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Die Bayern-Basketballer überrennen die Riesen nach der Pause und bleiben unbesiegt

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Die Basketballer des FC Bayern München haben ihre schwere Woche mit vier Spielen eindrucksvoll abgeschlossen: Im BBL-Spitzenspiel zweier noch unbesiegter Teams gegen die Riesen aus Ludwigsburg  setzte sich die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri dank einer starken zweiten Halbzeit  sehr souverän 93:70 (38:38) durch. Die Bayern zeigten dabei nach der Pause einen herausragenden 23:4-Lauf in den ersten fünf Minuten des dritten Viertels, das sie 35:16 gewannen. Die Münchner trafen 13 Dreier, spielten 27 Assists und dominierten beim Rebound (39:22). Wade Baldwin war mit 21 Punkten erfolgreichster Werfer der Bayern vor dem sehr gut aufgelegten Leon Radosevic (15). JaJuan Johnson holte neben 10 Punkten auch zwölf Rebounds und damit ein Double-Double. Drei Siege aus drei Spielen weisen neben den Bayern auch Ulm und Berlin auf.   

Der FCBB hat nun ein paar Tage zur Regeneration, bevor man am Freitag (27.11.) in der EuroLeague bei Panathinaikos Athen antritt (ab 19.45 Uhr bei MagentaSport).

FC Bayern Basketball - MHP Riesen Ludwigsburg 93:70 (38:38)

FCBB

Wade Baldwin (21 Punkte/3 Dreier), Leon Radosevic (15), Nick Weiler-Babb (10/9 Rebounds/5 Assists), JaJuan Johnson (10/12 Reb), Vladimir Lucic (9), Jalen Reynolds (8), Zan Mark Sisko (6/6 Assists), Sasha Grant (6), Paul Zipser (5), Robin Amaize (3), Alex King und Matej Rudan.

Topscorer Ludwigsburg

Jordan Hulls (21 Punkte)

Schiedsrichter

Anne Panther, Andreas Bohn, Enrico Streit

Die Punkteverteilung nach Vierteln: 19:23, 19:15, 35:16, 20:16.

Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 67% (FCBB) // 39% (Ludwigsburg); Dreier-Quote: 57% // 33%; Freiwurf-Quote: 67% // 65%; Rebounds: 39 // 22; Assists: 27 // 10; Ballverluste: 16 // 11.

Die Stimmen:

Andrea Trinchieri, Chefcoach München: „Das war unser fünftes Spiel in zehn Tagen und das haben wir in der ersten Halbzeit gespürt. Wir waren unkonzentriert, müde, schlapp und haben ohne Energie gespielt. Aber ich kann mich nicht über meine Spieler beschweren, denn sie haben all ihre Kräfte im dritten Viertel gebündelt und das gemacht, was ein gutes Team tut. Außerdem kommen wir aus einem EuroLeague-Spiel, das dir auch mental unheimlich viel abverlangt. Wir haben unsere Arbeit getan und konnten die Minuten gut verteilen. Gegen Ludwigsburg ist es nie einfach, sie spielen immer hart. Doch wir gehen als verdienter Sieg nach Hause.“

Wade Baldwin: „Im der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Wir kamen im dritten Viertel so aggressiv aufs Parkett wie Ludwigsburg im ersten Viertel. Eine harte Verteidigung durchzuziehen ist unsere Leidenschaft, das haben wir heute in der zweiten Halbzeit gezeigt. Dies war ein wichtiger Sieg für uns, denn jetzt sind wir nach der knappen Niederlage gegen Moskau wieder voll da und wollen unsere Siegesserie wiederaufnehmen.“

Das Spiel:

Wade Baldwin, Vladimir Lucic, Nick Weiler-Babb, JaJuan Johnson und Leon Radosevic bestückten die Startformation von FCBB-Coach Andrea Trinchieri. Die Gäste machten den Bayern das Leben mit einer aggressiven Verteidigungsarbeit und drei erfolgreichen Dreiern schwer. Das Team lag nach drei Minuten 3:11 zurück, Auszeit Trinchieri. Drei-Punkte-Treffer von Baldwin und Lucic verpassten dem Spiel der Münchner mehr Sicherheit und Struktur - der Rückstand schrumpfte (14:15/7. Spielminute). Die Hoffnung auf den Führungswechsel war allerdings verfrüht, denn die Gäste agierten mit wesentlich mehr Energie und Fokus. Nach zehn gespielten Minuten hatte der FCBB mit 19:23 das Nachsehen.

Über die sich deutlich verbessernde Verteidigung und eine Dominanz bei den Rebounds arbeiteten sich die Münchner heran (23:25/13.). Leon Radosevic war in dieser Phase des Spiels zuverlässiger Punktelieferant, Wade Baldwin sorgte nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem völlig freien Sprungwurf von der Freiwurflinie für die lange ersehnte erste Führung für den FCBB (29:28/17.). Die Riesen ließen sich aber nicht sonderlich aus dem Konzept bringen: Sie attackierten munter den Korb der Münchner und irritierten immer wieder mit ihrer berüchtigten Pressverteidigung, die Führung wechselte jetzt mit so gut wie jedem Angriff. Zur Halbzeit hatten beide Teams 38 Punkte auf dem Konto, klarer Topscorer der Partie war zu diesem Zeitpunkt Wade Baldwin mit 17 Punkten.

Fulminanter 23:4-Lauf der Bayern bringt die Entscheidung

Nach nicht einmal 60 Sekunden nahm Ludwigsburgs Coach John Patrick eine Auszeit, weil die Bayern schwungvoller aus der Kabine gekommen waren und vier schnelle Punkte erzielt hatten (42:38/21.). Der FCBB agierte jetzt deutlich fokussierter und setzte sich ab (50:42/24.). Jalen Reynolds stellte den Vorsprung für sein Team von der Freiwurflinie erstmals  zweistellig (52:42/24.). Eine unerbittliche Verteidigung verhinderte Korberfolge des Kontrahenten, vorne klappten die Angriffe wie am Schnürchen, und die Würfe fielen - ein fulminanter 15:0-Lauf brachte die Führung binnen drei Minuten in den beruhigenden Bereich (61:42/26.). Die Bayern überzeugten jetzt und zeigten deutlich erkennbar den unbedingten Willen, diese Partie nicht mehr knapp werden zu lassen - 73:54 nach 30 Minuten.

Dieses Bestreben untermauerte Robin Amaize mit einem cool und sicher verwandelten Treffer von jenseits der Dreierlinie im ersten Bayern-Angriff zum 76:54 (31.). Die Dreier fielen wie von Zauberhand, auch die von Lucic und Weiler-Babb (85:56/33.). Angesichts der ungefährdeten Führung der Münchner erhielten die FCBB-Youngsters Sasha Grant und Matej Rudan in den Genuss von BBL-Minuten, Grant versenkte den Dreier zum 93:61 (36.). Die Ludwigsburger um ihren umtriebigen Topscorer Jordan Hulls bemühten sich um Ergebniskosmetik, aber in dieser Hinsicht waren die Bayern nur mäßig kompromissbereit. Die Revanche fiel deutlich aus.

ZUM SPIELPLAN

Foto-Credit: Eirich, Rauchensteiner, Gamel


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