





Die Basketballer des FC Bayern München haben am 14. Spieltag der EuroLeauge mit 77:76 (30:28/72:72) Punkten nach Overtime bei Alba Berlin gewonnen und damit den ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison der Königsklasse gefeiert. Die Münchner hatten vor 11.229 Zuschauern in der Halle am Ostbahnhof zum Ende des dritten Viertels bereits mit zwölf Punkten geführt, doch anschließend einen 16:0-Lauf des Vizemeisters hinnehmen müssen. In der Schlussminute lag der Deutsche Meister 15 Sekunden vor dem Ende vermeintlich besiegt 66:70 hinten – ehe Nationalspieler Maodo Lo die Bayern mit zwei erfolgreichen Dreiern binnen sieben Sekunden in die Overtime warf. Der letzte Wurf von Alba verfehlte das Ziel.
Sein Comeback nach 13 Pflichtspielen Verletzungspause gab Nihad Djedovic, während Leon Radosevic wegen noch leichter Probleme im Sprunggelenk vorsichtshalber erneut pausierte. Erfolgreichster Werfer des FCBB war Co-Kapitän und Energizer Vladimir Lucic mit 19 Punkten, der starke Center Greg Monroe holte 17 Zähler.
Bereits am Freitagabend (20.12.) ist ab 20.30 Uhr der große EuroLeague-Favorit FC Barcelona im Audi Dome zu Gast.
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Den dritten Einsatz binnen fünf Tagen haben die Münchner dann am Sonntag (15 Uhr) auswärts bei den wiedererstarkten Gießenern.
Die Punkteverteilung nach Vierteln aus Sicht des FCBB: 19:10, 11:18, 20:20, 29:21.
Zahlen & Fakten – Zweier-Quote: 51,5% (FCBB) // 32,6% (Berlin); Dreier-Quote: 38,5% // 35,7%; Rebounds: 38 // 37; Assists: 17 // 17; Ballverluste: 23 // 17. – Es fehlten: TJ Bray (Aufbautraining), Leon Radosevic (Sprunggelenk).
FCBB: Vladimir Lucic (19 Punkte, 4/4 Dreier), Greg Monroe (17/10 Rebounds), Maodo Lo (13), Danilo Barthel (10), Nihad Djedovic (7), Josh Huestis (5), DeMarcus Nelson (2), Diego Flaccadori (2), Alex King (2) Mathias Lessort (2 Blocks), Petteri Koponen und Paul Zipser.
Die Stimmen zum Spiel:
Dejan Radonjic, Chefcoach München: „Dieser Sieg ist natürlich sehr wichtig für uns. Denn es ist der erste Auswärtssieg in der EuroLeague, zuvor hatten wir alles verloren. Das Spiel war zu Beginn von vielen Fehlern geprägt, wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme beim Rebound und mit Ballverlusten, trotz einer insgesamt korrekten Defense.
Im dritten Viertel haben wir uns erst einen Vorsprung geholt und das Spiel kontrolliert, doch in wenigen Minuten kippte es. Alba hatte die Möglichkeit zu gewinnen, aber dann hat Maodo zwei Dreier getroffen und uns in die Verlängerung gebracht. Wir hatten das ganze Spiel Schwierigkeiten mit dem Rebound und haben auch trotz 25 Turnovers gewonnen, das ist ungewöhnlich. Nun haben wir nur einen Tag Zeit, um uns auf eines der besten Teams Europas vorzubereiten, auf den FC Barcelona. Wir haben noch viel Raum für Verbesserung und die lange verletzten Spieler brauchen noch Zeit, sie haben kaum mit uns trainiert und waren so lange weg. Aber ich bin optimistisch, dass wir uns mit der Zeit steigern.“
Maodo Lo: „Alba hat zum Ende einen 16:0-Lauf gestartet und dass wir nochmal zurückgekommen sind, ist echt ein Wunder. Ich bin froh, dass meine beiden Dreier am Ende reingegangen sind, das waren wichtige Würfe, mit denen ich mich wohl fühle, aber ich bin froh, dass sie reingegangen sind. Gegen Alba zu spielen ist speziell auswärts sehr schwierig. Ich hatte über das ganze Spiel Schwierigkeiten, aber dass diese Würfe am Ende reingehen, ist eine Erleichterung. Ebenso, dass wir endlich den ersten Auswärtssieg feiern konnten.“
Greg Monroe: „Dieser erste Auswärtssieg ist sehr wichtig für uns. Wir haben stark gekämpft und einen guten Lauf im dritten Viertel, doch Alba kam zurück und ich bin froh, dass wir das Spiel in der Overtime für uns entscheiden konnten. Wir versuchen jeden Tag im Training und in den Spielen, besser zu werden und uns auch besser kennenzulernen. Wir waren in der letzten Woche sehr fokussiert im Training und auf den heutigen Gameplan. Am Ende hat Maodo schwere Würfe getroffen, auch Vlado Lucic hat uns in der zweiten Halbzeit sehr geholfen. Wir sind zusammengeblieben und haben für den Sieg gekämpft. Wir haben nun aber bereits am Freitag das nächste schwere Spiel und müssen dort mit derselben Energie auftreten.“
Vladimir Lucic: „Wir sind natürlich sehr glücklich, das war kein normales EuroLeague-Spiel für uns. Gegen Alba ist es immer ein besonderes Duell und beide Mannschaften haben nervös begonnen. Am Ende haben wir uns den Sieg verdient. Heute zählt nur der Sieg. In der ersten Halbzeit habe ich nicht so gut gespielt, aber in der zweiten konnte ich der Mannschaft helfen. Dass zwei deutsche Mannschaften in der EuroLeague aufeinandertreffen, ist gut für den deutschen, aber auch für den europäischen Basketball.“
1. Viertel
Der FCBB begann mit Maodo Lo, Petteri Koponen, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Mathias Lessort. Zu Beginn taten sich beide Mannschaften schwer Punkte auf die Anzeige zu bringen. Berlin fand offensiv jedoch etwas besser rein als die Bayern und erzielte seine ersten Punkte durch zwei Dreipunkt-Spiele von Rokas Giedraitis, für die Gäste erzielte Lo die ersten Punkte (3:6/6. Spielminute). Die Bayern bekamen endlich die lang vermisste Unterstützung von der Bank und Josh Huestis erzielte seine ersten fünf Punkte im FCBB-Dress (16:10/10.) – auch Nihad Djedovic feierte sein Comeback und beendete das Viertel per Dreier.
19:10 für den Deutschen Meister vor dem zweiten Viertel, die ungewohnt stark beim offensiven Rebound zupackten: Sechs an der Zahl in den ersten zehn Minuten, standen vier von Berlin gegenüber.
2. Viertel
Das zweite Viertel startete, wie das vorangegangene endete, mit Punkten von Djedovic, der so einen 10:0-Lauf der Bayern vollendete (21:10/11.). Die Gastgeber ließen die Bayern jedoch nicht abreißen und kamen durch einen Dreier von Giedraitis und Punkten von Luke Sikma wieder ran (21:15/13.). Insgesamt leisteten sich beide Mannschaften – sicherlich begünstig durch gute Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten – zu viele Turnover. Zwölf Ballverluste standen auf beiden Seiten bereits zur Halbzeit zu Buche. Fehler gepaart mit guter Arbeit in der Defensive erklären auch das niedrige Scoring zur Halbzeit: 30:28 aus Sicht des FCBB zur Pause.
3. Viertel
Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Lucic mit zwei Dreiern die Führung der Bayern weiter ausbauen (36:28/22.). Die Bayern dominierten bis in die Schlussphase des Viertels die Partie und erspielten sich nach einem sehenswerten Block von Lessort an Giedraitis und einem weiteren Lucic-Dreier einen Zwölf-Punkte-Vorsprung. Anschließend häuften sich die Fehler im Spiel des Meisters und Berlin kam mit einem 10:0-Lauf, angeführt von Makai Mason, wieder bis auf zwei Punkte ran. 50:48 nach 30 Minuten.
4. Viertel
Die Gastgeber setzten ihren Lauf fort und drehten die Partie zu ihren Gunsten (50:54/33.). Greg Monroe konnte endlich den Lauf der Berliner unterbrechen und für die ersten Punkte der Bayern nach über fünf Minuten ohne Korberfolg sorgen (52:54/33.). Anschließend zeigte sich den Fans in der Hauptstadt ein offener Schlagabtausch, mit dem Eindruck, dass das Momentum, nach einem erfolgreichen Dreier von Marcus Eriksson, auf Seiten des Vizemeisters liegt (63:68/39.). Lucic antwortete in der wilden Schlussminute mit einem Treffer von draußen, die Bayern wieder bis auf zwei Punkte dran. Nachdem Mason wieder erfolgreich für Berlin war, verwandelte Lo den ersten seiner beiden Step-Back-Dreier – nur noch ein Punkt Rückstand und noch zehn Sekunden zu spielen (69:70/40.). Die Bayern entschieden sich zu faulen und schickten Martin Hermannsson an die Linie, der beide Würfe sicher traf. Wieder übernahm der formstarke Aufbauspieler der Bayern Verantwortung und traf gut zwei Sekunden vor Ablauf der Uhr per Dreier zum Ausgleich. (72:72/40.). Alba nahm nochmal eine Auszeit, doch bekam keinen Wurf mehr auf den Korb der Münchner – Overtime.
Overtime
Zunächst eröffnete Rückkehrer-Djedovic das Scoring (74:72/41.), ehe Mason und Landry Nnoko die einzigen Punkte der Gastgeber in der Overtime beisteuerten (74:76/42.). Monroe und Lo entschieden an der Freiwurflinie den Krimi zugunsten der Münchner (77:76/45.). Der letzte Wurf zur Entscheidung gehörte, nachdem Hermannsson abgedrängt wurde, den Berlinern, doch Niels Giffey verfehlte.
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Foto-Credit: Stickel und Hoffmann/Euroleague