
Es ist und bleibt das Duell, das die Basketballnation am meisten bewegt, und zum allgemeinen Amüsement geht die Soap in die Fließbandproduktion: Bereits zum fünften Mal in dieser Saison treffen die Bayern-Basketballer auf ihren nationalen Konkurrenten Alba Berlin, diesmal im EuroLeague-Rückspiel im abermals ausverkauftem Audi Dome.
Spielbeginn ist am Freitagabend um 20.30 Uhr, MagentaSport überträgt wie immer live.
„Jeder Sieg setzt den Ton“
Eine mutmaßliche Rekordanzahl ihres brisanten Duells dürften die Teams inklusive einer erwarteten Playoff-Serie in der BBL und aufgrund der Pokalpartie beim TOP4 erreichen. Dort konnte das Team von Chefcoach Andrea Trinchieri auf dem Weg zum Titel die Berliner mit einem starken Halbfinal-Auftritt entthronen (83:77) - die Trophäe können alle FCBB-Fans am Freitag und auch am Sonntag (15 Uhr) beim „Music meets Basketball for Kids“-Event gegen den MBC für Selfies im Hallenumlauf in Beschlag nehmen.
„Es ist das fünfte Spiel dieser Saga und wir spielen zuhause vor unseren Fans“, sagt Cheftrainer Andrea Trinchieri. „Wir wollen ein sehr starkes Spiel zeigen, aber das wäre gegen Zalgiris oder gegen jedes andere Team nicht anders. Da es aber das fünfte Duell mit Alba ist, multipliziert das nur unser Verlangen nach einem starken Spiel. Taktisch wird es kaum Veränderungen geben bei beiden Mannschaften.“
3:1-Bilanz für die Bayern
Durch das 76:71 in der BBL zwei Wochen nach dem Pokalsieg in Berlin steht die aktuelle Saisonbilanz 3:1 für den FCBB, nur das Bundesliga-Hinspiel Anfang Januar in München konnte Alba knapp 80:79 gewinnen. Die Ausgangslage für das 72. Aufeinandertreffen: In der EuroLeague steht der BBL-Zweite Berlin mit 7:21 Siegen am Tabellenende, der FCBB (11:17) kämpft um den Anschluss ans Vorderfeld.
Coach Trinchieri hat bekanntermaßen wegen des unruhigen Saisonverlaufs die EuroLeague-Tabelle schon länger nicht mehr im Blick, eine große Bedeutung misst er dem deutschen Derby aber sehr wohl bei: „Jeder Sieg gegen ein Team, auf das man noch einmal trifft, ist wichtig, denn du setzt den Ton“, betont der Italiener. „Im Pokal waren wir nicht komplett, doch wir haben da 40 Minuten sehr konstant gespielt und das Spiel kontrolliert. Im letzten Spiel in der BBL hatten wir nach einem schwachen Start zu kämpfen, aber wir sind mental im Spiel geblieben und konnten wieder gewinnen. Das heißt, wir können es auf verschiedenen Wegen bewerkstelligen, das ist positiv.“
„Wollen unbedingt wieder gewinnen“
Auch Nationalspieler Isaac Bonga schert sich wenig um die mäßige Bedeutung des Prestigeduells für das Tableau der Königsklasse: „Wir werden so konzentriert und heiß reingehen wie im Pokal und wollen Berlin auf jeden Fall wieder besiegen. Wir wissen natürlich, dass Alba wahrscheinlich genug von uns hat nach den letzten Niederlagen, aber für uns ändert sich nichts - wir wollen unbedingt wieder gewinnen.“
In der easyCredit BBL hat Berlin (20:2) durch die Heimniederlage gegen die Bayern die Tabellenführung an Bonn (21:2) abgegeben, die Gastgeber sind Dritter (16:6). In der EuroLeague verlor Alba zuletzt daheim ebenso klar gegen Bologna (74:96) wie die Münchner, diese allerdings beim fliegenden Tabellenführer Olympiakos Piräus (74:102). In guter Form präsentierte sich zu Wochenbeginn der frühere Bayern-Guard Maodo Lo, der beim Berliner 87:77 in Weißenfels 25 Punkte erzielte.
Babb und Lucic offen
Personell fehlen den Bayern weiter Augustine Rubit und Elias Harris, eine Rückkehr von Nick Weiler-Babb und Vladimir Lucic (Rücken) in den Kader entscheidet sich kurzfristig am Freitag. Vor seinem EuroLeague-Debüt steht Zylan Cheatham.
Die ewige Bilanz des Klassikers: 42 Siege für den FCBB, 28 Mal gewann Berlin; einmal ging es remis aus (EuroCup-Hinspiel). Die Bilanzen nach Wettbewerben aus Münchner Sicht: BBL 31:24, EuroLeague 6:0, EuroCup ein Sieg und ein Unentschieden sowie im Pokal 4:4.