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Bayern-Teams gut dabei - 7. Mannschaft schießt den Vogel ab

Welches Fazit kann man aus der diesjährigen Münchner Mannschaftsmeisterschaft ziehen, die vor knapp zwei Wochen zu Ende gegangen ist? Ein gutes! Jedenfalls aus der Perspektive des FC Bayern München, der in dieser Saison mit 5 Mannschaften, davon eine in der Bezirksliga und je zwei in der A-Klasse bzw. C-Klasse, am Start war.

"Gutes Fazit"? Ist das nicht eine etwas abgedroschene Phrase? Nun ja, ein gutes Fazit kann man natürlich immer ziehen. Das hängt ganz von der Definition ab. Wann ist denn ein Fazit ein gutes Fazit? Ich denke, ein "gutes" Fazit liegt immer dann vor, wenn es den Saisonverlauf anschaulich zusammenfasst, in fehlerfreiem Deutsch formuliert ist und den Leser nicht gleich auf den "Close Window" Button treibt. Hmm, bin ich mit diesem Fazit noch im Rennen?

Wenn ja, kommen wir jetzt zu der entscheidenden Frage: Können wir auch ein "positives" Fazit ziehen? Wer darauf eine Antwort will, muss jetzt schon bis zum Schluss lesen und wird auch dann noch vor der Erkenntnis stehen, dass natürlich nicht alles immer nur "Schwarz/Weiß" zu sehen ist. Ganz wie im richtigen Leben sind die Dinge einfach dann und wann ein bisschen komplizierter. Und wer jetzt sagt: "Auf kompliziert habe ich heute Abend keine Lust mehr!", dem können wir natürlich helfen! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Skala von 1 bis 10, auf der die 1 der "Flop des Jahres" und die 10 die "Göttliche Offenbarung" schlechthin ist? Das ist schön einfach und man weiß gleich, ob der Absatz zur entsprechenden Mannschaft interessant ist oder nicht!

Also machen wir mal einen Versuch und nehmen als Erstes die 7. Mannschaft. Da scheiden die niedrigen Nummern gleich mal aus. Passen einfach nicht zu einem Aufsteiger. Ich sage 9! Und das macht sich gar nicht einmal so unbedingt am sportlichen Ergebnis fest. In einem spannenden Rennen um den 2. Platz landete die 7. Mannschaft am Ende genau auf jenem und dass reichte zum Aufstieg. Viel wichtiger erscheint mir da noch die gute Stimmung in der Mannschaft zu sein. So wie sie von Beginn an zu spüren war und auch auf dem Titelfoto zu sehen ist, das unmittelbar vor Beginn der 1. Runde entstand. Gute Laune, ganz ohne "Cheeeese" sagen zu müssen! "Käse" ist ein gutes Stichwort. Einzig die freien Bretter gegen Saisonende störten etwas. Und dies nicht etwa, weil die an den Bezirksverband zu entrichtenden Bußgelder die imaginäre Kaffeekasse der Mannschaft in den Ruin getrieben hätten, sondern wegen der ungünstigen Außenwirkung, die freie Bretter nun mal haben. Jedes freie Brett ist ein freies Brett zu viel und stellt ein Verbesserungspotenzial für die nächste Saison dar. Ansonsten war die 7. Mansnchaft aber ziemlich dicht an der Idealvorstellung einer gut funktionierenden Mannschaft. Dafür gebührt allen in der Mannschaft ein dickes Kompliment, nicht zuletzt natürlich auch dem Mannschaftsführer Ludwig Lehner, dem ersten Mannschaftsführer in den Reihen des FC Bayern, der mit seiner Mannschaft primär über eine WhatsApp Gruppe kommuniziert. Modernes Zeug!

Aber es geht natürlich auch ohne WhatsApp. Wie zum Beispiel in der 6. Mannschaft, vorausgesetzt, ich habe nichts versäumt. Der 6. Mannschaft verpasse ich auch eine 9, und zwar sogar mit Sternchen! Ganz ehrlich: Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass nach dem Durchmarsch der letzten beiden Jahre von der C-Klasse in die A-Klasse, der Klassenerhalt gelingt. Aber siehe da, hat geklappt! Irgendwie vermittelt mir die Mannschaft den Eindruck, dass sie ihre Kämpfe gewinnen "will". Oder ist es nur Hans-Peter Dolezal, der mir diesen Eindruck vermittelt? Egal, wenn er als Mannschaftsführer seiner Mannschaft das genauso rüberbringt, macht er einen ausgezeichneten Job! Und ein paar mal hat die Mannschaft ja dann auch gewonnen und sogar schon am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt gemacht. Die Ernsthaftigkeit, mit der das Unterfangen Klassenerhalt angegangen wurde, ist das Sternchen an der 9. Der verdiente Lohn: Auch im kommenden Jahr "kegelt" die 6. Mannschaft in der A-Klasse mit.

Noch eine Kommunikationsvariante gefällig? "Serien-E-Mails". Auch hübsch! Man bekommt den gleichen Text wie alle anderen, aber mit einer individuellen Anrede, so wie es scheint. Das funktioniert prima und man weiß sofort, ob man der intendierte Empfänger des Schriftstücks ist. Ganz anders als zum Beispiel bei "Hallo allerseits", wo man auch schon mal aus Versehen auf dem Verteiler gewesen sein kann. "Aus Versehen" war sicher niemand auf dem Verteiler der 5. Mansnchaft, die bei mir mit einer 8 abschneidet. Schade, dass der Saisonstart doch einigermaßen in die Hose ging und die Mannschaft damit schon relativ bald nichts mehr mit der "Meisterschaft" in der A-Klasse zu tun hatte. Dann aber hat sie sich ganz klar gefangen und letztlich noch eine wirklich gute Saison hingelegt. Den Höhepunkt des Spiels der 5. Mannschaft stellt gewiss der Sieg beim Ligafavoriten und Tabellenführer aus Deisenhofen dar. Einmal mehr der Beweis, dass die Mannschaft in der A-Klasse niemanden zu fürchten braucht und jederzeit zu den Aufstiegskandidaten zu zählen wäre, wäre der Platz in der Bezirksliga nicht durch die 4. Mannschaft besetzt. Am Ende schaute sogar noch der 2. Platz heraus, und darüber kann sich die Mannschaft, die von Wolfgang Galow bestens organisiert wurde, berechtigterweise freuen.

Da wir die 4. Mannschaft gerade erwähnt haben: Keine Katastrophe, aber auch keine besonders gute Saison. Was heißt das zahlenmäßig? Auf meiner Skale heißt das 6. Schlechter Start, zu viele freie Bretter, dann die nötigen Punkte für den Klassenerhalt und zum Schluss nur noch um die goldene Ananas. Irgendwie war mir als Spieler in dieser Mannschaft auch nicht ganz klar, was eigentlich das Saisonziel sein sollte. Das drückt für mich schon etwas auf den Spaßfaktor, denn worum bemüht man sich eigentlich? Hier fehlte es ganz eindeutig an dem, was eine „Mannschaft“ ausmacht und das drückt sich dann auch darin aus, dass von der 4. Mannschaft nach wie vor kaum brauchbare Farbfotos existieren (die Insider wissen jetzt, wovon ich rede). Da gibt es gewiss den einen oder anderen Ansatzpunkt für die kommende Saison. Soll natürlich nicht heißen, dass alles schlecht war. Es gab auch Erfreuliches, wie zum Beispiel das eine oder andere neue Gesicht in der Mannschaft. Diese punkteten nicht nur gut, sondern brachten auch frischen Wind in die Mannschaft. Ein besonderer Dank gebührt an dieser Stelle Mannschaftsführer Gerhard Riewe, der die Mannschaft in den vergangenen Jahren bereits durch manch schwierige Saison navigiert hat und sein Amt aus beruflichen und privaten Gründen zum Saisonende abgibt. Vielleicht gelingt es seinem Nachfolger - wer auch immer das sein wird - die Mannschaft wieder näher an das heranzubringen, was jede Bezirksligamannschaft per Definition sein sollte, nämlich das Flaggschiff ihres Vereins auf Münchener Ebene.

Vor einer gänzlich ändern Aufgabe stand natürlich die 8. Mannschaft, die kurzfristig vor der Saison aus der vormaligen 8. und 9. Mannschaft gebildet wurde, da die Spielleitung des Bezirksverbandes noch einen Nachrückerplatz in der C-Klasse zu vergeben hatte. Als Plattform für die Integration neuer Mitglieder in den Verein erfüllte die Mannschaft ihren Zweck voll und ganz. Genau deshalb gibt es von mir eine 8. Und Spaß gemacht hat es allen Beteiligten nach meiner Wahrnehmung auch. Das war das vorrangige Ziel. Der sportliche Ehrgeiz beschränktes sich naturgemäß auf den Klassenerhalt und den hätte die Mannschaft absolut auch verdient gehabt, scheiterte aber am Ende ganz knapp. Halb so schlimm, und wer weiß, vielleicht ist der Bezirksverband ja in Vorbereitung der kommenden Saison wieder auf der Suche nach einer 8er Mannschaft für die C-Klasse.

So, was kommt denn jetzt am Ende insgesamt für ein Fazit raus? Das drücke ich jetzt mal mathematisch aus: Im Mittelwert ist das eine 8 mit einer Standardabweichung kleiner als 1. Diese Ergebnisse bedeuten auf gut Deutsch, dass wir uns insgesamt auf einem mehr als akzeptablen Niveau bewegen, ohne extreme Schwankungen oder Ausfälle. Und das werte ich als positives Fazit. (Wengler).

 

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