Am Flughafen von São Paulo standen die Fans schon am frühen Sonntagmorgen Spalier. „Klose - mein Idol“ hatte ein junger Brasilianer auf ein Plakat geschrieben, und als die FCB-Legende nach dem Gepäckband ins Freie trat, waren die Autogrammjäger sofort zur Stelle.
Brasilien hegt keinen Groll
„Ich bin das erste Mal seit der WM 2014 wieder in Brasilien - vielleicht hätte ich vorher gar nicht einreisen dürfen“, scherzte Miroslav Klose, der Brasilien vor fünf Jahren doppelt geschmerzt hatte: Als er beim 7:1 der DFB-Auswahl traf, raubte er Ronaldo den Titel „Rekordtorschütze der WM-Geschichte". Der Empfang machte aber deutlich: Brasilien hegt keinen Groll. Die Fans respektieren die Leistung von Klose und der deutschen Auswahl. Zumal sich die Deutschen nach dem 7:1 im WM-Halbfinale so sportlich verhalten hatten.
Estadio Morumbi - 35.000 Fans
Klose reiste den FCB-Legenden nach, am Samstag hatte er noch als Coach die U17 des deutschen Rekordmeisters beim 2:1 über Hoffenheim betreut. „Die Jungs waren richtig, richtig gut“, berichtete er. „Genau so stelle ich mir das vor.“ Da ließ sich der Jetlag leicht überwinden - Klose war bereit für die „HYLO Legends-Tour Brasil19“, die am Nachmittag im Estadio Morumbi vor rund 35.000 Fans stattfand.
FCB vs. FC São Paulo
Im ersten Spiel mussten sich unsere Legenden dem Gastgeber FC São Paulo in einer teilweise hitzigen Partie, in der sich beide Teams nichts schenkten, 0:2 geschlagen geben - leider.
FCB vs. Borussia Dortmund
Im Spiel um Platz drei trafen die Münchner auf Borussia Dortmund. Die Borussen unterlagen zuvor den Legenden des FC Barcelona mit 0:2. Die vom Verletzungspech gebeutelten Bayern zeigten im Verlauf des Matches, was in ihnen steckt. Nach einem 0:3-Rückstand zur Halbzeit machten Zvjezdan Misimović und Ivica Olić die Partie mit zwei Treffern noch einmal spannend. Die Bayern drängten mit Macht auf den Ausgleich, und am Ende applaudierten die Ränge lange für einen großen Kampf. Das Spiel gewann dennoch die Borussia mit 2:3.
Brasilien-Reise trotzdem ein Erfolg
Auch wenn es für die FCB-Legenden nicht zum Titel gereicht hat, so war die Brasilien-Reise trotzdem ein Erfolg. Die Bayern-Legenden luden benachteiligte Kinder zu einer Trainingseinheit mit gleich vier Weltmeistern ein - Klaus Augenthaler, Hans Pflügler, Paulo Sérgio und Lúcio. Dies sorgte bei den Kids natürlich für viel Freude. Außerdem sorgten die Münchner bei einer Watchparty mit 200 begeisterten Fans - anlässlich des 6:1 über Werder Bremen - für großartige Stimmung und setzten bei einem Paulaner-Termin Akzente. Eines ist damit jetzt schon klar: Auch wenn die Stars des FC Bayern das nächste Mal nach Südamerika kommen, werden die Fans für Legenden wie Miroslav Klose Spalier stehen.