Alle neune: Die Bayern-Basketballer geben sich in der Bundesliga weiterhin keine Blöße, das muntere 95:89 (47:35) am Mittwochabend vor 2.500 Fans gegen Frankfurt war bereits der neunte Erfolg in Serie. Der drittplatzierte Pokalsieger (Bilanz: 23:6) hat damit auch das Heimrecht fürs Playoff-Viertelfinale (ab 16. Mai) sicher gebucht.
Bester Scorer der wurfstarken Bayern (55 % Dreier) waren Cash Winston mit 20 Punkten in knapp 18 Minuten und D.J. Seeley (14). Coach Andrea Trinchieri konnte die Einsatzzeiten auf sein Dutzend verteilen.
Am Sonntag, 15 Uhr, gastiert der FCBB in Crailsheim und am kommenden Mittwoch, 19 Uhr, empfängt das Team von Andrea Trinchieri den um die Playoffs kämpfenden Neuling Rostock (14:15).
Topscorer Cash Winston
Gegen die abstiegsbedrohten Skyliners fehlte neben den bekannten Patienten Kapitän Lucic (erkältet). Seine Truppe leistete sich im ausgeglichenen ersten Viertel (21:21) ein paar Ungenauigkeiten, erledigte aber den Job insgesamt ordentlich, alle zwölf FCBB-Spieler punkteten.
Auch die Gäste, klar unterlegen beim Rebound, trafen sehr gut von außen und näherten sich noch mal auf 65:73 (32.) an. Der Sieg geriet aber nie in Gefahr und Trinchieri rotierte reichlich.
FC Bayern Basketball - Fraport Skyliners 95:89 (47:35)
FCBB:
Cassius Winston (20 Punkte), D.J.Seeley (14), Isaac Bonga (9, 6 Rebounds), Ognjen Jaramaz (9), Zylan Cheatham (8, 5 Reb), Niels Giffey (7), Paul Zipser (6, 5 Reb), Freddie Gillespie (6, 6 Reb), Nick Weiler-Babb (5), Niklas Wimberg (5), Corey Walden (3), Andreas Obst (3).
Topscorer Frankfurt:
Joshua Obiesie (20 Punkte)
Schiedsrichter
Christof Madinger, Armin Mutapcic, Stefan Fingerling
Zuschauer
2.500
Die Punkteverteilung nach Vierteln (Sicht des FCBB): 21:21, 26:14, 26:24, 22:30.
Zahlen & Fakten - Zweier-Quote: 60% (FCBB) // 45% (Frankfurt); Dreier-Quote: 55% // 59%; Freiwurf-Quote: 74% // 65%; Rebounds: 35 // 21; Assists: 18 // 19; Ballverluste: 16 // 12.
Die Stimmen:
Andrea Trinchieri: „Wir haben versucht, Lösungen zu finden und verschiedene Spielstile probiert, vor allem in der Defensive. Die erste Halbzeit waren wir gut, im letzten Viertel haben wir schrecklich gespielt. Aber am Ende haben wir unseren Job gemacht und das Spiel gewonnen.“
D.J. Seeley: „Am Ende haben wir den Fokus verloren. Aber letztendlich haben wir einigermaßen souverän gewonnen - ein Sieg ist ein Sieg. Wir sind auf einem guten Weg zu einem ohne EuroLeague-Spiele veränderten Rhythmus. Wir kämpfen mit einigen Verletzungen, aber wenn die möglichst gut ausgeheilt sein werden, sind wir zurück in der Spur. Am Sonntag in Crailsheim hoffe ich auf eine bessere Vorstellung, und darauf arbeiten wir hin. Aber nochmal: Am Ende des Tages ist ein Sieg ein Sieg.“
Klaus Perwas (Headcoach, Skyliniers): „Wir haben das Spiel am Ende leider nicht zu unserem Spiel gemacht. Da geht es mir vor allem um das Tempo. Wenn man hier in München 95 Punkte kassiert, dann ist das schon mal eine Hypothek, denn selber 96 zu machen ist gerade auswärts eine schwere Aufgabe. Wir sind mit dem Spiel insgesamt aber nicht unzufrieden. Unsere Jungs haben richtig gekämpft. Wir sehen, dass sich einige Dinge in unserem Spiel stabilisieren, andere können wir noch besser machen. Für Sonntag nehmen wir die guten Sachen von heute mit und werden an den nicht so guten weiter arbeiten, um sie zu verbessern.“
Das Spiel:
In den 29. Spieltag der BBL starteten Cassius Winston, Andreas Obst, Isaac Bonga, Paul Zipser und Freddie Gillespie gegen den Tabellenvorletzten. Winston steuerte zwar gleich den ersten Dreier ins Ziel, aber aus der großen Distanz brillierten zunächst die Gäste mit drei Treffern nacheinander (5:9/4. Spielminute). Nachlässigkeiten in der Ballbehandlung kompensierten die Bayern mit einer engagierten Defensivleistung. Zipser gelang der Ausgleich zum 13:13 von jenseits der 6,75m-Linie (7.). Die Offensive der Münchner wirkte fahrig, und so war der ausgeglichene Spielstand nach dem ersten Viertel nicht verwunderlich - 21:21.
München setzt sich trotz zu vieler Ballverluste ab
Die Qualität des auf dem Parkett Dargebotenen war noch überschaubar, immerhin lieferte Jaramaz von der Bank kommend Punkte zur Führung (28:25/13.). Mit dynamischen Drives zum Korb brachten die Münchner die Verteidigung der Skyliners in Schwierigkeiten und erhöhten so die Führung auf 31:25 (14.). Frankfurt war offensiv komplett ohne Rhythmus, Lichtblick aus Sicht der Gäste: Der ehemalige FCBB-Spieler Joshua Obiesie traf den Dreier zum 34:28 (16.). Giffeys wunderbar herausgespielter Drei-Punkte-Treffer hievte die Führung erstmals in den zweistelligen Bereich (39:28/17.). Jaramaz war von den Hessen nur schwer zu stoppen, meist nur mit Foul. Er erzielte allein in diesem Viertel, das mit 26:14 an die Münchner ging, acht Punkte. Ein schöner Fingerzeig kurz vor der Halbzeit war der Obst-Dreier aus gut zehn Metern Entfernung zum 47:35 nach dem zweiten Viertel.
Weiler-Babb stoppt 11:1-Lauf der Gäste
Der FCBB hatte die Angelegenheit im Griff. Winston attackierte die Zone der Gäste wieder und wieder, Bonga traf von weit draußen (54:40/22.). Der Vorsprung vergrößerte sich, auch der Dreier von Zipser flutschte durch den Korb (58:40/23.). Die Zahl der Ballverluste sprang auf zehn, allerdings dominierten die Bayern die Rebounds. Eine schwache Phase der Münchner nutzten die Gäste blitzschnell zu einem zackigen 11:1-Lauf - Auszeit Trinchieri (59:51/25.). Weiler-Babb schaltete sich ein und versenkte gleich seinen ersten Wurf in der Partie, und weils so schön war, den zweiten gleich hinterher. Seeley komplettierte mit einem Treffer nach dem Steal den 7:0-Run zum 66:51 (27.). München rackerte sich zurück in die Spur und führte 73:59 nach Viertel drei.
Ex-Bayer Obiesie beeindruckt
Frankfurts Obiesie haute zwei Dreier nacheinander rein, aber wieder reagierten die Bayern adäquat mit Treffern von Cheatham und Wimberg (77:65/32.). Seeley strahlte eine enorme Selbstsicherheit aus und bestätigte dies mit fünf Punkten in Folge (72:68/34.). Die Gäste überzeugten mit einer starken Trefferquote bei den Dreiern, mit der Verteidigung hatten sie aber ihre Probleme. Drei Minuten vor Ablauf der 40 Minuten waren die Skyliners einstellig herangekommen. Die Münchner leisteten sich irrwitzige Ballverluste, doch vorne scorte Bonga zum 92:81 (38.). Den Münchnern gelang es zur Verwunderung der Fans nicht, das Aufkommen von Spannung zu verhindern, aber letztlich brachten sie den Sieg halbwegs souverän über die Zeit.