


Mehr geht nicht im deutschen Frauenfußball: Im Halbfinale des DFB-Pokals treffen die FC Bayern Frauen am Ostersonntag (14 Uhr, live in der ARD) auf Titelverteidiger und Seriensieger VfL Wolfsburg. In den vergangenen Jahren bedeutete dieses Pokal-Duell meist das Aus für die Münchnerinnen. Doch diese Saison steht die Begegnung unter anderen Vorzeichen. Alle Infos im Vorbericht.
Psychologischer Vorteil
„Wir wollen weiterkommen“, stellte FCB-Cheftrainer Jens Scheuer, gefragt nach der Herangehensweise im Pokalspiel, direkt klar. „Wir sind psychologisch im Vorteil und das wollen wir auch nutzen“, so Scheuer weiter - ein Verweis auf das Ausscheiden des VfL im CL-Viertelfinale und gleichzeitig den Einzug des FCB ins Halbfinale. Zudem haben die Bayern in dieser Saison auch in der Bundesliga die Oberhand. Wolfsburg bleibt, Stand heute, nur noch der Pokal-Wettbewerb, um in der laufenden Spielzeit aus eigener Kraft einen Titel holen zu können.
„In vielerlei Hinsicht ein sehr besonderes Spiel“
Für die Mannschaft liegt die Brisanz des Spiels auf der Hand: „Es gibt nur Sieg oder Niederlage! Danach ist der Wettbewerb entweder vorbei oder es geht für uns ins Finale nach Köln. Es ist in vielerlei Hinsicht ein sehr besonderes Spiel“, bringt es Marina Hegering auf den Punkt. Mit dem Bundesliga-Hinspiel, das der FCB mit 4:1 gewann, könne man die morgige Begegnung jedoch nicht mehr vergleichen: „Es wird ein ganz anderes Spiel als das im Herbst. Wolfsburg hat sich als Mannschaft gefunden, das hat man an ihren Leistungen im Laufe der Saison gesehen. Zudem sind Leistungsträgerinnen zurückgekommen“, so die FCB-Abwehrchefin und verweist dabei auf Popp und Pajor.
VfL erfolgsverwöhnt
In den vergangenen Jahren gab es in Pokal und Bundesliga für die Bayern und auch für keine andere Mannschaft ein Vorbeikommen an Wolfsburg. Auch wenn der VfL die Pokalfinals 2018 gegen Bayern, 2019 gegen Freiburg und 2020 gegen Essen immer nur denkbar knapp gewinnen konnte, blickt die Mannschaft aus der Autostadt auf mittlerweile 33 Pokalsiege und sechs Titel in Folge zurück.
„...dann wird es Wolfsburg sehr, sehr schwer haben“
Die Bayern können am Sonntag jedoch mit gehörigem Selbstvertrauen im AOK-Stadion auflaufen. Denn nach 26 Siegen in Folge muss Wolfsburg den Bayern die erste Saisonniederlage zufügen, um selbst ins Finale in Köln einzuziehen. Genau das will eine hochmotivierte FCB-Mannschaft verhindern: „Wir glauben an unsere Stärken und konzentrieren uns darauf. Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, dann wird es Wolfsburg sehr, sehr schwer haben. Aber: Wir müssen hochkonzentriert sein und unsere allerbeste Leistung abrufen“, nehmen sich Hegering und ihre Teamkolleginnen vor.
Das Personal
Ob es kräftemäßig eine Rolle spielen wird, dass Wolfsburg nach seinem CL-Spiel vergangenen Mittwochmittag fast eineinhalb Tage mehr Regenerationszeit hatte als die Bayern, wird sich zeigen. Im Klassiker gegen Wolfsburg steht Scheuer der gleiche Kader wie im Rückspiel am Donnerstagabend gegen Rosengård zur Verfügung. „Ich mache mir keine Gedanken, wer auf dem Platz steht. Denn ich weiß: Egal welche Spielerin wir aufstellen werden, wir haben eine Top-Mannschaft“, so der Cheftrainer.
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