





Das war am Ende überzeugend: Die Bayern-Basketballer haben das Topspiel in der Bundesliga gegen Titelverteidiger Ulm 95:80 (42:45) gewonnen, im Schlussviertel (29:17) ließ das Team von Pablo Laso keine Zweifel mehr aufkommen und schloss nach Niederlagen (7:3) zum Gast (8:3) auf. Bester Werfer vor zum siebten Mal hintereinander ausverkauftem Haus war in einer kompakten Mannschaft Lea Bolmaro mit 19 Punkten, der Sieger legte insgesamt 20 Assists auf.
FC Bayern Basketball - ratiopharm Ulm 95:80 (42:45)
FCBB:
Leandro Bolmaro (19 Punkte, 3 Assists), Carsen Edwards (15, 3 Rebounds), Isaac Bonga (15, 5 Rebounds) Sylvain Francisco (10), Devin Booker (10, 5 Rebounds), Vladimir Lucic (8), Niels Giffey (5, 5 Rebounds), Elias Harris (5, 4 Assists), Nick Weiler-Babb (3), Andreas Obst (3), Serge Ibaka (2), Niklas Wimberg
Topscorer Ulm:
de Paula (18)
Schiedsrichter
Robert Lottermoser, Moritz Reiter, Benedikt Loder
Zuschauer
6.500 (ausverkauft)
Auch Obst ist zurück
So oder so war es ein Feiertag für die Bayern, denn acht Monate nach seiner Handverletzung gab Kapitän Vladimir Lucic endlich sein umjubeltes Comeback, und auch Andi Obst kehrte nach fünf Wochen in den Kader zurück.
Als Lucic nach neun Minuten eincheckte, hatte sich sein Team gerade ein 20:12 erarbeitet. In einem von Beginn temporeichen Südderby warfen die Bayern hochprozentig und attackierten den Korb. Ulm antwortete mehrfach über die Transition, der FCBB legte nach: 37:29 (15.) vorn, dann 40:43 hinten (18.). Zur Pausenführung fehlten ein paar verwertete Layups.
Energie durch die Halle und Bolmaro
Aus der Halbzeit kam der Pokalsieger aufgedreht mit einem 7:0-Run, Bolmaros Energie steckte an. Aber der Gast ließ sich nicht abschütteln und holte weiter ein paar Rebounds mehr, 66:63 vor dem letzten Viertel.
Die Halle ging entsprechend mit, das wirkte: Harris‘ clevere Aktionen, Obsts Freiwürfe und acht Punkte von Bonga waren Teil eines 20:4-Sprints auf 89:71 - der höchste Vorsprung und die Entscheidung. Weiter geht es am Mittwoch in der EuroLeague gegen Efes Istanbul und Freitag gegen Monaco (je 20.30 Uhr).
Die Stimmen:
Pablo Laso, Headcoach FC Bayern Basketball: „Es war sehr schwierig. Wir wissen, dass Ulm eine starke Mannschaft ist, der amtierende Champion, und sie spielen zusammen in einem guten System. Anton macht gute Arbeit mit ihnen. Heute war es amüsant, da die Spieler, die eigentlich wenig treffen, schwierige Würfe getroffen haben. Wir haben einige ihrer wichtigen Spieler kontrolliert, bis zum letzten Viertel hart gearbeitet. Im letzten hatten wir zwar den größten Vorsprung, haben aber insgesamt einen sehr guten Job gemacht. Ich bin glücklich, dass wir gut rotieren konnten und einige Spieler zurückhaben. Sie werden vielleicht Zeit benötigen. Manchmal stören Spieler, die aus Verletzungen zurückkommen. Andi und Luca haben aber in ihren Minuten gut gespielt und uns sehr geholfen.
(…) Lucic war eine lange Zeit raus. Bei seinem Training hatte er dann ein Problem mit seinem Rücken, das hat seinen Einstieg zum Mannschaftstraining verzögert. Denn wir wollten nichts riskieren. Er hat fast zehn Minuten gespielt, das haben wir erwartet. Er hatte kein großartiges Spiel, aber er hat Würfe getroffen und das ist wichtig im Basketball. Natürlich wird er uns sehr helfen, er ist der Kapitän der Mannschaft. Ich bin sehr glücklich, dass er zurück ist nach einer langen Zeit. Wir haben elf, zwölf Spiele im Monat, wir brauchen jeden Spieler ready und jeden auf dem bestmöglichen Niveau. Jede Minute, die er uns geben kann, wird helfen."
Leandro Bolmaro: „Wir haben ein sehr solides Spiel gezeigt, gut auf den Ball aufgepasst und waren aggressiv. In der zweiten Halbzeit waren wir noch physischer und haben die Rebounds kontrolliert. Es war eine Teamleistung, wir haben uns den Sieg verdient und sind glücklich im Moment. Sie sind der amtierende Champion. Wir mussten ihnen zeigen, wer wir sind in diesem Jahr und was wir erreichen wollen. Jedes Spiel ist wichtig und wir versuchen immer 100 Prozent zu geben. In der Halbzeit sagte uns Pablo, dass uns ein schwieriges Spiel erwarte, wenn wir nicht aggressiver spielen. Wir kamen gut aus der Kabine, waren sehr aggressiv in der Defense und vorne haben wir die Würfe getroffen. Es fühlt sich großartig an, dass gerade jeder fit ist. Daraus müssen wir versuchen einen Vorteil zu ziehen und versuchen weiter zu gewinnen."
Vladimir Lucic: „Ich war acht Monate raus, ich war auf jeden Fall aufgeregt und es ist gut, dass ich zurück bin. Noch besser ist, dass wir gegen den Meister, eine großartige Ulmer Mannschaft, gewonnen haben. Hoffentlich bleibe ich so lange wie möglich fit. In einem Kalender wie wir ihn haben, ist es schwer, während der Saison zurückzukommen. Das Team trainiert nicht so viel, weil wir alle zwei, drei Tage ein Spiel haben. Ich habe die letzten Tage vier Einheiten mit dem Team absolviert, ich bin daher auf jeden Fall noch weit weg von 100 Prozent. Ich werde versuchen, in den Spielen meine Form zu erreichen. Ich habe eine Woche nach der OP langsam angefangen wieder zu trainieren. Es war eine lange Rehabilitationszeit. Ich habe die Zeit ohne das Team und die Reisen genutzt, um viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Jetzt geht es zurück in die Realität. Das heißt wieder viel Zeit mit der Mannschaft sowie Reisen verbringen und allem was zu einer professionellen Karriere gehört."