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Die Bayern trotzen allen Widerständen und bescheren Vertemati ein souveränes 85:71

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Die Basketballer des FC Bayern haben eine strapaziöse Woche mit drei Spielen in fünf Tagen und reichlich Verletzungssorgen bravourös abgeschlossen: Nur 40 Stunden nach der schmerzhaften Overtime-Niederlage gegen Real Madrid behauptete sich das Münchner Notaufgebot gegen die stark in die BBL gestarteten Hamburg Towers beim 85:71 (48:37)-Heimsieg ausgesprochen souverän. Die Bayern mussten ohne die verletzten bzw. angeschlagenen Nihad Djedovic, Wade Baldwin, Zan Mark Sisko, Vladimir Lucic und Robin Amaize auskommen, zudem vertrat Assistent Adriano Vertemati FCBB-Headcoach Andrea Trinchieri, der aus familiären Gründen kurzfristig fehlte. Dennoch war der neunte Sieg im elften Bundesliga-Einsatz zu keiner Zeit gefährdet. Beste Werfer des überwiegend hochkonzentriert auftretenden Zehner-Kaders waren D.J. Seeley und Jalen Reynolds mit jeweils 15 Punkten.

Die Münchner verdienten sich somit einen trainingsfreien Montag, danach beginnt die Vorbereitung auf das schwere EuroLeague-Auswärtsspiel am Donnerstag (21.1., 20.45 Uhr) beim italienischen Serie A-Tabellenführer und Final Four-Anwärter Mailand. Bereits am Samstagabend schließt sich das BBL-Südderby in Bayreuth an.

FC Bayern Basketball - Hamburg Towers 85:71 (48:37)

FCBB:

Jalen Reynolds (15 Punkte), D.J. Seeley (15), Nick Weiler-Babb (13/6 Assists), Diego Flaccadori (12/5 Rebounds), Paul Zipser (12/6 Reb), JaJuan Johnson (9), Leon Radosevic (7), James Gist (2), Sasha Grant und Jason George.

Topscorer Hamburg:

T.J. Shorts (16 Punkte)

Schiedsrichter

Clemens Fritz, Nebosja Vovacevic, Enrico Streit

Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht FCBB): 21:19, 27:18, 16:17, 21:17.

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 64 % (FCBB) // 40 % (Hamburg); Dreier-Quote: 38 % // 41 %; Freiwurf-Quote: 71 % // 91 %; Rebounds: 28 // 34; Assists: 18 // 17; Ballverluste: 11 // 14.

Die Stimmen:

Adriano Vertemati: „Das Lob gehört den Spielern. Sie haben den Gameplan perfekt umgesetzt. Es war nicht einfach. Zum einen, weil Hamburg eine sehr gute Mannschaft ist, zum anderen haben uns fünf Spieler gefehlt, fünf Spieler für den Perimeter. So haben wir mit drei Guards gespielt und wir waren von Beginn an im Spiel und fokussiert. Nochmals Gratulation an die Spieler.“

Pedro Calles, Coach Towers: „Gratulation an Bayern. Sie haben ihren Gameplan sehr solide ausgeführt. Einer der Dinge war das Post-Up-Spiel. Diesen Aspekt des Spiels konnten wir nicht stoppen. Außerdem haben wir immer, wenn wir uns einen Lauf erspielten, zu viele Fehler gemacht, was ihnen einfache Körbe ermöglichte. Wir haben bis zum Ende gekämpft, aber am Ende haben die Bayern gut ihre Vorteile ausgenutzt, weshalb wir am Ende keine Chance hatten, zu gewinnen.“

Jalen Reynolds: „Wir waren von unserem ausgezeichneten Trainerstab perfekt vorbereitet, so waren wir bereit für das Spiel. Wir haben super zusammengehalten gegen die starken Hamburger. Jetzt werden wir unsere Batterien aufladen. Auswärts in Mailand wird das nicht leicht, aber wir freuen uns darauf. Auch ohne Coach Trinchieri war das kein so großer Unterschied heute, denn wir wissen, was er von uns erwartet, und sein Spirit ist immer hier bei uns.“

Das Spiel:

Die Startformation bildeten Diego Flaccadori, D.J. Seeley, Paul Zipser, JaJuan Johnson und Leon Radosevic. Die Towers legten vor, aber Bayern suchte und nutzte die körperlichen Vorteile. Ein 5:0-Lauf von Johnson und Zipser war die Folge (5:2/2. Spielminute). Die Hamburger suchten ihr Heil im druckvollen und schnellen Spiel, um von der Müdigkeit des FCBB zu profitieren. Der Garant für die konstante Führung war die zuverlässige Verteidigung der Bayern, die es den Gästen so schwer wie möglich machte. Vorne punktete Paul Zipser zuverlässig per Dreier zum 12:8 (7.). Nach Viertel Nummer eins führte München 21:19.

Nick Weiler-Babb erzielte fünf Punkte in Serie, Auszeit Hamburg (26:19/12.). Die Münchner spielten offensiv clever und vergrößerten den Vorsprung, Radosevic nach einem Foul zuverlässig von der Freiwurflinie (31:24/14.). Johnson war nicht einmal durch ein Foul am Korberfolg zu hindern, auch der Freiwurf war drin zur ersten zweistelligen Führung (34:24/14.). Nach Fehlwürfen der Münchner versuchten die Towers jetzt überfallartig nach vorne zu spielen und kamen auf diese Weise zu einem 5:0-Run, Auszeit FCBB (36:31/17.). Die Besprechung stabilisierte die Aktionen der Bayern, die sich wieder auf 44:35 absetzten (19.). Bis zur Halbzeit gab sich der Favorit keine Blöße und ging mit einem schönen Vorsprung in die Kabine - 48:37.

Näher als sieben Punkte kommen die Towers nicht mehr

Der Plan der Towers, durch Pressverteidigung den Druck zu erhöhen, wurde von den Bayern durch clevere Ballbewegung durchkreuzt. Die Hausherren setzten sich auf 53:37 ab (24.). Flaccadori erledigte seine Aufgabe im Spielaufbau ordentlich und bediente Radosevic mit feinem Pass (55:39/25.). Der FCBB verstand es ausgezeichnet, sich von Hamburg nicht das Tempo diktieren zu lassen, und hielt sich den Kontrahenten erfolgreich vom Leib - 64:54 nach dem dritten Spielabschnitt.

Seeley nutzte seine körperliche Überlegenheit gegen Hamburgs Shorts eiskalt aus und startete mit fünf Punkten in das letzte Viertel und bildete die Basis für einen 7:0-Run (71:54/32.). Vertemati war wachsam und nahm nach kurzem Aufbegehren der Towers umgehend die Auszeit (73:60/34.). Einen 7:0-Lauf der Gäste stoppte Flaccadori mit einem trockenen Sprungwurf (75:63/36.). Die Hamburger wollten mit aller Macht, aber die Münchner hielten entschlossen dagegen und ließen sie einfach nicht. Im Angriff schlampten die Bayern plötzlich ein wenig und verhalfen den Gästen so zu einem psychologisch nicht unbedeutenden einstelligen Rückstand (76:67/39.). Die Bayern brachten den ungefährdeten Sieg aber souverän über die Zeit.

 

ZUM SPIELPLAN

Foto-Credit: Rauchensteiner, Gamel

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