Fenerbahce, Barcelona, Mailand – und jetzt Olympiakos: Auch der vierte Gast der Bayern-Basketballer in der noch jungen EuroLeague-Saison ist ein Titelkandidat, wobei sich im griechischen Meister bereits der dritte Final Four-Teilnehmer von 2022 in München präsentiert. Damit ist die Ausgangslage für das Heimspiel gegen Piräus an diesem Donnerstagabend (17.11., 20.30 Uhr) klar. Doch die Mannschaft von Chefcoach Andrea Trinchieri konnte schon zuletzt beim ersehnten, ersten Sieg über Titelverteidiger Efes Istanbul (81:78) von der Atmosphäre im ausverkauften Audi Dome profitieren und wird sicherlich erneut ein volles Haus erleben.
Inwieweit Olympiakos davon beeindruckt sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn der griechische Double-Gewinner hat nahtlos an eine Saison angeknüpft, in welcher der EuroLeague-Champion von 2012 sowie 2013 (und fünfmalige Finalist in acht Jahren seit 2010) in die kontinentale Spitze zurückkehrte: Nach vier Jahren ohne Playoffs stieß das Team von Coach Georgios Bartzokas 2022 wieder in die K.o.-Runde und sogar ins Finalturnier vor. Aktuell steht Olympiakos mit fünf Siegen aus sieben Partien auf Rang zwei hinter Fener (6:1). Die Bayern konnten mit dem 79:77 in Berlin zuletzt den zweiten Sieg in Serie feiern.
Regisseur Sloukas bester Passgeber
Im Zentrum der Olympiakos-Offense steht Sasha Vezenkov. Der Bulgare, vorige Saison ins All-EuroLeague First Team gewählt, bewegt sich ebenfalls auf dem nächsten Level: Mit 20 Punkten pro Partie führt der Linkshänder derzeit sogar die Scorer-Liste der Königsklasse an, auch sein PIR-Wert von durchschnittlich 26,1 ist Bestwert. Dazu kommen 8,3 Rebounds – Platz zwei – und eine starke Feldquote von knapp 67 Prozent (Dreier: 50 %).
Kurzum, der 27-jährige 2,06-Meter-Forward spielt den besten Basketball seiner Karriere, die einst im Jugendprogramm von Nikosia, seinem Geburtsort auf Zypern, begann, ehe er über die Stationen Aris Thessaloniki und FC Barcelona (2015 – 2018) zum führenden griechischen Team der vergangenen Jahre wechselte. 2015 war er zum MVP der griechischen Liga gekürt worden, mit gerade einmal 20 Jahren. Aleksandar „Sasha“ Vezenkov, der auch einen griechischen Pass hat, spielte bei der EuroBasket 2022 wieder für Bulgarien, das Heimatland seiner Familie. Mit einem Schnitt von 26,8 Punkten war er drittbester Werfer des EM-Turniers.
Neben Vezenkov ist Piräus auch der weitere Kern des Erfolgsteams von 2021/2022 erhalten geblieben. Dazu gehört die starke Guard-Riege mit dem griechischen Nationalspieler und Regisseur Kostas Sloukas – mit 7,1 Assists derzeit bester Passgeber der EuroLeague –, mit dem besten Balldieb des Wettbewerbs, Thomas Walkup (1,9 StpS, 7,7 PpS, 5 ApS) und Shaquielle McKissic, den einheimischen Internationalen Kostas Papanikolaou und Giannoulis Larentzakis (9,4 PpS, 50 % Dreier) sowie dem 2,18 Meter großen Center Moustapha Fall – der momentan mit 70,3 Prozent die beste, jemals erreichte Zweier-Quote in der EuroLeague aufweist.