Das Euro-Abenteuer der Bayern-Basketballer ist erfolgreich mit einem nationalen Prestigeerfolg gegen Alba Berlin gestartet: Vor gut 6.000 Fans im BMW Park schüttelte das Team von Cheftrainer Pablo Laso in der zweiten Hälfte die Unsicherheit der ersten ab und gewann am Ende sicher 80:68 (36:44).
In der BBL kommt am Sonntag (17 Uhr) Hamburg in den BMW Park.
Bongas Double-Double
Nach einer feierlichen Ehrung der vier Weltmeister führten die Bayern (ohne Lucic und Giffey) durch fünf Bonga-Punkte 5:0, lagen aber dann 33:44 zurück (19.). Ballverluste und Unordnung in der Defense zeugten davon, dass die Saison noch jung ist; eine ungleiche Foulverteilung (12:4 nach 16 Minuten) spielte dem Gast zunächst ebenso in die Karten.
Der FCBB sammelte doppelt so viele Rebounds wie Alba (24:12), der Ertrag fiel jedoch noch zu gering aus, trotz zwölf Punkten des starken EuroLeague-Neulings Francisco.
Mehr Energie, mehr Speed - aus der Kabine kam nach der Pause ein anderes Team, nicht nur der heiße Frenchman Francisco: In weniger als drei Minuten stand die Partie wieder pari, 44:44. Das dritte Viertel ging gar 25:7 an den Pokalsieger, die Halle feierte bereits. Zu früh?
Nein, die Münchner hatten jetzt klare Vorstellungen, beim 74:57 gut sechs Minuten vor dem letzten Buzzer waren alle Fesseln gelöst. Neben Francisco (17) scorten auch der herausragende Bonga (11/10 Rebounds), Bolmaro und Rückkehrer Booker (je 10) zweistellig. Zehn Spieler punkteten, Ibaka holte neun Rebounds.
FC Bayern Basketball - Alba Berlin 80:68 (36:44)
FCBB:
Francisco (17 Punkte), Bonga (11 Punkte, 10 Rebounds / 6 offensiv Rebounds), Bolmaro (10), Booker (10), Ibaka (8 Punkte, 9 Rebounds), Weiler-Babb (8), Obst (8), Edwards (5), Gillespie (2), Wimberg (1), Brankovic
Topscorer Berlin:
Louis Olinde & Johannes Thiemann (je 12 Punkte)
Schiedsrichter
Juan Carlos Garcia, Olegs Latisevs, Arturas Sukys
Zuschauer
6.057
Die Stimmen:
Pablo Laso, Cheftrainer München: "In der Halbzeitpause ist eigentlich nicht viel passiert. Wir hatten in der ersten einfach zu viele unforced errors, viele Ballverluste und wurden für Missverständnisse bestraft. Alba ist ein Team, das dann Vorteile daraus ziehen kann. Unsere Fehler haben uns wehgetan. Was ich dann in der Halbzeit versuchte zu erklären war, dass wir einfach normal spielen sollten. Ich war nicht mal unglücklich über unser Energielevel, nur musst du manchmal auch smart spielen. Ich denke, war haben in der zweiten Hälfte nicht überragend gespielt, sondern solide. Wir hatten keine Ballverluste mehr, holten die Rebounds, machten ihre Würfe schwer, haben den Ball gut untereinander gepasst. Das war für mich der Unterschied und ein Sieg am ersten Tag ist sehr wichtig für uns. (…)
Bonga war großartig, er ist an beiden Seiten des Feldes wichtig. Er hat zu Beginn Brown dichtgemacht, hat gereboundet und den Korb attackiert. Er hatte ein komplettes Spiel, wie es die Zahlen heute auch belegen. Auch Nick war stark, das war sein bestes Spiel, seitdem ich hier bin. (…) Edwards hat seit zwei Wochen Probleme mit dem Knöchel, aber er macht einen guten Job für uns und will helfen, was ich sehr schätze. Sein Body braucht ein paar Tage Ruhe. (…)
Francisco und Bolmaro sind ein großartiges Guard-Paar – weil sie so verschieden sind. Bolmaro hat das Team sehr gut geführt und Francisco hat exekutiert, er ist ein Scorer und hat in unseren schlechten Momenten getroffen. Er hat heute hot."
Sylvain Francisco: "Es freut mich, dass ich in meinem ersten EuroLeague-Spiel gleich zum Spieler des Spiels geworden bin, das hatte ich nicht erwartet. 17 Punkte und ein Sieg sind super, aber mein Team hat einen tollen Job gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt, der Coach war in der Halbzeit zurecht sauer auf uns und wir wollten in der zweiten Hälfte mit mehr Tempo spielen und aggressiver verteidigen. Das haben wir geschafft, in der zweiten Halbzeit haben wir den Ball gut laufen lassen und jetzt sind wir glücklich über den ersten Sieg, aber es warten noch viele Spiele auf uns."
Isaac Bonga: "Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, viel zu fahrlässig und schlampig. In der zweiten Halbzeit haben wir zu uns gefunden und sind froh, dass wir gewonnen haben. Für das nächste Spiel müssen wir uns vornehmen, dass wir über 40 Minuten konstant spielen."
Andreas Obst: "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht den Basketball gespielt, den wir spielen wollten. Wir hatten einfache Ballverluste und zu viele Fehler, Alba kam zu vielen Offensivrebounds. Das hat der Coach in der Halbzeit deutlich angesprochen und wir sind mit einer guten Einstellung aus der Kabine gekommen. Dann haben wir gut verteidigt und das war der Schlüssel."