Das wird dem Patienten guttun: Die Bayern-Basketballer haben am Sonntag im Topspiel der Liga auch den Telekom Baskets Bonn keine Chance gelassen und siegten vor 6.500 Fans im ausverkauften BMW Park 93:73 (50:37).
Die Münchner kamen dabei ohne den erkrankten Chefcoach Gordon Herbert aus, dessen Job sein Staff mit TJ Parker, Josep Berrocal und Daniel Herbert übernahmen.
FC Bayern Basketball - Telekom Baskets Bonn 93:73 (50:37)
FCBB
Carsen Edwards (24 Punkte, 6/9 Dreier) Andreas Obst (17, 5/9 Dreier, 5 Rebounds), Yam Madar (10, 5 Assists), Devin Booker (9, 7 Rebounds), Johannes Voigtmann (7, 7 Rebounds), Ivan Kharchenkov (5), Oscar da Silva (5), Elias Harris (5, 5 Rebounds), Nick Weiler-Babb (4, 8 Assists, 3 Steals), Shabazz Napier (3, 4 Assists), Danko Brankovic (2) und Kevin Yebo (2).
Topscorer Bonn
Angelo Allegri (14 Punkte)
Schiedsrichter
Christof Madinger, Tamer Arik, Nermin Hodzic
Zuschauer
6.500 (ausverkauft)
6.500 Fans im BMW Park, der Coach nicht
Der Tabellenführer (6:2) dominierte den Gast ab dem zweiten Viertel mit erneut starken Quoten, beim Rebound (40:28) und mit begeisterndem Teambasketball (26 Assists) Edwards, Obst & Co. trafen 15 Dreier.
Nächsten Freitag (20.30 Uhr) geht es im ausverkauften SAP Garden weiter, mit dem nächsten Spitzenspiel - in der Königsklasse gegen den FC Barcelona.
Würden Kraft und Konzentration reichen nach dem emotionalen EuroLeague-Triumph vom Donnerstagabend gegen Berlin? Bei Topscorer Edwards, das war schnell klar, auf jeden Fall, bis zum 16:16 (7.) hatte er bereits zehn seiner 24 Punkte beisammen (und bis zur Pause 19).
26 Assists, 15 Dreier
Aber die Bonner wirkten zunächst bereit für ein hartes Duell, in dem sie viel den Weg übers Brett suchten. Münchner Intensität und Einsatz stimmten in der Defense, ebenso die Dreierquote - zweimal Obst und Voigtmann zum 39:38 (16.). Der Double-Sieger begeisterte, wie der Ball durch die Reihen lief bis zum finalen Extrapass, oft zu Edwards.
Zwei Minuten nach der Pause war die 20er-Marke schon erreicht (59:39), Edwards und Obst ließen den Ball von draußen fliegen. Die Minuten wurden nun auf alle verteilt - ein perfekter Nachmittag im BMW Park.
Die Stimmen
TJ Parker: "Gordie hat sich noch nicht gut gefühlt, er wird nächste Woche zurücksein. Ich denke, wir haben ein richtig gutes Spiel gezeigt, speziell in der Offense. Wir hatten vorher auch über die Verteidigung gesprochen, wie wir beginnen wollten. Wie wir heute untereinander den Ball verteilt haben, war wirklich gut. Ich denke, wir spielen gerade mit sehr viel Selbstvertrauen. Wir haben eine gute Siegesserie, trotz der Niederlage bei Fenerbahce. Das Team baut zusammen etwas auf. (…) Bonn ist immer noch ein gutes Team, das Cupspiel bei ihnen war sehr schwer. Aber wir spielen zurzeit sehr guten Basketball."
Roel Moors, Cheftrainer Bonn: "Gratulation an Bayern. Das war heute kein Spiel, indem wir mithalten konnten. Die Unterschiede in der Physis und Talent waren schon im ersten Viertel zu spüren und da wusste ich schon, dass es ein schwieriger Abend für uns wird. Uns hat die Toughness gegen einen solchen Gegner gefehlt. Es ist klar, dass uns gegen ein solches Team die Erfahrung fehlt, aber du musst das mit irgendwas anderem aufwiegen - und das haben wir nicht geschafft. Sie spielen jede Woche auf diesem Niveau. Können wir es besser und sollten wir es besser machen? Ja! 20 Punkte spiegeln nicht den Unterschied des Spiels wider, es sollten vielleicht 40 Punkte sein. Ich denke aber, dass der Unterschied zwischen beiden Teams nicht so groß ist, das haben wir in unserem Heimspiel gezeigt. Heute waren wir zu soft gegen dieses Team. Wir haben ihre Schwächen nicht bestraft, wir haben nur reagiert und nicht agiert."
Carsen Edwards: "Wir wollten so gut und hart wie nur möglich spielen und Stopps bekommen. Wir haben defensiv schwach begonnen, aber das ist das Wichtigste: Wenn wir Stopps bekommen, können wir daraus profitieren. Ich bin nur glücklich für uns, wenn wir gewinnen, darauf bauen wir auf. Es ist eine lange Saison mit Auf und Abs. Dass wir Siege einfahren, ist für mich das Wichtigste."
Andreas Obst: "Wir wollen noch schneller und aktiver spielen als letzte Saison, unsere Shootingpower nutzen. Jo im Team zu haben, ist für uns Gold wert, auf und abseits des Felds. Er hat viel Erfahrung, Coolness und einen sehr hohen Basketball-IQ. Er spielt sehr für die Mannschaft."