
Die Basketballer des FC Bayern haben auch die Auswärtspartie bei den Löwen Braunschweig dank einer weitgehend konzentrierten Leistung souverän 94:79 (43:32) gewonnen und sich damit in der BBL-Spitze festgesetzt. Für die Mannschaft von Andrea Trinchieri war es der fünfte Sieg innerhalb der letzten zehn Tage, ihre Bundesliga-Bilanz steht nun bei 17:4 Siegen.
Beste Werfer waren die beiden verbliebenen Big Men, JaJuan Johnson (22 Punkte in 21 Minuten) und Jalen Reynolds (19). In einer offensiv zunächst von Reynolds (10 Punkte in 14 Minuten) und Zan Mark Sisko (10 in 9) geprägten ersten Hälfte gingen die Bayern mit einem 15:4-Run in die Pause. Der entscheidende Vorstoß war dann der 14:2-Lauf binnen vier Minuten von 66:61 auf 80:63 (34.). Die Gäste trafen 59 Prozent aus dem Feld und spielten 24 Assists.
Bei ihnen pausierten diesmal neben den angeschlagenen Nihad Djedovic (Knie), Leon Radosevic (Sprunggelenk) und James Gist (muskuläre Probleme) Vladimir Lucic und Diego Flaccadori. Für den Tabellenvierten der EuroLeague geht es am Freitag in der Königsklasse weiter beim spanischen Vertreter Baskonia Vítoria-Gasteiz. Und schon am Sonntag kommt es im Audi Dome zum BBL-Verfolgerduell mit Oldenburg, das am Dienstagabend Alba Berlin die erste Heimniederlage zufügte (84:76). Der Dritte Berlin (34:6 Punkte) steht nun noch eine Niederlage besser als die Bayern, Oldenburg (34:10) bleibt hinter ihnen Vierter.
Basketball Löwen Braunschweig – FC Bayern Basketball 79:94 (32:43)
FCBB:
JaJuan Johnson (22 Punkte/9 Rebounds), Jalen Reynolds (19/5 Assists), Zan Mark Sisko (14), Paul Zipser (13), D.J. Seeley (11), Wade Baldwin (8/5 Assists), Nick Weiler-Babb (4), David Krämer (3), Robin Amaize, Sasha Grant, Jason George und Matej Rudan
Topscorer Braunschweig:
Gavin Schilling (19 Punkte)
Schiedsrichter
Robert Lottermoser, Tamer Arik, Nermin Hodzic
Die Punkteverteilung nach Vierteln (aus Sicht des FCBB): 18:12, 25:20, 21:26, 30:21
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 64 % (FCBB) // 54 % (Braunschweig); Dreier-Quote: 47 % // 45 %; Freiwurf-Quote: 72 % // 81 %; Rebounds: 26 // 27; Assists: 24 // 17; Ballverluste: 8 // 14
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri: „Gratulation an Braunschweig, sie spielen mit Energie Basketball und haben eine sehr solide Saison bisher. Wir sind wie eine Rockband in den 80er Jahren, wir touren durch Deutschland und Europa: Das ist das fünfte Spiel in neun oder zehn Tagen, drei davon auswärts und jetzt kommt bald wieder eines. Deshalb war es wichtig, zusammen guten Einsatz zu zeigen und ich finde, es war gut genug, um das Spiel zu kontrollieren. Wir haben das nicht die kompletten 40 Minuten gezeigt, aber das wäre auch hart, dies von meinen Spielern zu verlangen. Wir hatten einen soliden Abend gegen eine gute Mannschaft. Unsere Rotationen auf den großen Positionen war kurz, doch wir haben das gut gemanagt.“
Jalen Reynolds: „Wir haben vor 48 Stunden zuletzt gespielt, da ist es immer hart, direkt weiterzumachen und dich so kurzfristig mit den richtigen Infos auf den Gegner vorzubereiten. (…) Es war ein guter Test für Baskonia, wir müssen uns jetzt auf dieses nächste Spiel konzentrieren. Wir haben heute geduldig gespielt und gewartet, den Ball an die richtigen Stellen zu bekommen.“
Paul Zipser: „Wir hatten heute gute Phasen, in denen wir konzentriert waren, und auch einige, in denen wir es nicht waren. Deswegen haben wir Braunschweig immer wieder mal ins Spiel gelassen. An der Müdigkeit hat das nicht gelegen, wir sind diesen Rhythmus ja gewohnt.“
Das Spiel:
Trinchieri startete mit Wade Baldwin, Nick Weiler-Babb, Paul Zipser, David Krämer und Jalen Reynolds. Beide Teams ließen es eher gemächlich angehen, 4:4 nach vier Minuten. Die Bayern nahmen den Weg über ihre individuelle Qualität und suchten die Eins-gegen-Eins-Situationen, aber die Löwen hielten mit (7:7/6.). Der FCBB drückte vorne und hinten, Lohn war ein 9:0-Lauf - 18:12 nach dem ersten Viertel.
Die Gastgeber kämpften, der Favorit hatte gut zu tun, die Führung zu behaupten (20:16/12.). Die Münchner hatten die Angelegenheit aber sicher im Griff - prompt stellten die Niedersachsen mit mehreren Dreiern den 28:28-Ausgleich her (16.). Sisko ergriff die Initiative und trug mal kurz fünf Punkte und einen Assist bei (35:30/17.). Dies war aber lediglich der Start zu einem flotten 15:2-Run, der sich in einem zweistelligen Vorsprung zur Halbzeit angenehm bemerkbar machte - 43:32.
„JJ“ wie schon in Vechta offensivstark
Braunschweigs Gavin Schilling (19 Punkte) wusste zu gefallen, aber München hielt mühelos dagegen und wahrte die zweistellige Führung (54:42/24.). Die Löwen kamen mit Dreiern wieder heran (54:47/26.). Johnson – am Ende zehn Treffer bei 15 Versuchen - knüpfte an seiner guten Leistung in Vechta an und sammelte Treffer um Treffer, sein Korb zum 58:49 bedeutete seine Punkte 15 und 16 (27.). Die Braunschweiger, die sich noch vage Hoffnungen auf die Playoffs machen, kämpften leidenschaftlich und blieben in Schlagdistanz - 64:58 nach dem dritten Spielabschnitt.
14:2-Zwischenspurt bringt die endgültige Entscheidung
Die Löwen ließen sich partout nicht abschütteln (66:61/32.). Doch drei Dreier in Serie der Bayern binnen einer Minute waren dann ein starkes Statement - ein folgender Zipser-Dunking aus dem Fastbreak war das Sahnehäubchen (77:63/34.). Topscorer Johnson besorgte das 80:63, den angesichts des sicher geglaubten Sieges einkehrenden Schlendrian verbannte Trinchieri sofort mittels einer Auszeit aus der Halle. Reynolds bewies unter dem Korb seine Extraklasse (84:70/36.), unter dem eigenen Korb nahm er mit einem Monster-Block Kurs auf die Top10-Plays der Woche. Derart wachsam in der Verteidigung war dem Favoriten der Sieg nicht mehr zu nehmen.
Foto-Credit: Stickel