 2024 sowie Heimat der Männerprofis. Erst zum zweiten Mal findet hier ein Spiel der Frauenmannschaft statt. Nach dem Duell mit Wolfsburg 2023 folgt nun der Doublesieger aus der bayerischen Landeshauptstadt.
Die wichtigsten Fakten zum Spiel

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In Leipzig treffen die FCB-Frauen auf einen Gegner, gegen den sie alle bisherigen Bundesliga-Partien gewonnen haben. Mit einem Torverhältnis von 15:2 trafen die Münchnerinnen in den vergangenen zwei Spielzeiten gegen kein Team häufiger.
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Lea Schüller erzielte seit Saisonbeginn 2023/24 vier Doppelpacks, zwei davon gegen RB Leipzig. Gegen die Sächsinnen kommt sie im Schnitt alle 43 Minuten zu einer Torbeteiligung, nur gegen Nürnberg ist sie noch effizienter (42 Minuten).
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Klara Bühl war beim 2:0 gegen Leverkusen bereits zum sechsten Mal im Jahr 2025 in einem Bundesliga-Spiel an mindestens zwei Toren direkt beteiligt – ligaweit die beste Bilanz.
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RB Leipzig feierte am ersten Spieltag den ersten Bundesliga-Sieg seit dem 4:1 in Potsdam im Februar. Zuvor hatte das Team ein Remis und drei Niederlagen in Serie kassiert.
Am vergangenen Samstag sind die FCB-Frauen vor einer deutschen Rekordkulisse in die neue Bundesligasaison gestartet:
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