
Die Löwen Braunschweig sind der Gegner der Bayern-Basketballer im Playoff-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft: Während der Titelverteidiger sein letztes Hauptrunden-Spiel vor 6.000 Zuschauern im ausverkauften Telekom-Dome bei den Bonner Baskets 98:102 (51:53) verlor, nutzten die Niedersachsen ihre Chance daheim gegen Bayreuth (100:85) zum Sprung auf Rang acht. Die Münchner, für die es erst die dritte Niederlage war, schonten diesmal Danilo Barthel und gaben das aus ihrer Sicht bedeutungslose Spiel auch wegen des verlorenen Rebound-Duells (29:38) ab.
Die Best-of-five-Serie gegen Braunschweig beginnt am kommenden Samstagabend (18.5., 20.30 Uhr) im Audi Dome, das zweite Heimspiel steigt acht Tage später, am Sonntag, 26. Mai, ab 18 Uhr.
Für den FC Bayern Basketball spielten: Braydon Hobbs (8), Alex King (8), Petteri Koponen (8), Leon Radosevic (11), Vladimir Lucic (10), Maodo Lo (7), Nihad Djedovic (14/7 Rebounds), Stefan Jovic (1/12 Assists), Derrick Williams (13), Marvin Ogunsipe, Devin Booker (18).
Dejan Radonjic, FCBB-Cheftrainer: „Wir gratulieren zunächst Bonn, sie haben gut gespielt, vor allem in der ersten Halbzeit. Unsere Verteidigung war schlecht, 53 Punkte von ihnen in der ersten Hälfte sagen alles. Sie haben lange sehr stark aus der Distanz getroffen. Im dritten Viertel haben wir es dann irgendwann doch noch besser gemacht, aber das reicht eben manchmal nicht und ist dann zu spät. Williams und Lucic werden wir uns morgen noch einmal anschauen, aber es sieht so aus, als seien sie in Ordnung.“
1. Halbzeit:
Zur Pause hatten die Bayern also bereits 53 Punkte kassiert – ein Indiz, dass sie zunächst nicht alles in die Waagschale warfen und die Gastgeber angesichts der erfolgten Playoff-Qualifikation befreit aufspielen konnten. Und die Bonner waren natürlich darauf aus, mit allen Mitteln noch von Rang acht noch auf Sieben zu springen, wie spätestens Brcevics eher schlichte Provokation des unsportlichen Fouls von Williams dokumentierte (17.). 36:42 lagen die Bayern zu diesem Zeitpunkt hinten, zu wenig Physis und Aggressivität brachte der Tabellenführer in der ersten Hälfte ein. Coach Radonjic rotierte zudem viel, wie schon seine Start-Fünf mit Jovic, Hobbs, Lucic, Williams und Booker andeutete. 3:8 (2.) hatte diese Crew zunächst hinten gelegen, ehe die Münchner aufkamen und nach einem Ballgewinn plus erfolgreichem Abschluss von Alex King erstmals vorn lagen (30:25).
Zur Pause führte aber Bonn wieder knapp und der Viertelfinal-Gegner hieß zu diesem Zeitpunkt Würzburg, trotz eines desaströsen 32:59-Halbzeitstands im fränkischen Derby in Bamberg.
2. Halbzeit:
Weniger ansehnlich begannen dann auch die Bayern den zweiten Abschnitt: Bonn startete mit einem 12:0-Lauf zum 65:51 nach gut drei Minuten, sogar 54:71 hieß wenig später aus Sicht des Favoriten (25.) – der höchste Rückstand für den FCBB gegen einen Gastgeber, der nun bereits ein Dutzend Dreier verwandelt hatte (am Ende 13:27, FCBB 14:32). Allzu nachlässig gab sich die Verteidigung gegen bekanntermaßen auf Distanzversuche fixierte Rheinländer, die diese Einladungen dankend annahmen. Erst gegen Ende des dritten Viertels kehrten die Bayern seriös in die Partie zurück und nach Dreiern von Nihad Djedovic und Koponen war man wieder auf 73:78 (30.) dran.
In den letzten zehn Minuten waren es früh nur noch zwei Zähler Rückstand (86:88/35.), doch der Ausgleich oder die Übernahme der Führung glückte zunächst nicht trotz freier Dreier für Lucic und Djedovic. Dann verkürzte aber eben Lucic auf 93:95 in diesem High-scoring-game – und Kollege Djedovic warf von weit draußen sein Team endlich wieder in Führung. Noch knapp zwei Minuten waren zu spielen, an deren Ende der hart bedrängte Lucic verpasste und auf der anderen Seite Jackson sowie Polas Bartolo für die Gastgeber die entscheidenden Zähler am Brett holten.
Credits: Stickel