
Die Basketballer des FC Bayern haben ihren Aufwärtstrend der vergangenen Woche nicht fortsetzen können und verloren trotz guter kämpferischer Leistung in der EuroLeague gegen den spanischen Playoff-Kandidaten Baskonia Vítoria-Gasteiz 71:80 (41:44). Vor 4.345 Zuschauern im Audi Dome lag der Deutsche Meister noch in der zweiten Halbzeit vorn, verlor dann jedoch endgültig den offensiven Rhythmus. 19 Ballverluste und das verlorene Reboundduell (21:29) machten es den Bayern über die Maßen schwer, den neunten Saisonsieg zu holen (Baskonia jetzt elf). Greg Monroe war mit 18 Punkten erfolgreichste Werfer.
Die Münchner machen sich nun gleich am Donnerstag auf nach Katalonien, wo das Team am Freitag um 21 Uhr gegen den Titelanwärter FC Barcelona antritt. Nach der Rückkehr geht es am Samstag sofort weiter zum nächsten BBL-Spiel am Sonntag (15 Uhr) in Bayreuth.
FC Bayern Basketball vs. Kirolbet Baskonia Vítoria-Gasteiz 71:80 (41:44)
FCBB
Greg Monroe (18 Punkte/6 Rebounds), Maodo Lo (16/4 Assists), Paul Zipser (11), TJ Bray (10), Danilo Barthel (10), Vladimir Lucic (4), Zan Sisko (2), Alex King, Diego Flaccadori Josh Huestis und Leon Radosevic (dnp).
Topscorer Vitoria
Michael Eric (16 Punkte)
Schiedsrichter
Jakub Zamojski, Mehdi Difallah, Vasiliki Tsaroucha
Zuschauer
4.345
Die Punkteverteilung nach Vierteln: 25:21, 16:23, 13:16, 17:20.
Zahlen & Fakten – Zweier-Quote: 58% (FCBB) // 61% (Vitoria); Dreier-Quote: 37% // 38%; Freiwurf-Quote: 72% // 93%; Rebounds: 21 // 29; Assists: 17 // 16; Ballverluste: 19 // 18. – Es fehlten: Petteri Koponen (Aufbautraining) und Nihad Djedovic (Sprunggelenk).
Die Stimmen zum Spiel:
Oliver Kostic, Chefcoach München: „Wir haben heute gut angefangen und auch gut gekämpft, aber manche Statistiken machen es schwer, wenn du ein Spiel gewinnen willst. Sie haben 16 Punkte nach Transition und zehn nach offensiven Rebounds gemacht. Außerdem hatten wir 19 Turnovers, elf davon in der zweiten Halbzeit. Mit diesen Zahlen ist es sehr schwer, den Rhythmus zu behalten und natürlich auch das Spiel zu gewinnen. Wir müssen das in den kommenden Spielen verbessern und unseren guten Einsatz beibehalten.“
Dusko Ivanovic, Chefcoach Baskonia: „Mit diesem Sieg haben wir weiterhin realistische Chancen im Kampf um die Playoffs. Ich denke, heute hat jeder einen Teil dazu beigetragen, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Wir haben zwischenzeitlich sehr gut verteidigt, einzig in den ersten zehn Minuten hatten wir große Probleme, speziell aufgrund zu vieler Ballverluste. Danach haben wir das Spiel gut kontrolliert, was auch daran lag, dass wir nicht mit einer typischen Fünf gespielt haben und so das Tempo erhöhen konnten.“
Danilo Barthel: „Wir haben uns zu viele Ballverluste geleistet, dadurch sind die Spanier ins Laufen gekommen. Wir müssen ruhiger bleiben, wenn uns mal zwei Angriffe oder in der Verteidigung etwas nicht gelingt, da haben wir heute manchmal etwas kopflos agiert. Nach zwei Siegen und dem deutlichen Aufwärtstrend in der letzten Zeit ist das heute natürlich bitter, weil wir eigentlich eine gute Chance hatten. Am Freitag in Barcelona dürfen wir keine einzige Schwächephase leisten, sonst ist das Spiel gleich gelaufen.“
1. Viertel
Coach Kostic startete mit Zan Mark Sisko, TJ Bray, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Greg Monroe. Die Bayern begannen unkonzentriert und produzierten einen Ballverlust nach dem anderen, Vitoria bedankte sich mit einem 7:0-Lauf. Ein Dreier von Bray war der Auftakt für die erste gute Phase der Münchner, die sich mit einem 10:2-Lauf die Führung erkämpften (10:9/5. Spielminute). Der FCBB hatte seinen Rhythmus gefunden und die Nase durch einen Dreier von Lo und einen Hook-Shot knapp vorne (15:13/6.). Nach einem holprigen ersten Viertel mit fünf Ballverlusten der Bayern und neun der Spanier führte der deutsche Meister 25:21.
2. Viertel
Lo versenkte bereits seinen dritten Dreier (28:21/11.). Die Basken forcierten das Tempo, wodurch sich in der Defensive Lücken auftaten – Baskonia verkürzte auf 26:30, Auszeit FCBB (14.). Die kurze Besprechung verfehlte ihre Wirkung, die Bayern verloren plötzlich ihren Rhythmus und Touch. Kostic nahm schnell seine nächste Auszeit (15.). Den 7:0-Run Baskonias beendete Monroe mit einem artistischen Korbleger, Zipser ließ einen weiteren folgen (34:30/16.). Mit dem Rückgang der Ballverluste nahm die Qualität der Partie zu, die Führung wechselte mehrfach. Während der letzten zwei Minuten des zweiten Viertels hatten die Bayern jedoch ungewöhnliches Wurfpech, sogar bei den Freiwürfen. Da waren die Gastgeber mit einem 41:44-Rückstand zum Seitenwechsel noch gut bedient.
3. Viertel
Die Münchner hielten durchaus energisch dagegen und kämpften sich Punkt um Punkt heran - ein Dreier von Bray bedeutete den 48:48-Ausgleich, zwei Freiwürfe von Monroe die Führung (50:48/24.). Erneut war die Ballkontrolle das größte Problem, der wiederholte Verlust des Spielgeräts begünstigte die Gäste, die sich die Führung schnappten (50:52/27.). Im Unterschied zu den Spielen im Januar fingen sich die Münchner aber schnell wieder und wendeten mit Treffern von Barthel und Lucic das Blatt ein weiteres Mal (54:52/28.). Doch Baskonia konterte mit einem 8:0, dem FCBB fehlte in der Offense das Zutrauen - 54:60-Rückstand.
4. Viertel
Wie in Viertel zwei verwandelte Lo gleich mal einen Dreier, aber der ehemalige Zoran Dragic antwortete umgehend (57:65/31.). Die Gäste demonstrierten mit fokussierter Verteidigung, dass sie diesen Auswärtssieg im Kampf um die Top8 unbedingt wollten, die Münchner wirkten etwas verunsichert und gerieten zweistellig in Rückstand - Auszeit (60:72/35.). Ein gefühlvoller Barthel-Floater und zwei Freiwürfe von Monroe verringerten den Rückstand noch mal auf acht Punkte, aber ein Dunk von Diop dämpfte die Hoffnungen (66:76/38.). Münchner Ballverluste machten ein Comeback letztlich unmöglich.
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Foto-Credit: Rauchensteiner, Stickel, Pahnke/EuroLeague