Als die meisten seiner Mannschaftskollegen die Allianz Arena längst verlassen hatten, gab Robert Lewandowski immer noch Auskunft zu seinem nächsten Torrekord. Beim knappen 2:1 (1:0)-Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin sorgte der Torjäger des FC Bayern am Samstagnachmittag für eine neue Bestmarke in der 57-jährigen Bundesliga-Geschichte: Als erster Spieler überhaupt traf der Angreifer an jedem der ersten neun Spieltage dieser Saison. Damit hatte Lewandowski großen Anteil daran, dass der Rekordmeister nach zuletzt zwei sieglosen Ligaspielen wieder einen Dreier einfuhr.
„Der Rekord freut mich natürlich, aber ich fokussiere mich auf meinen Fußball und das Training“, sagte der 31-Jährige, der nun schon 13 Mal in der Liga erfolgreich war. Insgesamt stehen für ihn schon 19 Treffer in drei Wettbewerben zu Buche, außer im Supercup traf Lewandowski in jedem Pflichtspiel der Münchner. „Ich denke nicht daran, wie viele Tore ich schon geschossen habe, sondern denke daran, wie wir die nächsten drei Punkte gewinnen. Das ist in meinem Kopf“, meinte der Pole bescheiden. „Ich bin froh, dass wir heute gewonnen haben.“
Mit dieser Aussage stand Lewandowski nicht alleine. „Ich mit zufrieden mit dem Ergebnis, wir haben 2:1 gewonnen“, sagte Niko Kovač nach dem Schlusspfiff. „Union hat außerordentlich gut verteidigt, sie haben es uns schwer gemacht“, fügte der Bayern-Trainer an, betonte aber: „Wir können es trotzdem noch besser machen. Es sind immer enge Spiele, wo wir nur ein Tor Vorsprung haben. Deswegen kann ich nicht entspannt aus dem Spiel gehen. Da müssen wir uns verbessern.“
„„Wir müssen dranbleiben, wir müssen gierig sein, wir müssen die Tore machen wollen.“”
Bayern-Trainer Niko Kovač
Mit 66 Prozent Ballbesitz, 57 Prozent gewonnenen Zweikämpfe und 20:6 Torschüssen sprach die Statistik nach dem Spiel eindeutig für die Gastgeber, die sich zumindest bis Sonntag wieder an die Tabellenspitze gesetzt haben. Dass es nach den beiden Treffern von Bejamin Pavard (13. Minute) und Lewandowski (53.) „am Ende nochmal knapp wurde“, wie Kapitän Manuel Neuer anmerkte, lag vor allem an der Vielzahl vergebener Torchancen.
„Wir hätte heute das Spiel gut und gerne mit drei, vier Toren Unterschied gewinnen müssen“, meinte Kovač und zeigte sich zuversichtlich, dass „irgendwann nicht nur zwei Bälle rein gehen, sondern vielleicht vier, fünf, sechs – und dann sieht die Welt wieder ganz gut aus. Wir müssen dranbleiben, wir müssen gierig sein, wir müssen die Tore machen wollen.“ Die Gäste kamen durch einen verwandelten Foulelfmeter von Sebastian Polter (86.) zum Anschlusstreffer, zuvor bewahrte Neuer mit einem parierten Handelfmeter von Sebastian Andersson (58.) sein Team vor einem Gegentreffer.
„Grundsätzlich haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, auch wenn wir nicht geglänzt haben“, zog auch der Kapitän am Ende ein zufriedenes Fazit. „Es war kein Hurraspiel“, meinte gar Thomas Müller, der aber dennoch „viel Positives“ in einem „ordentlichen Spiel“ gesehen hat. „Wir haben unser Ziel erreicht, dass wir als Tabellenführer morgen aufwachen. Und jetzt müssen wir uns Spiel für Spiel reinarbeiten, damit wir wieder Ruhe reinkriegen. Ich glaube, wir kriegen das gut hin.“
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