Erstellt am 18.03.2021 um 20:00 Uhr
Vor einem Jahr hat die Corona-Pandemie unser aller Leben komplett auf den Kopf gestellt. Seither ist dies das absolut dominierende Thema und alle anderen Themen scheinen weniger relevant. Doch sind sie das wirklich? Sorgt Covid-19 dafür, dass wir uns um nichts anderes mehr kümmern müssen? Die 10 Vereine und Schulen aus 7 Ländern, die sich am 21. März, dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“ zu einem Online-Mannschaftsturnier für Kinder verabredet haben, sehen dies definitiv anders.
Gerade in der jetzigen Situation gibt es mehr als genug zu tun, insbesondere natürlich auch für Kinder, und für die engagieren sich die am Sonntag teilnehmenden Vereine und Schulen seit langem in besonderer Art und Weise. „Schach unterstützt viele wichtige Fertigkeiten und Fähigkeiten“ sagt Julia Novkovic, die als FIDE-Trainerin beim Schachklub Dornbirn in Österreich zu Hause ist. Als Beispiele nennt sie unter anderem planvolles und vorausschauendes Denken oder auch die Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Schach schule spielerisch wichtige Kompetenzen und „lehrt uns, Probleme friedvoll zu lösen“.
Zweifelsohne in jeder Hinsicht ein aktuelles Anliegen. Heutzutage wachsen Kinder in einer globalisierten Welt auf. Sie begegnen fremden Kulturen in ihrem Schulalltag, lernen schnell zu kommunizieren, nutzen das Internet und haben ein breit gefächertes Angebot an Aktivitäten. Das sind alles positive Dinge, aber es gibt auch Schattenseiten. „Rassismus ist leider noch immer ein ernsthaftes Problem in unserer Gesellschaft, mit dem Kinder in ihrem Alltag jederzeit in Berührung kommen können“, meint Caroline Detjen, Jugendleiterin in der Schachabteilung des SV Werder Bremen. Die Sensibilisierung für dieses Thema sei ein wichtiger Teil der Erziehung von Kindern. Heranwachsende müssten lernen, sich verantwortungsbewusst zu verhalten und gegen Unrecht und Rassismus aufzustehen. „Werder und Bayern zeigen Rassismus die Rote Karte“ titeln die Bremer auf ihrer Interseite in einem Vorbericht zum Turnier am Sonntag.
Kinder auf der ganzen Welt in einer freundschaftlichen und sportlichen Atmosphäre zusammenbringen ist ein wesentliches Anliegen des Turniers und zweifelsohne wird das Turnier von allen Teams bereits mit Spannung erwartet. Doch was kommt danach? Natürlich soll es nicht bei einer einmaligen Aktion bleiben, darin sind sich alle einig. Das Turnier als Beginn für dauerhafte Freundschaften über Grenzen hinweg zu nutzen, ist das eigentliche Ziel. Und dieses Ziel ist im allerbesten Sinne von „Rot gegen Rassismus“! (Jörg Wengler)