Es läuft die Nachspielzeit in Freiburg. Serge Gnabry spielt einen abgewehrten Ball zurück in den Strafraum. Das Leder fällt dem gerade eingewechselten Joshua Zirkzee vor die Füße. Der 18-Jährige drückt das Leder an SCF-Keeper Mark Flekken vorbei - ekstatischer Jubel beim FC Bayern. Zirkzee kann sein Glück in diesem unglaublichen Moment kaum fassen. Der Niederländer war gerade einmal 104 Sekunden auf dem Feld. Bundesliga-Debüt, erster Ballkontakt: Tor zur unheimlich wichtigen 2:1-Führung.
Kurz vor Spielschluss sah bereits alles nach einer Punktteilung im Breisgau aus, als Hansi Flick ein goldenes Händchen bewies. Für die letzten Minuten warf der FCB-Trainer mit Zirkzee nochmal einen waschechten Stürmer ins Spiel und der zahlte das Vertrauen aber mal sowas von zurück. „Joshua ist seit einigen Wochen bei uns und macht es auch im Training sehr gut. Die Entwicklung ist schon bemerkenswert“, meinte Flick nach Spielschluss. „Heute hat er sich selbst aber natürlich auch die Mannschaft belohnt. Wir arbeiten als Verein daran, Talente zu entwickeln, dass beim FC Bayern wieder Spieler den Sprung nach oben schaffen. Wenn sie es so machen, brauchen wir uns keine Sorgen machen.“
Mit dem enorm wichtigen Treffer zum 2:1 schoss Zirkzee die Bayern in Freiburg doch noch auf die Siegerstraße. Kurze Zeit später machte Gnabry mit dem 3:1 endgültig den Sack zu. Somit springt der deutsche Rekordmeister in der Tabelle auf den dritten Rang vor und verkürzte den Rückstand zu Spitzenreiter RB Leipzig auf vier Zähler.
Mit 18 Jahren und 210 Tagen ist Zirkzee der bislang jüngste Torschütze in der laufenden Bundesligasaison und nach Roque Santa Cruz (18 Jahre, 12 Tage) und Alphonso Davies (18 Jahre, 135 Tage) der drittjüngste Bayern-Spieler, der in der Bundesliga einen Treffer erzielen konnte. Zudem wurde er zum jüngsten niederländischen Torschützen der Bundesliga-Historie.
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